Geistige Dimensionen - Sophia

Du darfst natürlich jede Frage stellen, die Dir einfällt. Die grundsätzlichen Fragen der Gnosis sind aber immer die folgenden gewesen:
"Wer waren wir? Was sind wir geworden?
Wo waren wir? Wohin sind wir geworfen?
Wohin eilen wir? Wovon werden wir befreit?
Was ist Geburt, und was ist Wiedergeburt?"

[Klemens von Alexandrien]

Das zentrale Anliegen der Gnosis ist die Erkenntnis.
Über die Erkenntnis erlangt der Mensch die Erlösung.
Das Objekt der Erkenntnis ist zuallererst der Mensch. Der Mensch erkennt sich in der Gnosis selbst, er erkennt seine Herkunft und seine Bedeutung.

Bei den Fragen, aus der angeführten Quelle geht es um die Zeit der gnostischen Schriften und wer übersetzt hat usw.
also für mich um die Hintergründe der Entstehung und Übersetzungen.

Ich glaube für mich dass ich dann die Texte aus einem anderen bzw. verschiedenen Blickwinkeln lesen kann.
 
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Bei den Fragen, aus der angeführten Quelle geht es um die Zeit der gnostischen Schriften und wer übersetzt hat usw.
also für mich um die Hintergründe der Entstehung und Übersetzungen.

Ich glaube für mich dass ich dann die Texte aus einem anderen bzw. verschiedenen Blickwinkeln lesen kann.
Welche Texte?
 
Sophia, die Weisheit im Spiel des Lebens möchte nach Hause. Nun wirkt das Dunkle sehr bedrückend. Sie weiß worauf sie sich einlässt, denn sie kann nicht verlieren. Das Spiel geht weiter bis zum Schluss. Sie mag dieses Spiel in der Dunkelheit anfangen und sich vom Schicksal führen lassen. Denn die Spinnen weben nur im Dunklen. Um dieses Spiel aufrecht zu halten braucht sie einen Mitspieler, denn nur zu zweit geht das Spiel weiter. Und so fängt der Kreislauf an und arbeitet und arbeitet und vollendet und beendet. ;)
 
also das finde ich interessant

In der Megale Apophasis, der großen Verkündigung, einem Text, der Simon Magus zugeschrieben wird
findet sich eine interessante Beschreibung der präexistenten Kraft:

„Es ist eine Kraft, sich scheidend nach oben und unten, sich selbst
zeugend, sich selbst mehrend, sich selbst suchend, sich selbst findend, ihre eigene Mutter, ihr eigener Vater, ... ihre eigene Tochter, ihr eigener Sohn..., Eines, die Wurzel des Alls...
 
......Es handelt sich in dieser Beschreibung um eine Erscheinung, die wechselweise männliche und weibliche Funktionen erfüllt und nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen ist. Eine geschlechtlich undifferenzierte Gestalt also, die in sich alle oder keine (geschlechtlichen und andere) Möglichkeiten beinhaltet. Und weiter heißt es:

Zwei Sprößlinge gibt es unter allen Äonen, die weder Anfang noch Ende
haben, aus einer Wurzel stammend, welche ist Kraft, Schweigen, unsichtbar, unfaßbar, deren einer erscheint von oben her, welcher ist die große Kraft, der Allgeist, alles ordnend, männlich, der andere von unten her, der große Gedanke, weiblich gebärend. Von da einander entgegenarbeitend paaren sie sich und bringen den mittleren Raum, die nicht wahrnehmbare Luft, in die Erscheinung, die weder Anfang noch Ende hat.
In ihr aber ist der Vater, der alles, was Anfang und Ende hat, in Händen trägt und nährt. Das ist er, der da steht, stand und stehen wird, eine mann- weibliche Kraft, die weder Anfang noch Ende hat und in Einzigkeit besteht; denn aus dieser ging hervor der in Einzigkeit vorhandene Gedanke und wurde zwei.
Und auch jener ( der Vater) war eins; denn solange er ihn (den Gedanken) in sich selbst enthielt, war er einer, nicht jedoch der erste, obwohl er vorher da war; als er aber sich selbst aus sich selbst sichtbar geworden war, wurde er ein zweiter. Doch wurde er auch nicht Vater genannt, bis er ( der Gedanke) ihn Vater nannte. Wie er nun sich selbst aus sich selbst herausführte, brachte er sich selbst seinen eigenen Gedanken in Erscheinung, so schuf auch der in Erscheinung getretene Gedanke nicht, sondern schaute ihn an und verbarg den Vater in sich selbst, das heißt: die Kraft; und es waren vorhanden eine mann-weibliche Kraft und ihr Gedanke; von da an arbeiten sie einander entgegen - in
nichts aber ist die Kraft vom Gedanken unterschieden - und sind eins; man findet, wie aus den oberen Regionen die Kraft, aus den unteren der Gedanke wirkt. So beschaffen ist nun auch das, was von ihnen in Erscheinung tritt: obgleich es eins ist, wird es als zwei erfunden, ein Mannweibliches, das das Weibliche in sich enthält. So ist Geist in Gedanken, untrennbar sind sie voneinander; obgleich sie eins sind,
werden sie als zwei erfunden.“
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