Gefühle in sozialen Interaktionen und Verantwortung für die eigenen Gefühle

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Und was ich auch gut finde, die Pausen kann man sich frei einteilen! :banane:

Malve :kiss4:


Stimmt! :) Dann mach ich gleich mal eine und lass mich bei meiner Rückkehr überraschen, wer hier noch alles gegen wen gekämpft hat! :D
Aber so wie ich die Brüder/Schwestern kenne, wenn man sie dazu auffordert, lassen sie 's grad erst recht bleiben! :schmoll:


:liebe1:
 
In einem Forum passieren soziale Interaktionen, wenn auch in einem amputierten Rahmen und speziell ist dies Thema dieses threats.

Energeia versucht immer wieder aufs Thema zurückzukommen, indem er sachlich etwas dazu auf der Metaebene sagt, andere Teilnehmer gehen lieber auf die persönliche Ebene und sprechen die Gefühle direkt an und wenn das passiert indem jemand sein Gefühl ausdrückt, kann man das so annehmen, aber die Interpretationen von Gefühlen anderer, oder deren Auslöser und Ursachen werden in der Regel nicht akzeptiert.

Wie kann so ein threat weiterlaufen? Bleibt man auf der Metaebene wo man alles überblickt, oder geht auf die persönliche Ebene und sagt sich die Meinung?

Wenn Energeia vorgeworfen wird er sei Lehrerhaft und will anderen was vormachen, dann bilden sich 3 Gruppen, die die das auch so sehen und die die zu Energeia halten. Und die dritte Gruppe der Vermittler, Mediatoren, die halt den Überblick haben und sich nicht identifizieren mit einer der Seiten. Dumm nur, dass wir hier keine Gruppendynamische Sitzung machen können, deshalb verlaufen sich solche threats. Und im nächsten threat ist es wieder genauso.


Was meinst du Klartext - wer spiegelt hier in diesem threat und wer projiziert?

ich behaupte mal spiegeln tut man immer selbst oder die die die eigene meinung vertreten und projizieren tun immer die anderen? (is gerade mein Thema)





Energeia
was du nicht alles weißt !
war das jetzt witzig oder bösartig? - bitte Gruppen bilden!



LGInti
 
Was meinst du Klartext - wer spiegelt hier in diesem threat und wer projiziert?

ich behaupte mal spiegeln tut man immer selbst oder die die die eigene meinung vertreten und projizieren tut immer der andere? (is gerade mein Thema)

Hallo Inti,

das ist es, was ich mit dem Hinweis auf Hammer und Nagel meinte: Kommunikation besteht nicht nur aus Spiegelung und Projektion. Auch wenn Deine Wahrnehmung so ist, weil es gerade Dein Thema ist, lässt sich nicht alles darauf zurückführen. Und der starre Fokus auf diese beiden Elemente verhindert es, das Bild komplett zu machen, in dem man weitere wesentliche Elemente hinzunimmt. Das ist schade, denn das Ergebnis ist ein kleiner Topf mit Brei, in dem ständig herumgerührt wird, wo man ein buntes Festmahl zaubern könnte.

LG
Klartext
 
Klartext
Das ist schade, denn das Ergebnis ist ein kleiner Topf mit Brei, in dem ständig herumgerührt wird, wo man ein buntes Festmahl zaubern könnte.
warum sollte man sich nicht auch mal mit einem bescheidenen Mahl zufrieden geben - warum muss es immer ein Fetsmahl sein ;)

Wenn ich mich zur zeit mit Projektion und Spiegelei beschäftige reicht mir das als erstes - viellleicht kommt dann ja noch der Nachtisch :)

Bei einem kleinen Mahl erkennt man u.U. noch die einzelnen Zutaten und kann sie beschreiben - bei einem Riesen Vielfaltseintopf ist Alles Eins. Auch mal nett, aber doch nicht jeden tag. :)

LGInti
 
Liebe Jogurette,



Ja, was glaubst du, was ich hier die ganze Zeit mache? Die Begriffe sind schon operationalisiert, die Texte müssen nicht mehr transkribiert werden, sondern können einfach analysiert werden, per methodologischer Triangulation können verschiedene Theorien angewendet werden - das Forschungsprojekt läuft! :) ;)
Nein. Ja, ich finde deinen Gedanken wirklich interessant und ich weiß auch, dass es einerseits soziologische Studien über Internetverhalten gibt, andererseits auch psychologische Umfragestudien - die "Sozialpsychologie" selbst kämpft seit einiger Zeit um ihre Unabhängigkeit, gehört jedoch meist der Psychologie an und darf dort ihren Gegenstandsbereich nicht so ausdehnen, wie sie das gerne würde... ...das entwickelt sich gerade.



Ja, das ist ein "Rollenverhalten". Aber es ist ja auch so, dass wir im öffentlichen Leben ebenfalls Rollen spielen. Was glaubst du denn, wo wir mehr wir selbst sein können? Nutzen wir hier die Anonymität mehr, um zu spielen? Oder nutzen wir sie mehr, um authentisch zu sein? Ich sehe hier beide Möglichkeiten. Wie schätzt du das empirisch ein?



Andererseits haben wir hier im Internet ja prinzipiell mehr Distanz und im offline-Leben muss man täglich im Beruf die gleichen Menschen ertragen. Es gibt hier auch diese beiden Seiten, wie ich finde.



