Gedankenkontrolle

Im metaphysischen Bereich versuchen wir, mit Hilfe unserer Logik Fragen zu erörtern, die sich unserer Logik entziehen. Da kann es nur faule Kompromisse geben, aber manche von uns ertragen es halt einfach nicht, gänzlich auf Antworten zu verzichten. ;)

Auf Antworten verzichten heißt auch irgendwie resigniert zu haben, finde ich.
Ist quasi die Mutter aller Fantasy-Rollenspiele. :D
OK.
Wenn ich jetzt mit Bildern von Filmmonstern komme, nagelt mich wieder irgendwer auf Horrorfilme fest... :rolleyes: Stell dir einen untoten Schimpansen mit dunkelgrauer haarloser Haut, wahnsinnigem Blick, einem Gebiss aus Reißzähnen und den Zügen eines Raubvogels vor.

Hört sich sehr wild an...
 
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Schattenwächter;4336794 schrieb:
Auf Antworten verzichten heißt auch irgendwie resigniert zu haben, finde ich.
Wo es keine Antworten gibt, akzeptiert man das entweder oder füllt die Leere mit einem genehmen Glauben. Dann sollte man sich selbst gegenüber ehrlich genug sein und im Hinterkopf behalten, dass das keine richtige Antwort ist.
 
Dem stimme ich im Prinzip zu, wobei ich die Möglichkeit sehe, auch Ängste zu überwinden, ohne sie gezielt zu bearbeiten, nämlich mittels spirituellen (grmpf, ich hasse dieses Wort) Fortschritts.
Warum hasst du dieses Wort? Ist es Verachtung Dem gegenüber das du mit dem Wort assozierst?

Für meinen Begriff umfasst das Wort sehr viele Möglichkeiten und das was ich damit verbinde ist vorwiegend Geist/Hauch/das Immanente und Transzendenz. Wobei sich Spirit/Spiritualität, in meinem Verständnis, nicht nur auf biologische Materie reduziert. Spiritualität versteht sich nicht Exoterisch und auch nicht nur Religiös.

Spirit= Geist/Hauch, Immanenz (das Wesenhafte/Innewohnende)
Spiritualität = Erkenntnis, Einsicht, Ethik, Transzendenz, Weisheit,

Natürlich überwindet man Ängste durch Erfahrung, Erkenntnis, Einsicht und transzendieren von Überzeugungen. Dazu muß man nicht mal besonders "spirituell" sein, bzw. nützt Jeder seine spirituelle Veranlagung, der eine mehr der andere weniger. Wie gesagt, nutze ich das Wort nicht im exoterischen Sinne.


Bei den großen Ängsten, die uns wirklich aktiv stören, ist die gezielte Behandlung sicherlich notwendig, aber jede noch so kleine Schwäche abarbeiten zu wollen, ist m.E. Zeitverschwendung und da, wie du weiter unten sagst, an jeder Angst noch tausend andere hängen, erscheint es mir nicht töricht, bewusst nur die Köpfe abzuschlagen, die hochkommen (und ihre Stümpfe auszubrennen) anstatt die ganze Hydra zu töten.

Naja, ich schrieb ja nicht von kleinen Schwächen, das sehe ich wie du. Man merkt aber, wenn man sich mit der großen Angst beschäftigt wieviele kleineren Ängste und (von mir aus auch Schwächen) da dran kleben. Das ist ja schon, an sich, ein ziemliches Muster, welches sich m. E. eh schon verselbständigt hatte. Sonst käme ja der Schwanz mit den tausend Ängsten gar nicht hinterher, der besteht ja doch aufgrund eines bereits verselbstänigten Musters (das wird einem ja bewußt, indem man das erkennt) in dem Moment wo man sich dieser einen existentiellen Angst bewußt wird.

