Gefühle-symbiotische Beziehung-Affekte

Das Leben hält wohl für Jeden etwas Anderes bereit. Was des Einen Mühe, ist des Anderen Sinn und Zweck. Was dem Einen leicht von der Hand geht, fällt dem Anderen schwer.


Watzlawick hat auch geschrieben, daß man nicht nicht kommunizieren kann. Das zeigt mir die Tiefe, auf der er sein Bewusstsein nur durchdrungen hatte. Auf dieser einfachen, oberflächlichen Seinsebene kommuniziert man in der Tat stets.

Ich erkenne ihn also eher weniger an als eine Person, deren Dogmen ich folgen müsste.


Finde ich überhaupt nicht egal, nein. Wer ein oberflächliches Leben führen will, soll das tun. Wer nach dem Kern sucht, soll dies tun. Daß es egal sei kann man also eher nicht sagen, höchstens daß es egal ist, ob man nach dem Kern sucht oder nicht. In gewissem Sinne unterscheiden wir uns dadurch nicht, in anderem Sinne aber sehr wohl.


Ich selber tendiere dazu, zu hinterfragen was mein Ich sinnvoll findet, mein Selbst zu befragen und dann doch mein Eigenes zu tun. Und was mein Eigenes ist, das weiß nur mein Kern.


Offensichtlich fällt Dir das schwer?

Hm, ich glaub, letztenlich ist es gar nicht so unterschiedlich, nur das Vokabular ist ein anderes, die "Methode" wahrscheinlich auch. :)

Aber die Zeit der "Schwere" und des "Müssens" liegt definitiv hinter mir - jetzt ist der Wohfühlfaktor angesagt - und da es mir einfach Spaß macht, mein Hirn zu nutzen - kann ich das gut praktizieren.

Das "nicht-nicht kommunizieren Können" ist eines der Watzlawikschen kommunikationstheoretischen Axiome.
Es meint, daß es keinem Menschen möglich ist, nicht zu kommunizieren wenn er auf einen anderen trifft und sei es nur durch weggucken ... allein dadurch sagt er dem anderen ganz viel, der es wiederum auf der Basis seiner kognitiven Strukturen usw. interpretiert ... .
Ist Dir das immer noch nicht tief genug? Dann lies seine anderen Kommunikations-Axiome ... . :) (diese Kommunikationtheorie gilt unter Lernenden als "Schwierigste" - Schulz von Thun, TAT usw. sind dagegen leichte Kost).
 
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Hm, ich glaub, letztenlich ist es gar nicht so unterschiedlich, nur das Vokabular ist ein anderes, die "Methode" wahrscheinlich auch. :)
Also dem Gefühl nach würde ich sagen: Nein. Es gibt deutliche Unterschiede. Daß es so ist ist aber nicht schlecht. Es wäre langweilig, wenn wir alle dem Gleichen zustrebten und wenn wir alle das Gleiche fänden.

Aber die Zeit der "Schwere" und des "Müssens" liegt definitiv hinter mir - jetzt ist der Wohfühlfaktor angesagt - und da es mir einfach Spaß macht, mein Hirn zu nutzen - kann ich das gut praktizieren.
Vielleicht ist aber gerade dieses Erleben, daß das Schwere hinter einem liegt, die Illusion. Und zwar in doppeltem Sinne: erstens kann es illusionär sein, weil tatsächlich das Schwerste noch vor einem liegen wird. Zweitens kann es illusionär sein, weil das Schwere nur kognitiv verarbeitet wurde, aber nicht zur Gänze erfasst.

Ich will da nix unterstellen, aber das sind Möglichkeiten, die ich in Menschen zu erahnen glaube, wenn ich Ihnen begegne. Das meine ich auch damit, daß Manche etwas als kompliziert erahnen, was der Weg eines Anderen ist und umgekehrt Andere es als oberflächlich betrachten, was einem als schwer erschien.

(Zum Beispiel schwant mir das, muß mir das schwanen, wenn jemand seinen Kern verleugnet.)