Ja, ich fände das spannend. :)

Liebe Grüße,
Energeia

Lieber Energeia,

Ich sehe wie Du, ganz "unempirisch", dass beide Möglichkeiten bestehen. Die einen können endlich eine Rolle spielen, die sie sich für ihr offline Leben immer schon gewünscht haben. Die anderen können endlich autentisch sein, was im offline Leben oft nicht so möglich und gewünscht ist.

Rollen haben wir nicht nur im Berufsalltag. In der Familie übernimmt jeder auch seine Rolle. Wir übernehmen sie immer und überall. Manchmal ganz bewußt, meist eher unbewußt. Oder, weil wir meinen, es wird von uns verlangt.

Und dann eine Frage: Spielen wir die Rolle? Oder haben wir sie einfach angenommen und leben sie, ohne sie spielen zu müssen? Weil wirs sind? Z.B. meine Rolle als Ehefrau oder als Mutter. Spiele ich sie? Oder ist es nicht so, dass ich es BIN?

Meine Assoziation: Rolle - spielen - Schauspiel...

Einen schönen Sonntag wünsche ich...
 
Hallo Inti,

warum sollte man sich nicht auch mal mit einem bescheidenen Mahl zufrieden geben - warum muss es immer ein Fetsmahl sein
Da bringst Du ein weiteres wichtiges Element ins Spiel, das die Kommunkation prägt: Der eigene Anspruch, das individuelle Ziel.

Wenn ich mich zur zeit mit Projektion und Spiegelei beschäftige reicht mir das als erstes - viellleicht kommt dann ja noch der Nachtisch
Okay.

Bei einem kleinen Mahl erkennt man u.U. noch die einzelnen Zustaten und kann sie beschreiben - bei einem Riesen Vielfaltseintopf ist Alles Eins. Auch mal nett, aber doch nicht jeden tag.
So entsteht ein Missverständnis: Ich assoziere "Festmahl" mit vielen leckeren, klar unterscheidbaren Bestandteilen und Du mit Eintopf. Das kann man klären. ;)
 
Liebe Jogurette,

Ich sehe wie Du, ganz "unempirisch", dass beide Möglichkeiten bestehen. Die einen können endlich eine Rolle spielen, die sie sich für ihr offline Leben immer schon gewünscht haben. Die anderen können endlich autentisch sein, was im offline Leben oft nicht so möglich und gewünscht ist.
Rollen haben wir nicht nur im Berufsalltag. In der Familie übernimmt jeder auch seine Rolle. Wir übernehmen sie immer und überall. Manchmal ganz bewußt, meist eher unbewußt. Oder, weil wir meinen, es wird von uns verlangt.

Ja, einverstanden.

Und dann eine Frage: Spielen wir die Rolle? Oder haben wir sie einfach angenommen und leben sie, ohne sie spielen zu müssen? Weil wirs sind? Z.B. meine Rolle als Ehefrau oder als Mutter. Spiele ich sie? Oder ist es nicht so, dass ich es BIN?

Es ist sicherlich beides. Das ist es auch, was der Eingangsthread anspricht. Es geht dort ja auch um Kommunikationsformen und Gefühlen in Interaktionen - vor allem im 3. und 4. Punkt.
Zu Beginn, in PHase 1, sind wir mit den Rollen meist fast vollkommen identifiziert, in die wir hier hineinwachsen. WEnn wir dann langsam Distanz zu uns selbst und zur Gesellschaft und ihren Normen gewinnen, dann lernen wir immer mehr "mit" der Rolle zu spielen. Wir kennen ihre Grenzen, was mit ihr möglich ist und wie wir sie einsetzen können. Wir geraten auch außerhalb der Familie immer wieder in Rollenkonflikte, so dass wir mehrere Rollen gleichzeitig spielen müssen, die eventuell nicht wirklich zusammen passen können.
Die Frage ist dann, wie sehr wir uns von den Rollen lösen können, ohne dass wir uns dabei selbst verlieren - zu Beginn sind wir ja mit ihr voll identifiziert.
Je mehr wir uns von der Rolle lösen, desto offener werden wir auch für andere Menschen.
Wenn ein Mensch jedoch z.B. einen Konflikt mit dem anderen Geschlecht hat und diesem intellektuell konkurieren und sich als Oberlehrer und wissender Mensch behaupten muss, weil das Selbtwertgefühl in der Sozialisation angeknackst wurde, dann ist dieser Mensch mit seiner Oberlehrer-Rolle identiziert, kann unter Umständen zwar sehr viel Wissen, intellektuell argumentieren und ist doch Sklave dieser Rolle: es besteht dann keine Offenheit für den anderen Menschen und es muss die Rolle und das Selbstwertgefühl aufrecht erhalten bleiben. Auf diese Weise ist die Kommunikation kein buntes Festival, sondern sie ist leer, sachlich, auf Perfektion und Triumph reduziert. Individualität kann dann nur in diesem engen Raum der Rolle ausgelebt werden.
Das ist natürlich ein Extrembeispiel, aber es kann sicherlich vorkommen.

Die Frage scheint mir zu sein, wie sehr sich im Laufe der Sozialisation eine spirituelle Individualität aus den gesellschaflich konventionell vorgegebenen Rollen zu emanzipieren vermag und dann mit den Rollen "spielt".

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Um´s mal kurz zu formulieren:

Hauptsächlich ist der Sender einer Botschaft dafür verantwortlich, wie die Botschaft beim Empfänger ankommt ...

Wer sich als Sender wie die Axt im Walde aufführt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er dann eine entsprechende Reaktion vom Empfänger erntet ...


Das Gesetz lautet: Wie du gibst - so empfängst du! ;)



Liebe Grüße :)
 
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