Man kann diese kleineren Begleiter Stück für Stück transzendieren, die Köpfe abschlagen klingt aber nicht danach. Transzendieren heißt davor etwas zu erkennen, teilweise Diese als unsinnig zu erkennen und sie dann zu wandeln oder anzunehmen (je nach dem).
Die Frage ist m.E. halt: Müssen wir die Hydra unbedingt töten, um eine Stufe zu erlangen, auf der sie uns nichts mehr anhaben kann?
Wer den Dämon bekämpft oder verdrängt gibt ihm letztendlich mehr Energie. Also weder töten noch verdrängen. Töten kann man die Hydra zwar, ABER: Die Mythologie besagt, dass nach ihrem Tode, Herakles seine Pfeile in ihr Blut eintauchte. Diese Pfeile verursachen unheilbare, tödliche Wunden;).
Du hast es schon beantwortet: Es kommt darauf an, unter welchen Umständen ich sie lade. Lade ich sie bewusst, hole ich sie herbei, zeige ich Dominanz und meinen Willen, sie zu beherrschen. Steigt sie von selbst empor und zwingt mich dazu, sie zu laden, ist das Gegenteil der Fall. Dann unterwerfe ich mich ihr und verschlimmere m.E. die Situation.

Ich stehe dem eigenen bewußten Laden von Ängsten und der Ansicht, dass man dann dieses durch Dominanz und Willen beherrschen kann sehr skeptisch gegenüber. Wenn, dann nur zeitweilig als Überbrückung (damit man nicht in Panik den Verstand verliert) bis man das Ding aufgelöst hat. Manche Dinge brauchen Zeit.

In dem Moment wo man sich aber zu viel damit beschäftigt entwickelt das Ding ein Eigenleben. Dieses Eigenleben zu kontrollieren ist an sich schon schwierig und man muß ziemlich darauf achten Dem (Arbeiten, Töten, Transzendieren einer Angst) nicht allzuviel Raum zu geben damit der Prozess einer Auflösung der Angst einen selbst nicht zu beherrschen beginnt. Dann passiert nämlich genau das was man eigentlich nicht bewirken wollte (schwupps, man ist bereits im Muster gefangen!).

PS: Wendigo;):).

Klar, wenn du an einen Punkt gelangst, da die Hydra in voller Pracht direkt vor dir steht und dir jeden weiteren Weg verbaut, bleibt dir nichts anderes übrig, als sie zu erledigen. Dann ist es wahrscheinlich sehr von Vorteil, wenn man im Köpfen und Ausbrennen schon geübt ist.
Das ist nicht mein Ansinnen sie zu töten. Ich bin eher für die Transzendenz.
Die Möglichkeit besteht immer, aber wir können sie nicht immer wahrnehmen. Notfalls muss der Kampf sein.
Ich hab festgestellt, dass wenn ich mich mit Dingen beschäftige die mich absolut ausfüllen und begeistern, sich Ängste in Luft auflösen. Es ist für Sie dann kein Raum mehr vorhanden den sie einnehmen könnten. Deshalb meinte ich ja, dass das zwar Ideal ist (wäre) aber da es keine Garantie gibt, dass das Leben immer ideal verläuft, denke ich, ist die Transzendenz und auch die Annahme bestimmter Ängste auf Dauer der bessere Weg.
 
Wo es keine Antworten gibt, akzeptiert man das entweder oder füllt die Leere mit einem genehmen Glauben. Dann sollte man sich selbst gegenüber ehrlich genug sein und im Hinterkopf behalten, dass das keine richtige Antwort ist.

Wieder ein Konstrukt:

Man kann annehmen, dass es nicht zu allem eine Antwort gibt.
Die Annahme des Gegenteils ist aber ebenso möglich.
Wer hat Recht, wer Unrecht?
Wer kommt weiter?

Ich glaube, Kant war es doch, der geschrieben hatte, das die Metaphysik die Antworten schuldig bleibt.

Aber was interessiert mich kann, nur ein Konstrukt... :) Ich bin frei zu gestalten.
 
Ich hab festgestellt, dass wenn ich mich mit Dingen beschäftige die mich absolut ausfüllen und begeistern, sich Ängste in Luft auflösen. Es ist für Sie dann kein Raum mehr vorhanden den sie einnehmen könnten. Deshalb meinte ich ja, dass das zwar Ideal ist (wäre) aber da es keine Garantie gibt, dass das Leben immer ideal verläuft, denke ich, ist die Transzendenz und auch die Annahme bestimmter Ängste auf Dauer der bessere Weg.