Das "nicht-nicht kommunizieren Können" ist eines der Watzlawikschen kommunikationstheoretischen Axiome.
Es meint, daß es keinem Menschen möglich ist, nicht zu kommunizieren wenn er auf einen anderen trifft und sei es nur durch weggucken ... allein dadurch sagt er dem anderen ganz viel, der es wiederum auf der Basis seiner kognitiven Strukturen usw. interpretiert ... .
Ist Dir das immer noch nicht tief genug? Dann lies seine anderen Kommunikations-Axiome ... . :) (diese Kommunikationtheorie gilt unter Lernenden als "Schwierigste" - Schulz von Thun, TAT usw. sind dagegen leichte Kost).
Habe ich gelesen, und wie ich vermute auch verstanden und als falsch befunden. Diese Menschen haben nicht ausreichend meditiert, um ihr eigenes Bewusstsein zu erforschen in den Bereichen, über die sie redeten. Sie haben die typische weltiche, westlich-oberflächliche Sicht des vergangenen Jahrtausends, die ich als abgelebt betrachte. So ist es zum Beispiel eine akzeptierbare Erfahrung, daß eine kognitive Reaktion auf das Erleben eines anderen Menschen erfolge. Dennoch ist es nicht unbedingt wahr, sondern es ist von der Bewusstheit über die eigenen kognitiven Prozesse abhängig, dies als gegeben anzunehmen. Sind einem die eigenen kognitiven Prozesse bis zur möglichen Grenze bewusst, so geschieht keine Regung ungewollt. Und damit ist der Mensch der Schöpfer seines Bewusstseins. Diese Ebene des Verständnisses haben die Interpreten des letzten Jahrhhunderts in unserer westlichen Zivilisation aber nie erreicht. Sondern diese Sichtweise ist eine fernöstliche Erkenntnis, die dort aber schon seit mehreren Jahrtausenden verschriftlicht ist.

Weil die Bewusstheit über die eigenen kognitiven Prozesse eben geradezu die Voraussetzung für wirkliche individuelle Freiheit ist, ist ja eben das Streben nach dem Erreichen einer klaren Wahrnehmung für den eigenen Kern so wichtig für die, auf deren Weg es liegt, sich so zu entwickeln. Das ist aber eben nicht bei jedem der Fall.
 
btw. fällt mir für Cayden dazu der Begriff der Eschatologie ein, das ist das äusserste, das letzte der Dinge und der Versuch, den Weg dorthin zu erklären. Und damit ist die Beschäftigung mit der Eschatologie ein Bestandteil des Überganges in ein neues Leben. So wie ich ihn verstehe ist er spirituell auf dem Weg, ein neues Leben zu beginnen, während er lebt. Das erleben spirituell aber nur Wenige. Die meisten haben ein Leben, während sie leben, und verlassen ihr Leben nicht. Ihm aber steht meiner Interpretation nach ein gründlicher während des Lebens erlebter Tod bevor. Er ist "Christkönig".

http://de.wikipedia.org/wiki/Eschatologie

P.s.: Und in der Tat: die spirituelle Wandlung des Menschen ist hochkompliziert. Hochkompliziert, umso einfacher ist das Ergebnis.
 
Also dem Gefühl nach würde ich sagen: Nein. Es gibt deutliche Unterschiede. Daß es so ist ist aber nicht schlecht. Es wäre langweilig, wenn wir alle dem Gleichen zustrebten und wenn wir alle das Gleiche fänden.


Vielleicht ist aber gerade dieses Erleben, daß das Schwere hinter einem liegt, die Illusion. Und zwar in doppeltem Sinne: erstens kann es illusionär sein, weil tatsächlich das Schwerste noch vor einem liegen wird. Zweitens kann es illusionär sein, weil das Schwere nur kognitiv verarbeitet wurde, aber nicht zur Gänze erfasst.

Ich will da nix unterstellen, aber das sind Möglichkeiten, dich ich in Menschen erahne, wenn ich Ihnen begegne. Das meine ich auch damit, daß Manche etwas als kompliziert erahnen, was der Weg eines Anderen ist und umgekehrt Andere es als oberflächlich betrachten, was einem als schwer erschien.

(Zum Beispiel schwant mir das, muß mir das schwanen, wenn jemand seinen Kern verleugnet.)


