Gehe über den Verstand hinaus

Schicksalsschläge können, wie wir wissen, unsagbares Leid mit sich bringen, in welcher Form auch immer. Sie können das größte Ego in die Knie zwingen und wieder auf den Boden der Realität zurückholen.
„Auf den Boden der Realität zurückholen“ steht hier für das Hineingezwungenwerden in das JETZT durch das Leid: „Wer das Kreuz nicht trägt, wie ich es getragen habe, ist nicht reif für das Königreich Gottes!“ (Jesus).
Das Jetzt hat immer eine transformierende Wirkung auf die Psyche, wenn man sich diesem einen Moment hingibt, und den uns umgebenden, stets gegenwärtigen Frieden realisiert, was sonst nie in dieser Form der Fall wäre, weil:
- zu beschäftigt,
- in Gedanken des Alltags verloren,
- mit dem Kopf in der Zukunft,
- auf der Suche nach neuen Reizen und Herausforderungen,
- ganz einfach kein so ausgeprägtes Bedürfnis nach Ruhe und Frieden vorhanden ist, um letzteren überhaupt erst wahrnehmen zu können!

Realisiert man diesen Frieden in der Stille, steigt er plötzlich in einem auf, dann löst sich im selben Augenblick das unglückliche Egoselbst auf. Dieser Prozess kann enorme Emotionen freisetzen, welche allerdings immer zum gesamten Heil(ig)ungsprozess beitragen. Man wird dabei vollkommen gegenwärtig!
Wir kennen dass doch alle aus unseren Kindertagen: als wir noch aus freien Stücken heraus so lange weinten, bis der seelische Schmerz sich von selbst linderte. Dann kam ein Moment der Ruhe, und im selben Moment stieg der Frieden in uns auf. Den Schmerz von vorhin vollkommen vergessen, stürzte man sich wieder voller Tatendrang in ein neues Spiel.
Die Zeit spielt in der Zeitlosigkeit des Jetzt keine Rolle mehr. So spielt auch Vergangenheit und Zukunft keine Rolle mehr. Man ist frei von der Last der eigenen, unglücklichen Geschichte. Eine höhere Bewusstseinsebene tritt in das Leben, welche in der Lage ist, Dir den Frieden zu geben, nach dem Du Dich so sehnst.
„Ich werde Deinen Durst (nach Frieden) stillen…“ (Jesus).
Ein Aufatmen.
Ein sich Ausdehnen.
Eine Hingabe und ein Akzeptieren von dem was war und folglich ist.
Man wird transzendent und damit durchlässig für all jene Inhalte, die ansonsten in unserem Inneren aufprallen und für schmerzhafte Emotionen sorgen, wie Trauer, Wut, Angst etc.
Je intensiver wir in diesen Frieden eintauchen, umso mehr nehmen wir davon wieder mit in unseren Alltag bzw. wir sind uns diesem stets bewusst.
Die Lebenssituation mag noch immer gefärbt sein mit vergangenem Schmerz. Wo man auch hinblickt „Erinnerungen“. Und ich behaupte auch nicht, dass man dabei glücklich sein wird und mit einem dicken Grinsen im Gesicht herumläuft. Nein, dass tut man gewiss nicht. Aber tief in uns schwingt nun der tröstliche Ton des Friedens, ein Frieden, der sich all Deiner Wunden annimmt und sie heilt.

Liebe Grüße zurück und friedvolle Erfahrungen im Jetzt wünsch ich Dir!
Auch der Glaube an Transformation - insbesondere Transformation durch die Erfahrung von Leiden - ist nur ein Glaube.

Ich könnte ebenso gut behaupten, es bringe überhaupt nichts zu leiden und jede Transformation sei letztlich nutzlos.

Soll ich?
 
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Wenn alles im Kosmos eine Farbe hätte, z.B. blau, dann gebe es kein Blau!
Ist das ein Imperativ Gottes oder ein falsch geschriebener Konjunktiv eines Menschen?
ich halte das für einen Denkfehler. Das Blau gäbe es selbstverständlich, allerdings würde das Blau niemandem ins Auge springen, der wahrnimmt und deshalb würde das Wort "blau" nicht geschaffen werden. Ganz allein das Wort würde fehlen, das Blau selber gäbe es durchaus und es würde auch gesehen und wahrgenommen werden. Jedoch: niemand würde daran haften, weil ja alles blau wäre.

