...was ich sagen will, wenn es keine Identifikation gibt, bleibt aber trotzdem der Verstand und Intellekt nur eben man kann es benutzen, wenn man es braucht...
...das einzige Problem das ich sehe ist das man sich auf der Intellektuellen ebene sehr leicht verliert.
Wenn ich mit dem draußen konfrontiert bin, schaltet sich der Intellekt ein aber es muss sich kein Ego einschalten und ich Negiere Wille, Emotionen und Gedanken auch nicht.
Genau! Nur Nullidentifikation (oder keine Identifikation) wird nicht funktionieren. Es wechselt nur der Fokus Deiner Aufmerksamkeit von der egodominierten Außenwelt hin zur Innenwelt des allgegenwärtigen Selbst, welche Du als inneren Raum in Deinem Körper fühlen kannst. Je mehr Du Deinen Körper fühlen kannst, umso mehr bist Du verankert im Hier und Jetzt (weil der Körper immer hier und jetzt ist), und desto mehr bist Du Du selbst!
Du entwickelst mit der Zeit eine ausgeprägtere Wahrnehmung für Deine gegenwärtige Präsenz in Form eines Dich durchflutendes und Dich umgebendes Bewusstseinsfeld, und Du beziehst künftig Dein Selbstgefühl nur noch daraus, und nicht mehr wie bisher aus den Inhalten Deiner Gedanken und den dadurch hervorgerufenen Emotionen. Sie hinterlassen keine Spur mehr in Dir. Wenn Du an der Oberfläche Deines Seins bist (also im Verstandesmodus), dann denkst Du die Gedanken und wirst auch eins mit den Emotionen, aber Du bleibst nicht mehr daran haften, weil Du Dir dabei Deiner gegenwärtigen Präsenz (als Deine tiefere Wahrheit in Dir) gewahr bleibst, wenn Du fest genug darin verankert bist.
Wenn Du Dich nur noch mit Deinem Selbst identifizierst, Dein Lebensgefühl aus dem Gewahrsein beziehst, dann bist Du, um es mal in Buddha's Worten zu sagen: "zum jenseitigen Ufer hinübergegangen."
Auf diese Weise entwickelst Du ein Gefühl für den inneren Beobachter in Dir, was Dich in die Lage versetzt, das immer noch vorhandene Treiben Deiner Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne Dich weiterhin damit identifizieren zu müssen. Und dass funktioniert auch, wenn Du in alltägliche Angelegenheiten verstrickt bist. Behalte einfach immer einen Teil Deiner Aufmerksamkeit in Deinem Körper, damit schenkst Du Deinem Verstand neben Erholungsphasen zusätzlich noch schöpferische Kreativität!
Meine (individuelle) Erfahrung:
Interessant ist, dass in dem Augenblick, wo ich in meinen Körper hineinfühle, sich das Gedankentreiben mitunter sofort einstellt. Alle Sinne sind hellwach, gleichsam bekommt man ein ausgeprägtes Gefühl für den Raum und bei mir stellt sich auch ein leichtes Pfeifen, ein sehr heller, tinitusähnlicher Ton in der Mitte des Kopfes ein. Dann weiß ich, dass ich vollkommen bei mir bin, dass ich das Hier und Jetzt bin und ruhe darin in Frieden, lasse los, atme tief durch und genieße einfach mein Sein

Wenn dann dennoch Gedanken auftauchen, dann schaue ich sie mir an, bleib aber zentriert, indem ich meinen Körper fühle, indem ich immer einen Teil meiner Aufmerksamkeit auf den inneren Ton gerichtet lasse (wer ein Ohr dafür hat, der höre). Dann schaue ich (nach innen & außen), höre (innen und außen) und fühle (innen und außen), das ist alles!
Liebe Grüße,
Athokawe