Habe ich gelesen, und wie ich vermute auch verstanden und als falsch befunden. Diese Menschen haben nicht ausreichend meditiert, um ihr eigenes Bewusstsein zu erforschen in den Bereichen, über die sie redeten. Sie haben die typische weltiche, westlich-oberflächliche Sicht des vergangenen Jahrtausends, die ich als abgelebt betrachte. So ist es zum Beispiel eine akzeptierbare Erfahrung, daß eine kognitive Reaktion auf das Erleben eines anderen Menschen erfolge. Dennoch ist es nicht unbedingt wahr, sondern es ist von der Bewusstheit über die eigenen kognitiven Prozesse abhängig, dies als gegeben anzunehmen. Sind einem die eigenen kognitiven Prozesse bis zur möglichen Grenze bewusst, so geschieht keine Regung ungewollt. Und damit ist der Mensch der Schöpfer seines Bewusstseins. Diese Ebene des Verständnisses haben die Interpreten des letzten Jahrhhunderts in unserer westlichen Zivilisation aber nie erreicht. Sondern diese Sichtweise ist eine fernöstliche Erkenntnis, die dort aber schon seit mehreren Jahrtausenden verschriftlicht ist.

Weil die Bewusstheit über die eigenen kognitiven Prozesse eben geradezu die Voraussetzung für wirkliche individuelle Freiheit ist, ist ja eben das Streben nach dem Erreichen einer klaren Wahrnehmung für den eigenen Kern so wichtig für die, auf deren Weg es liegt, sich so zu entwickeln. Das ist aber eben nicht bei jedem der Fall.

"Der Schöpfer des eigenen Bewußtseins" könnte von Watzlawik und Konsorten stammen ... . :)

Und weil ich mir stets und immer ein neues Bewußtsein schaffen/ konstruieren kann, halte ich es für irrelevant, irgendeines davon als "wahr" zu erkennen.

Ebenso verhält es sich mit einem "Kern": zunächst einmal versteht jeder etwas anderes darunter, zum anderen glaube ich einfach nicht an einen bestimmten, irgend gearteten, unveränderlichen Kern eines Menschen (ich glaub auch nicht besonders an Gene usw.).
Jedwede Wahrnehmung passiert auf der Basis einer bereits vorhandenen kognitiven Struktur - somit gibt es keine objektive Realität.

Und - von wegen "neu" und "westlich" :D - Platon hat es schon in seinem Höhlengleichnis beschrieben und der olle Abraham Lincoln hat es so postuliert: "Der Mensch ist gerade so glücklich, wie er sich zu sein entschließt.". Das Gleichnis "Flächenland" stammt von 1884 ... .
 
"Der Schöpfer des eigenen Bewußtseins" könnte von Watzlawik und Konsorten stammen ... . :)

Und weil ich mir stets und immer ein neues Bewußtsein schaffen/ konstruieren kann, halte ich es für irrelevant, irgendeines davon als "wahr" zu erkennen.

Ebenso verhält es sich mit einem "Kern": zunächst einmal versteht jeder etwas anderes darunter, zum anderen glaube ich einfach nicht an einen bestimmten, irgend gearteten, unveränderlichen Kern eines Menschen (ich glaub auch nicht besonders an Gene usw.).
Jedwede Wahrnehmung passiert auf der Basis einer bereits vorhandenen kognitiven Struktur - somit gibt es keine objektive Realität.

Und - von wegen "neu" und "westlich" :D - Platon hat es schon in seinem Höhlengleichnis beschrieben und der olle Abraham Lincoln hat es so postuliert: "Der Mensch ist gerade so glücklich, wie er sich zu sein entschließt.". Das Gleichnis "Flächenland" stammt von 1884 ... .

amen to that!

und gute nacht :)

api
 
"Der Schöpfer des eigenen Bewußtseins" könnte von Watzlawik und Konsorten stammen ... . :)
Ja, nur wie bewusst waren sie sich der Eigenschaften ihres Bewusstseins? Wovon redeten sie also, wenn sie davon sprachen?

Und weil ich mir stets und immer ein neues Bewußtsein schaffen/ konstruieren kann, halte ich es für irrelevant, irgendeines davon als "wahr" zu erkennen.
Da würde ich gegenreden: man kann sich kein neues Bewusstsein schaffen. Bewusstsein ist im Kern eine Konstante. Kann man erleben - muß man aber nicht. Was sich ändern lässt ist die Bewusst-"heit". Durch lernen - oder auch durch Vorstellung. All dies ändert aber nichts am Bewusstsein an sich und auch nichts an seinem individuellen Kern.