Du verwechselst wieder Worte mit ihrem Hintergrundgeschehen.
Ein hervorragender Einwand! Ich würde allerdings eher sagen: "...würde das Blau niemandem ins Auge springen, der nicht wahrnimmt...". Denn die wahrnehmen, die würden nämlich durchaus das Blau wahrnehmen können.

So wie der Erwachte sich der Welt als des Selbst gewahr wird, sähen jene das Blau. Und alle anderen würden sinnlose Diskussionen darüber führen, ob es jetzt "DAS GROSSE BLAU" gäbe oder nicht, und ob es einen eigenen Willen besässe, und ob es einen Stein hervorbringen könne, der schwerer, blablabla, rhabarber, rhabarber, blabla. Und dann würden sie eine Religion gründen um dem Blau zu huldigen. Und dann würden ein paar beginnen, sich über die Religiösen lustig zu machen und sich A-Blau-isten nennen und idiotische Gründe dafür erfinden, warum es blau auf keinen Fall geben kann (obwohl es natürlich dauernd vor ihren Augen wäre). Und die Religiösen würden ein paar der Erwachten auf dem Scheiterhaufen verbrennen, weil sie sagen, da sei überall bloss blau. Und die ganz schlauen Esoteriker würden zwar nirgendwo blau erkennen (um ehrlich zu sein, sie besässen nicht die geringste Idee davon, was damit gemeint sein könnte), aber so tun als ob und ständig darüber reden, die Arme zum Himmel verwerfen und mit den Augen rollen, dass es eine Freude wäre.
 
Ich könnte hier aber schon meine letzte große Erkenntnis über die Sinnhaftigkeit von Leid anführen (lach). Also, und das geht so:

Mir ist heute Morgen klar geworden - aber sowas von klar (und diese Klarheit dieser Erkenntnis war ergreifend) - dass das Leid mit Bewusstheit zunimmt. Bewusstwerdung ist also ein (empfundener) Fluch.

Begründung: Das Ich will ja überleben. Das ist das einzige was das Ich will. (Und zwar deshalb weil es immer Illusion war, nie gelebt hat. Denn würde es leben, müsste es das ja nicht permanent und andauernd wieder beweisen.)
Und das Ich kann nur überleben, wenn ich daran glaube. Mit der Wiederholung einer Dummheit verlöre diese aber an Kraft > man würde sich entspannen, so nach dem Motto, 'Ach so, so schlimm ist es ja gar nicht. Ich durchschau das gleich.' Wir würden also die Kreisläufe durchschauen beginnen. Sogar recht schnell (bei Dem Unsinn das das Leben so täglich spielt). >>Was kann das Ich also 'tun', um dem entgegen zu wirken?
Antwort: Es kann dich unter eine Art Schock setzen, damit du nicht so gut siehst,
und das Puzzle nicht in nullkommanix zusammensetzt.



Immer paralysierter wirst du also, quasi dadurch, dass du immer mehr begreifst.
Nicht dadurch dass du begreifst. Es gibt da keinen logischen Zusammenhang. Es ist nur ein Trick von trickymind. (Wenn man es so begründen will.)






Na? war das was?
:-)
 
Und um jetzt noch den Brückenschlag zum Threadtitel 'Gehe über den Verstand hinaus' zu schlagen:


Gehe über den Verstand hinaus!
 
hai,
ich halte das für einen Denkfehler. Das Blau gäbe es selbstverständlich, allerdings würde das Blau niemandem ins Auge springen, der wahrnimmt und deshalb würde das Wort "blau" nicht geschaffen werden. Ganz allein das Wort würde fehlen, das Blau selber gäbe es durchaus und es würde auch gesehen und wahrgenommen werden. Jedoch: niemand würde daran haften, weil ja alles blau wäre.

Du verwechselst wieder Worte mit ihrem Hintergrundgeschehen. Siehe auch das Wort "Geist", wenn ich das noch einmal bemerken darf. Dieser Denkfehler hier hängt ursächlich mit dem unreifen Verständnis für das Wort "Geist" zusammen, das dann wahrscheinlich auch der Herr Tolle hat, jeder Lehrer hat ja einen Blinden Fleck, sonst wäre er nicht Lehrer. (gute Gründe siehe Krishnamurti etc.)

