Hallo
Possibilities schrieb:
Tja, und was, wenn sich der angeführte "bewusste Wille" als ein wirkungsloses "Nachspiel" einer Hirnaktivität darstellt??
Ist es letztlich nicht egal, ob eine Entscheidung bewusst getroffen wird, oder die Folge einer Hirnaktivität ist, über die das Bewusstsein erst im Nachhinein informiert wird und von der es lediglich fälschlicherweise glaubt, sie selbst getroffen zu haben? In beiden Fällen ist unser Wille Ausdruck unserer Persönlichkeit. Ob mein Bewusstsein entscheidet, oder nur Zuschauer meiner Hirnaktivitäten ist und ob die Persönlichkeit eines Menschen dessen Seele entspringt, oder in der Verschaltung seiner Nervenzellen begründet ist, finde ich gar nicht so wichtig. Es bleibt doch der selbe Mensch
Possibilities schrieb:
Und wenn dem so wäre, was macht dann die Handlungen eines Lebewesens so individuell? Alles Zufall?
Die Komplexität des Gehirns gepaart mit den einzigartigen Erfahrungen jedes Lebewesens lassen genug Spielraum für Individualität, finde ich. Und was den Zufall angeht, da macht es doch vom Ergebnis her keinen Unterschied, ob etwas zufällig geschieht, oder als Folge eines Schicksals, das man weder kennen, noch beeinflussen kann. Wobei ich mich persönlich mit Zufall irgendwie besser anfreunden kann, als mit Schicksal oder gar dem Willen einer höheren Macht. Aber das ist wohl ein Thema für sich.
Lamia1 schrieb:
Ohne bewusstes Wollen kam es beim Libet-Experiment zu keiner Willkürhandlung. Wie kann man die bewussten Willenskommandos da als wirkungslos betrachten?
Wenn das bewusste Wollen nur eine Illusion ist, die uns von unserem Gehirn vorgespielt wird, dann ist es wirkungslos. Es wäre nicht die Ursache einer Willkürhandlung, sondern nur eine weitere Folge der selben Hirnfunktion.
Gruß
McCoy