Ebenso verhält es sich mit einem "Kern": zunächst einmal versteht jeder etwas anderes darunter, zum anderen glaube ich einfach nicht an einen bestimmten, irgend gearteten, unveränderlichen Kern eines Menschen (ich glaub auch nicht besonders an Gene usw.).
Du glaubst nicht an eine Seele? Erlebst Du denn nicht, daß Du eine hast?

Jedwede Wahrnehmung passiert auf der Basis einer bereits vorhandenen kognitiven Struktur - somit gibt es keine objektive Realität.
Richtig. Das nimmt aber nichts an der Tatsache, daß jeder Anderes und anders wahrnimmt. Von daher muß im Kern doch ein Unterschied sein, der insbesondere auch die Wahrnehmung betrifft.

Der Begriff der Kognition ist ja relativ wirr... wenn ich sie als die geistigen Eigenschaften eines Menschen betrachte, dann gehört die Entschlüsselung von Sinnesreizen zu ihr dazu. Also das gewinnen von Bedeutung z.B. aus dem Gesehenen. Und eben dieses Gewinnen von Bedeutung aus Gesehenem kann stattfinden, muß aber nicht. Ich wage zu bezweifeln, daß sich Herr Watzlawick dessen bewusst war. Wie es bei Platon war, das weiß ich aber natürlich ebensowenig, ist nur eine Vermutung, weil es wie gesagt buddhistisches Bewusstseinsverständnis bedarf, um es so zu erleben. Also daß man im Grunde präkognitiv bereits "ist" mit allen Sinnen.

Und - von wegen "neu" und "westlich" :D - Platon hat es schon in seinem Höhlengleichnis beschrieben und der olle Abraham Lincoln hat es so postuliert: "Der Mensch ist gerade so glücklich, wie er sich zu sein entschließt.". Das Gleichnis "Flächenland" stammt von 1884 ... .
Den Lincoln kann ich jetzt gerade mit den beiden Gleichnissen nicht ohne weiteres in Verbindung bringen. Beide Gleichnisse erzählen ja aber von der Unmöglichkeit des Verstehens ohne Wissen und Erfahrung. Ausserdem, könnte man sagen, vom Lernen, wie es geschieht und welche Hinderungsgründe es hat.

...übrigens bin ich da gar nicht so wählerisch, ob es sich nun um Platon oder Watzlawick handelt. Die europäische Kultur ist jung, auch in ihrem Durchdringen der Natur des Seins befindet sie sich meiner Meinung nach am Anfang des Verstehens. Die älteren Kulturen der Erde halte ich da für deutlich weiter fortgeschritten sowohl im Verstehen als auch in der Qualität der Erklärung. In ihnen wird ebenso wie im Höhlengleichnis darauf verwiesen, daß es Verstehensebenen gibt, die schwerer zu akzeptieren sind als das Oberflächliche, Naheliegende, das das Ich begreifen kann. Der christliche Glaube verweist ebenfalls darauf, daß es etwas gibt, das nicht begreiflich und im Grunde auch nichtbegrifflich ist. Aus einem Zeitraum vor dem Anfang und vor dem Wort. Es/Er ist im Anfang per Wort innegelegen, wird aber verschwiegen. Dennoch gibt es ihn und in ihm ist der Kern gelegen, den die Buddhisten das pure Sein in der göttlichen Natur nennen.

So etwas wie Glück ist gegen diesen wortlosen Uranfang gestellt irrelevant, eine Mode, die vor allem durch Wort entsteht. Ebenso wie der Wille, es zu erreichen. Ich finde der Mensch lebt oberflächlich, wenn er nur erlebt, was ihm plausibel werden kann. Im Kern ist der Mensch und seine Existenz ja aber nicht plausibilisierbar, sondern er ist viel mehr mit einem Wunder vergleichbar. Und dieses Wunder hat einen Kern, den Schöpfer. Ich gehe davon aus, daß sich der Schöpfer nicht dafür interessiert (hat), was mein Ich will und was es befriedigt. Sondern so wie Cayden denke ich: da liegt etwas dahinter, das man erreichen wollen darf. Ob man es muß, weiß ich nicht, für Viele ist es wohl in der Tat zu kompliziert.
 