:liebe1:

Denkfehler bezüglich Wort "blau" - hm?
Was macht es denn schon aus, ob die Wahrnehmung oder das Wort fehlt?
Wie bei allem kommt es auf den Standpunkt drauf an, von dem aus ich etwas in Betracht ziehe. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass das Allselbst wesentlich mehr ausmacht, als der kleine Ausschnitt namens Verstand, mit dessen Wahrnehmungsfähigkeiten (Spektrum) und Denkaktivitäten wir uns von Geburt an identifizieren.
Mit naiven Extrembeispielen lässt sich der Analogieschluss am besten nachvollziehen:
Lassen wir die Farbe weg: wenn ich im absolten Nichts bin, vorgestellt als totale Schwärze ohne Nuancierungen, dann gibt es auch keine Wahrnehmung von irgendetwas. Nicht einmal dieses eine absolute Schwarz, weil kein Kontrast, nichts was sich unterscheidet und somit wahrnehmbar hervorsticht. Keine Existenz von irgendetwas (Existenz leitet sich von "Etwas sticht hervor" bzw. "hervorstechen" ab), nicht mal Zeit und Raum existieren.
Somit ist das Nichts einfach oder auch nicht existent "sowohl-als-auch-", kein kausales "Entweder-Oder-Denken" - das ist das Paradoxon, bei dem unser Verstand aussteigt, und was von uns nicht mehr in WORTE gefasst werden kann. Genauso wie das Wort "Sein", auch da betreten wir sozusagen mentales "Neuland".
"Sein" und "Nichts" können vielmehr über das Fühlen erfahren werden, als anhand von Worten beschrieben, welche im Grunde abstrakte Modelle darstellen, an die man glauben kann und uns wie so oft davon abhalten, an das was wir Glauben in Erfahrung zu bringen.
Ich finde (positive Kritik erlaubt), dass Du Dich diesbezüglich zu sehr an Worten aufhängst:
"...das Wort "blau" nicht geschaffen...",
"...verwechselst wieder Worte...",
"...unreifen Verständnis für das Wort "Geist..." usw.

Fühlen (empfänglich sein für den Geist) ist wesentlich mehr von Bedeutung als das Verständnis des Wortes "Geist", welches nur eine substanzlose, oder wie fckw in diesem zusammenhang meint "sinnlose", geistige Abstraktion darstellt - sollten wir hierzu je auf einen definierbaren, logischen Schluss und somit auf einen gemeinsamen Nenner kommen, wäre das zwar schön, aber nicht notwendig. All das hält nur davon ab, zum Erfahrenden zu werden. Ich brauche keine neue Definitionen oder Worte, um das Sein zu erfahren. Einzig Hinweise, die mir zeigen, wie ich es erfahren kann sind nützlich.
Denn was will ich verstehen? Verständnis von was? Ich kann nur etwas verstehen, das hervorsteht!" Sein und Nichts steht nicht hervor! Wie soll ich etwas verstehen, wenn es nicht fassbar ist? Wie etwas formloses begreifen wollen? Da gibt es nichts zu greifen, jedoch gibt es da etwas zu fühlen! Die etwas andere Dimension, die mit Worten nicht viel am Hut hat.
Wir Menschen hier auf Erden sind die einzige Lebensform, die in Worten denkt. Die restlichen Formen der irdischen Schöpfung sind Gedankenfrei, und dennoch existieren und funktionieren sie einwandfrei, sind wesentlich harmonischer und im Einklang mit dem Sein, als der Mensch mit seinem Verstand ;)
 
Die restlichen Formen der irdischen Schöpfung sind Gedankenfrei, und dennoch existieren und funktionieren sie einwandfrei, sind wesentlich harmonischer und im Einklang mit dem Sein, als der Mensch mit seinem Verstand

Wie willst du sowas über die Behauptung hinaus beweisen?


Ich fass es nicht.






Oder war das ein Scherz
 
Ich könnte hier aber schon meine letzte große Erkenntnis über die Sinnhaftigkeit von Leid anführen (lach). Also, und das geht so:

Mir ist heute Morgen klar geworden - aber sowas von klar (und diese Klarheit dieser Erkenntnis war ergreifend) - dass das Leid mit Bewusstheit zunimmt. Bewusstwerdung ist also ein (empfundener) Fluch.
Das ist Nonsens.
Begründung: Das Ich will ja überleben. Das ist das einzige was das Ich will. (Und zwar deshalb weil es immer Illusion war, nie gelebt hat. Denn würde es leben, müsste es das ja nicht permanent und andauernd wieder beweisen.)
(Ich kann sowas inzwischen kaum mehr ertragen. Dummerweise habe ich in der Vergangenheit denselben Quatsch von mir gegeben.)

