und genau das ist es, was heutige Religionen suggerieren wollen.
Himmel = Gut
Hölle = Böse
Laut Buddha zählt sowohl das Gute und das Böse zum Leid, denn erfährt man Freude ist Leid schon wieder vorprogrammiert. Ist wie mit Drogen: Momentanes Glücksgefühl - danach wieder um so mehr Absturz in's Leiden.
Wie wahr, wie wahr
Der Verstand lebt in der Welt der Dualität! Sie ist nichts schlechtes, sondern auf der Ebene der Entwicklung eine unabdingbare Lehreinrichtung für den in die Materie abgesunkenen Geist.
Gleich zu Beginn lernt der äußere Geist, was Lust ist und was Schmerz. Später, wenn Worte mit ins Spiel kommen, wird daraus Gut und Böse. Gemäß dem Lustprinzip strebt er nur noch nach Gutem und vermeidet das Böse.
Durch die Ausrichtung auf einen der beiden Pole, sieht man aber nur noch die eine Hälfte der Wahrheit. Damit man auch die andere Hälfte erfährt, sorgt das Leben nach dem Ying-Yang-Prinzip dafür, dass man das Gute nicht ohne das Böse, die Lust nicht ohne dem Schmerz haben kann. Der eine Pol bedingt den anderen und umgekehrt. Auf und Ab, Gewinn und Verlust, Werden und Sterben, alles ein und dasselbe, nur mit verschiedenen Vorzeichen versehen, die dadurch entstehen, indem man urteilt und bewertet.
[Der VORsicht halber wird ordentlich übergeneralisiert (pauschalisiert), dass man ja nicht in Gefahr läuft, in eine schmerzhafte Situation zu geraten.
Damit werden VORurteile geschaffen, die in Wahrheit oft nicht zutreffen und für reichlich Fehlentscheidungen sorgen und damit erst recht wieder Leid erzeugen.]
Gehe ich aber direkt ins Jetzt, verankere ich mich darin, dann tritt ein höheres Bewusstsein in mein Leben in Form von Non-Dualität. Höher deshalb, weil erhaben über Gut und Böse, so wie die Sonne, die über die Guten und Bösen scheint. Das höhere Gute urteilt nicht!
Anfangs switcht man zwischen Dualität und Non-Dualität hin und her. So wie auch ich immer noch ständig hin und her switche, doch mit der Zeit taucht man immer mehr in die Non-Dualität ein, weil man für sich erkennt, dass das Jetzt alles ist, was je war, je ist und je sein wird.
Hast Du schon jemals einen Augenblick in der Vergangenheit erlebt, der nicht im Jetzt geschah? Und auch die Zukunft tritt immer im Jetzt ein, nie in der Vergangenheit oder in einer näheren Zukunft. Solche zeitlichen Unterscheidungen trifft der Verstand, weil er nur in der Dualität existiert, also dort, wo man für Entwicklung Zeit braucht! Doch in Wirklichkeit bist Du bereits alles was ist, Du bist bereits das höhere Gute, Du bist bereits vollkommen - hier und jetzt. Du kannst nicht in der Zukunft vollkommen sein, auch wirst Du nicht in der Vergangenheit vollkommen sein! Du kannst nur im Hier und Jetzt vollkommen sein. Der Verstand gaukelt Dir vor, Du seist fehlerhaft und unvollkommen, damit Du auch weiterhin nach Vollkommenheit in der Zukunft strebst, um seine Existenz zu sichern, um Zeit für ihn zu erzeugen. Entziehst Du Deinem Verstand die Zeit, wird er zeitlos und damit zu einem göttlichen Werkzeug, wobei das göttliche Du selbst bist!
Anfangs ist dies für das Ego nur ein weiterer Glaube. Arbeitet man jedoch daran, so dass es über Erfarhung mehr und mehr zu einer Gewissheit wird, dann hat dies freilich Auswirkungen auf den Charakter, und das Ego wird mit der Zeit auf ein gesundes Maß zurückschrumpfen. Auf der Ebene der Dualität sieht es so aus, als würdest Du Zeit brauchen, um der zu werden, der Du immer schon bist. Doch Du bist im Inneren bereits alles, was seit jeher im Begriff ist, sich im Außen zu entfalten. Lasse los und sieh zu, wie sich Dein Leben ganz von alleine entfaltet. Das ist wahre Selbstentfaltung und gleichsam die Befreiung von der Last des kleinen Ich.