Ja, nur wie bewusst waren sie sich der Eigenschaften ihres Bewusstseins? Wovon redeten sie also, wenn sie davon sprachen?


Da würde ich gegenreden: man kann sich kein neues Bewusstsein schaffen. Bewusstsein ist im Kern eine Konstante. Kann man erleben - muß man aber nicht. Was sich ändern lässt ist die Bewusst-"heit". Durch lernen - oder auch durch Vorstellung. All dies ändert aber nichts am Bewusstsein an sich und auch nichts an seinem individuellen Kern.


Du glaubst nicht an eine Seele? Erlebst Du denn nicht, daß Du eine hast?


Richtig. Das nimmt aber nichts an der Tatsache, daß jeder Anderes und anders wahrnimmt. Von daher muß im Kern doch ein Unterschied sein, der insbesondere auch die Wahrnehmung betrifft.

Der Begriff der Kognition ist ja relativ wirr... wenn ich sie als die geistigen Eigenschaften eines Menschen betrachte, dann gehört die Entschlüsselung von Sinnesreizen zu ihr dazu. Also das gewinnen von Bedeutung z.B. aus dem Gesehenen. Und eben dieses Gewinnen von Bedeutung aus Gesehenem kann stattfinden, muß aber nicht. Ich wage zu bezweifeln, daß sich Herr Watzlawick dessen bewusst war. Wie es bei Platon war, das weiß ich aber natürlich ebensowenig, ist nur eine Vermutung, weil es wie gesagt buddhistisches Bewusstseinsverständnis bedarf, um es so zu erleben. Also daß man im Grunde präkognitiv bereits "ist" mit allen Sinnen.


Den Lincoln kann ich jetzt gerade mit den beiden Gleichnissen nicht ohne weiteres in Verbindung bringen. Beide Gleichnisse erzählen ja aber von der Unmöglichkeit des Verstehens ohne Wissen und Erfahrung. Ausserdem, könnte man sagen, vom Lernen, wie es geschieht und welche Hinderungsgründe es hat.

...übrigens bin ich da gar nicht so wählerisch, ob es sich nun um Platon oder Watzlawick handelt. Die europäische Kultur ist jung, auch in ihrem Durchdringen der Natur des Seins befindet sie sich meiner Meinung nach am Anfang des Verstehens. Die älteren Kulturen der Erde halte ich da für deutlich weiter fortgeschritten sowohl im Verstehen als auch in der Qualität der Erklärung. In ihnen wird ebenso wie im Höhlengleichnis darauf verwiesen, daß es Verstehensebenen gibt, die schwerer zu akzeptieren sind als das Oberflächliche, Naheliegende, das das Ich begreifen kann. Der christliche Glaube verweist ebenfalls darauf, daß es etwas gibt, das nicht begreiflich und im Grunde auch nichtbegrifflich ist. Aus einem Zeitraum vor dem Anfang und vor dem Wort. Es/Er ist im Anfang per Wort innegelegen, wird aber verschwiegen. Dennoch gibt es ihn und in ihm ist der Kern gelegen, den die Buddhisten das pure Sein in der göttlichen Natur nennen.

So etwas wie Glück ist gegen diesen wortlosen Uranfang gestellt irrelevant, eine Mode, die vor allem durch Wort entsteht. Ebenso wie der Wille, es zu erreichen. Ich finde der Mensch lebt oberflächlich, wenn er nur erlebt, was ihm plausibel werden kann. Im Kern ist der Mensch und seine Existenz ja aber nicht plausibilisierbar, sondern er ist viel mehr mit einem Wunder vergleichbar. Und dieses Wunder hat einen Kern, den Schöpfer. Ich gehe davon aus, daß sich der Schöpfer nicht dafür interessiert (hat), was mein Ich will und was es befriedigt. Sondern so wie Cayden denke ich: da liegt etwas dahinter, das man erreichen wollen darf. Ob man es muß, weiß ich nicht, für Viele ist es wohl in der Tat zu kompliziert.