Wenn das Ich Illusion ist - wie will es denn dann überleben? Da ist niemand, der überleben könnte. Und folglich auch niemand, der kämpft. Und folglich auch niemand, der zunehmend bewusst ist und wird. Und folglich auch niemand der leidet.

Und vermutlich wirst du mir gleich vorwerfen, ich würde meiner Logik auf den Leim gehen. Weil, das wäre, pfui, igitt, Verstand!

Nun denn: Bloss zu! Allerdings hast DU soeben ein Ich angenommen, und es dann sogleich wieder verworfen. Ich war das sicher nicht.
Ein Foto für's Album, würd ich meinen. :foto:
 
Es ist echt lustig zu beobachten, was ihr hier für ein Spielchen spielt.
So nach dem Motto : Wer schafft es jetzt als erster über seinen eigenen *Schatten* zu springen.:party02:

Sprich: Mit dem Verstand über den Verstand hinausgehen zu wollen. :lachen:

Alles was hier so zum Ausdruck kommt, ist letzendlich nichts anderes als die Konditionierung des Verstandes sich selbst das *Fühlen* zu erklären. :)
 
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Denkfehler bezüglich Wort "blau" - hm?
Was macht es denn schon aus, ob die Wahrnehmung oder das Wort fehlt?
Wie bei allem kommt es auf den Standpunkt drauf an, von dem aus ich etwas in Betracht ziehe.

Es ist möglich, die Dinge vollkommen ohne Standpunkt zu betrachten, das ist dann der Zustand der Wahrnehmung. Schon die Verwendung eines Wortes für ein Ding bringt doch den Geist in eine Schwingung, die sich zeitlich fortsetzt. Da setzt dann eine Sonation ein: ooooh, was für ein schönes Blau. Gäbe es das Wort blau nicht, so würde man nur ooooh hören, nehme ich an.

Und wir wissen: "oooooh, was für ein schönes Blau" wird notwendigerweise in diesem Universum hier zur Folge haben ein Erlebnis, das da bewortet wird: "iiiiiih, wie fies dieses Quittengelb (oder so)". Während oooooh alleine höchstens ein aaaaah oder so etwas macht oder ein iiiiiiiih. Aber eben ohne eine emotional durch Standpunkte geschwängerte Bedeutung.

Worte, die wir eingeben (worein auch immer) verursachen immer polare Reaktionen. Es sei denn, sie sind ohne Standpunkt formuliert. Dann kommt es nicht zur Reaktion, denn wenn kein Standpunkt da ist, an wem sollte ich mich reiben? Der Standpunkt, an dem ich mich reiben möchte, witscht mir ja ständig durch die Finger des nach Verständnis greifenden Geistes. Also kommt es zu einer Auseinandersetzung mit mir selber, denn mit meinem Gegenüber kann ich mich ja nicht auseinandersetzen.

Ich will Dich nur darauf aufmerksam machen, warum manche sich an Deinen Worten reiben: Du bist nicht eindeutig in der Verwendung Deiner Worte. Du benutzt Worte inflationär, lapidar, nicht um Dich als Wesen auszudrücken, sondern um Inhalte mitzuteilen. Wozu fragt man sich, zumal es ja auch noch Inhalte eines anderen Geistes sind, der Dich wohl besetzt hat? Du klingst in meinen Ohren wie ein Herunterbeter von gleichgeschalteten Informationen einer Lehre. (ich hoffe das nimmst Du mir nicht übel, dass meine Ohren einen eigenen Klang haben).

Auch das scheint mir der Herr Tolle dann wohl nicht so ganz begriffen zu haben- jeder Lehrer braucht blinde Flecken so wie jeder Heiler an sich selber seine heilenden Aspekte braucht. Jeder Mensch hat einen eigenen Inhalt für jedes Wort, man nennt diesen Umstand "Babylon". Von daher ist es ganz entscheidend, wirklich --->ganz<--- entscheidend, dass nicht ein Einziges Wort offen bleibt von der Bedeutung her. Sonst produzierst Du nur das gleiche, was schon Millionen andere vor Dir an Texten produziert haben. Absolut genormt durch Angelesenes und Aufgenommenes.

(sorry, weiss jetzt auch nicht, warum Du dieses harte Brot hierher getippt kriegst, ich nehme an, es wird Dir gut tun.)

:liebe1:
 
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