Liebe Malve,
du antwortest für mein Gefühl sehr authentisch und persönlich, weshalb ich auch noch einmal sagen möchte, dass ich dich mit meinem vorherigen Beitrag nicht irgendwie persönlich kritisieren wollte; es ging mir dort eher um die Frage, wie es beim Mensch, quasi als "homo sapiens" der Fall ist.
Aber ich finde es dennoch schön, dass du derart authentisch antwortest.
Ich fühle mich überhaupt nicht kritisiert.
Also wenn du so fragst, dann würde ich immer sagen, wie du das oben schon beschrieben hast, dass man die Verantwortung für sich selbst nicht aus den Augen verlieren sollte. Und ein Mensch, der vielleicht zu sehr die Verantwortung für die anderen übernimmt, verliert die Verantwortung für sich selbst vielleicht aus den Augen - das muss nicht sein, kann aber sein, und ich glaube, dass es schon einer großen Reife bedarf, wenn man beiden Seiten verantwortlich gerecht werden möchte und vor allem: wirklich kann.
Ja, das sehe ich auch so.
Das, was du hier ansprichst, das ist ja eine Fähigkeit, die ich auch beschrieben habe, die aber nicht allen Menschen eigen ist; viele müssen sie erst entwickeln.
Oder sie müssen vielleicht etwas anderes entwickeln....
Aber vielleicht wirst du mir auch darin zustimmen, dass das "Drama", weil die Verantwortung des Kindes, welche es übernehmen soll, viel zu groß ist, auch wirklich ein Drama sein kann.
Ja, da stimme ich dir schon zu.
Sicherlich ist es möglich, auch wenn die Fähigkeiten eines Kindes andererseits auch begrenzt sind. Aber die Frage ist doch: wie sehr übernimmt das Kind, wenn es derart in die Verantwortung genommen wird, wirklich für sich liebevoll Verantwortung. Wo ist die Liebe für das Kind? Ist das letztlich eine "reife" Verantwortung? Ich glaube nicht: es ist eine auferzwungene.
Gerade weil es ein Drama ist und unbewusst geschah, ist es kaum möglich, dass das Kind diese liebevolle Verantwortung zu sich selbst entwickeln kann. Man kennt ja diese Dramen, die ein Leben lang andauern.
Aber wir haben ja auch noch die Fähigkeit zur Erkenntnis. Wenn ein Mensch erkennt, dass er ein spirituelles Wesen ist und die Liebe in sich selber findet, dann geschieht wohl etwas, was man als eine Art Nachreifung im Erwachsenenalter bezeichnen könnte.
Ist es nicht so, dass wir normalerweise erst ab einem bestimmten Alter, durch eine bestimmte Entwicklung, dazu fähig werden, für uns und für die anderen wirkliche Verantwortung zu übernehmen, wofür wir dann auch die Fähigkeiten besitzen? Und ist es nicht so, dass wir dann auch selbständig und unabhängig von vielem werden, wenn wir diese Reife und eine Fähigkeit der Distanzierung besitzen?
Die Schwierigkeit in dieser Aussage, sehe ich in dem Wir. Sie hat für mich etwas Verallgemeinerndes. Eigentlich stimme ich dir zu. Andrerseits denke ich, dass es Menschen gibt, die diese Entwicklung gar nicht machen.
Mir ging es in meinem Einleitungsbeitrag um die Entwicklung dieser Fähigkeiten, die erst entwickelt werden müssen und in frühen Phasen nicht wirklich vorhanden sind.
Ja, ich habe den Eingangsbeitrag übrigens auch gelesen. Das mit dem Drama des begabten Kindes passt insofern nicht ganz hier hin, aber vielleicht hat es ja doch auch für irgend jemanden eine Bedeutung.