Deine Grundannahmen kann ich nicht teilen.
Ich glaube nicht an eine Seele und auch nicht an einen Schöpfer und ebenso nicht an "winwn tieferen Sinn".
Und daß "Bewußtsein" "bewußt" werden kann/ soll/ muss ... nein.

Das hier habe ich gefunden als ich grad googelte um mich Dir irgendwie plausibler zu machen:


„Erlangt man Heil durch Taten oder durch Meditation?“

„Weder noch: Heil erwächst aus dem Sehen.“

„Was sehen?“

„Dass das goldene Halsband, das du erwerben möchtest, bereits um deinen Hals hängt. Dass die Schlange, vor der du solche Angst hast, nur ein Seil auf dem Boden ist.“



Deine Thesen sind nicht zu kompliziert - sie sind zwar uralt, aber extrem "schwammig", Die nachfolgenden Philosophen sind damit nicht wirklich weitergekommen - und daraus haben sich weitere Philosophien entwickelt ... .

Und ich fürchte, der radikale Konstruktivismus wird immer wieder gern falsch verstanden - es ist eine "Denke", die man so nicht kennt, die in der Erziehung (meist) und in den Religionen nicht vorkommt ... .

Die Wurzeln finden sich im Skeptizismus, suvbjektivem Idealismus und Pragamtismus. Vorläufer sind Kant, Hume, Wittgenstein, Piaget und Berkeley.

Die Kernaussage des radikalen Konstruktivismus ist, dass eine Wahrnehmung kein Abbild einer bewusstseinsunabhängigen Realität liefert, sondern dass Realität für jedes Individuum immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung darstellt.
(Wiki)


Wenn Du mit Deinen Methoden und Deiner Weltsicht gut fährst ist das doch auch ok.
Letztendlich gibt es gewiss kein "besser" oder "schlechter". :)
 
Wobei für mich "reine ursprüngliche Natürlichkeit der Sinne" nichts Anderes als Naivität bedeutet. Habe ich mal in einem buddhistischen Buch gelesen, diese Bedeutung des Begirffes und fand es die eigentliche, wertneutrale Bedeutung. "Naives Sein" ist für mich ein sehr wünschenswerter Zustand, denn wer in sein naives Sein nicht zurück kann, der leidet. Der kann z.B. seinen bewertenden Geist nicht zur Ruhe bringen und sein Gefühl nicht in Harmonie bringen. "Naiv sein" dagegen wäre für mich mit Unerfahrenheit verbunden - wobei unerfahren sein ebenfalls nichts Negatives bedeutet, natürlich. Es sagt nur aus, daß man etwas noch nicht erfahren hat.
Meine Definition zuerst von diesem "Naiv" ist "einfach" im Sinne wie z. B. naive Malerei od. Kunst und einfach, finde ich diese reine urprüngliche Natürlichkeit oder wie Flimm schrieb: archaische Wirkweise, nun mal gar nicht.

Doch weiß ich, dass du es nicht als einfach in dem Sinne von Einfachheit siehst. Unter dem Kontext ist der Begriff "Naiv" zwar etwas verwirrend als Definition dafür....aber egal. Ich weiß, das die deutsche Sprache für so Einiges aus dem Buddhismus (und auch anderen Lehren) keine umfassenden Definitionen parat hat, da es ihr in vielen Begriffen an Tiefe fehlt. Ist ja auch so ähnlich im Hebräischen welches mit einem Wort eine ganze Geschichte zu erzählen vermag während die deutsche Übersetzung, dazu, eher banal klingt und recht wenig aussagt.

Deshalb weiß ich, dass der Begriff "Naiv", so wie du ihn hernimmst, weder einfach noch banal bedeutet, wenn du dich auf das Buddhistische beziehst.

Da ist eben die Frage, welches Sein Du meinst. 1)Das Sein des Ich im Hier und Jetzt? 2)Das Sein des Selbst im Bewusstsein (der Vergangenheit und Zukunft)? 3)Oder ganz einfach das pure Sein, das gar nicht davon weiß, daß es verortet ist, daß es Zeit gibt, daß Raum existiert? Das einfach nur teilnimmt, ohne zu reflektieren und ohne zu projizieren?

Im Grunde meine ich ein Synthese von allen drei Möglichkeiten nach denen du hier fragst, wobei 3) zuweilen ganz einfach über mich kommt (meistens in Entspannung oder im Loslassen).

Mittlerweile denke ich, es liegt bei mir am angespannt Sein, dass es nicht so oft funktioniert wie ich gerne hätte. Als Kind war ich meistens sehr entspannt. Und würde auch zu deiner Erklärung mit der Meditation, weiter unten, passen.

Beim 2ten bin ich mir nicht sicher, wie du Selbst für dich interpretierst,
denn "das Sein des Selbst im Bewußten" ist immer nur im Hier und Jetzt,
sowie das das Selbst auch gleichzeitig im Bewußten und im Unbewußten ist.
Selbst ist in meiner Definition nicht individuell oder Individuum.
Selbst ist für mich Atman im philosophischen Sinne.

An seine Vergangenheit erinnert sich nur das Ich,
sowie sich das Ich eine mögliche Zukunft vorzustellen vermag.
Ich (Individuum) ist für mich synonym mit Seele oder auch Psyche (individuelles so Sein des Individuums).
Seele/Psyche umfasst für mich Gemüt, Verstand und Kognition.
Somit ist Seele für mich nix überirdisches.

Demnach wäre für mich 2 u. 3 nicht getrennt voneinander und bedingt sich gegenseitig.

Das pure Sein sowie das sein im Bewußten und Unbewußten kann nur das Selbst. Die Seele/das Ich (das Individuum) kann Zugang dazu haben oder auch nicht. Das meine ich. Da will ich wieder hin.

Ist für dich Seele synonym mit Selbst? Würde ich gerne wissen, wegen des besserern Verständnisses in der Kommunikation .
Für mich persönlich ist diese letzte Form des Seins am ehesten die, die meinem kindlichen Geist am nächsten kommt. Diese Seinsform ist für ein Erwachsenenleben ungeeignet, dennoch ist sie aber das Ziel des Meditieren-Übens eines Erwachsenen. Wenn man dieses meditative Moment in sich gefunden hat, dann fällt das Getrenntseins-Empfinden weg. Natürlich: man erfährt das nicht Paaf-Peng alles auf einmal, sondern es sind viele kleine satoris und Erleuchtungsmomente, die es braucht, bis man "es" realisiert. Und dann beginnt ein Loslösungsprozeß, den ich am ehesten als die Loslösung vom widerstreitenden Gefühl beschreiben würde. Man gerät gewissermassen in Harmonie.

Verstehe ich nicht, warum du etwas als nicht geeignet für ein Erwachsenenleben bewertest und gleichzeitig aber in der Meditation danach strebst (?). Ich kann es nur vermuten.

Wie ich dich hier verstehe, suchst du in der Meditation den meditativen Moment, wo dein Getrennt-Empfinden aufhört und dann bei dir ein Löslösungsprozeß beginnt von den widerstreitenden Gefühlen und nachdem das erfolgte befindest du dich in Harmonie. Bei dir ist es folglich ein bewußter Prozess.

Bei mir funktioniert das nicht so. Bei mir geht das Zack- Peng.

Als Kind war das total unbewußt und natürlich, dieses hin und her......einmal eine totale allumfassende Weite inkl. Zugang zum Selbst und dann wieder ganz bei sich sein (im Ich Sein), wobei in der allumfassenden Weite auch das bei sich sein (im Ich Sein) und beim Anderen sein, mit inbegriffen ist......somit ist es schwierig zu erklären.

Jetzt als Erwachsener weiß ich nicht, ob dieser Prozess und Zustand ein bewußt erkennbarer Prozess des Hineingehens in den Zustand sein kann (so wie du ihn begehst in der Meditation), oder, ob es nur so funktioniert, wie ich es von der Kindheit her erinnere (Zack-Peng), oder jetzt als Erwachsener, am ehesten Beides in Synästhesie (also ein bewußtes Zack-Peng).

Dir ist ja bewusst, daß es auf dieser Suche nach dem Kern da in uns unterschiedliche Durchdringungstiefen gibt, die man im Grunde einer Zwiebel ähnlich Schale für Schale abschält, um dann den Kern zu finden.

Ja, sicher.:)
 
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