Deswegen ist Kontrolle kontraproduktiv. Man kann nicht etwas kontrollieren, was als übermächtig (Hydra) empfunden wird, bzw ist das ein endloser (und sinnloser) Kampf, der sich am Ende einer Wirkungskette abspielt. Denn die Hydra ist das Produkt des missverstandenen Schutzgeistes, der in einer unglücklichen Situation geboren wurde. Angst will in erster Linie schützen, deswegen warnt sie, warum sollte man sie also bekämpfen? Meiner Erfahrung nach heilt es den Ursprung zu bereisen und viele Blickwinkel einzunehmen um ein möglichst grosses Bild davon zu erhalten. Und zu guter letzt ein ordentlicher Schuss Risikofreude ~bereit sein all die "schlimmen Wunden" nochmal anzunehmen~ schenkt Kraft und Mut.
 
Schattenwächter;4337596 schrieb:
Wieder ein Konstrukt:

Man kann annehmen, dass es nicht zu allem eine Antwort gibt.
Die Annahme des Gegenteils ist aber ebenso möglich.
Annehmen kann man alles, aber wenn es dann so weit ist, dass sich die Annahme als falsch herausstellt, sollte man nicht auf haltlose Antworten zurückgreifen, um die Annahme zu retten.

Ich glaube, Kant war es doch, der geschrieben hatte, das die Metaphysik die Antworten schuldig bleibt.
Zurecht. Beantworte die Frage, warum es überhaupt irgendetwas gibt, bombensicher, logisch nachvollziehbar und ohne Spekulation, und du hast die Frage aus dem metaphysischen Exil befreit.

Aber was interessiert mich kann, nur ein Konstrukt... :) Ich bin frei zu gestalten.
Richtig.
 
Deswegen ist Kontrolle kontraproduktiv. Man kann nicht etwas kontrollieren, was als übermächtig (Hydra) empfunden wird, bzw ist das ein endloser (und sinnloser) Kampf, der sich am Ende einer Wirkungskette abspielt. Denn die Hydra ist das Produkt des missverstandenen Schutzgeistes, der in einer unglücklichen Situation geboren wurde. Angst will in erster Linie schützen, deswegen warnt sie, warum sollte man sie also bekämpfen? Meiner Erfahrung nach heilt es den Ursprung zu bereisen und viele Blickwinkel einzunehmen um ein möglichst grosses Bild davon zu erhalten. Und zu guter letzt ein ordentlicher Schuss Risikofreude ~bereit sein all die "schlimmen Wunden" nochmal anzunehmen~ schenkt Kraft und Mut.
Ebenso:).

Aber eine Frage dazu: Wieso meinst du die Hydra wäre ein Produkt des missverstandenen Schutzgeistes, welcher in einer unglücklichen Situation geboren wurde, bzw. wie meinst du das? Kannst du das irgendwie genauer beschreiben? Denn du schreibst ja: Denn die Hydra.......- aufbauend auf deine beiden Sätze davor. Ohne diesen Einwurf, auf Angst bezogen, ist es ganz klar für mich, deshalb das: Ebenso.
 
Warum hasst du dieses Wort? Ist es Verachtung Dem gegenüber das du mit dem Wort assozierst?
Nein, es ist Resignation angesichts der Tatsache, dass dieses Wort zu den meistmissbrauchten gehört.

Für meinen Begriff umfasst das Wort sehr viele Möglichkeiten und das was ich damit verbinde ist vorwiegend Geist/Hauch/das Immanente und Transzendenz.
Geht mir auch so, aber die Semantik ist gegen uns. :)

Natürlich überwindet man Ängste durch Erfahrung, Erkenntnis, Einsicht und transzendieren von Überzeugungen. Dazu muß man nicht mal besonders "spirituell" sein, bzw. nützt Jeder seine spirituelle Veranlagung, der eine mehr der andere weniger. Wie gesagt, nutze ich das Wort nicht im exoterischen Sinne.
Wobei ich darauf hinauswollte, dass diese, wie du sie nennst, Transzendierung nicht unbedingt der gezielten Arbeit mit einer Angst bedarf, sondern auch im Rahmen eines allgemeinen Fortschritts auftreten kann.

Man merkt aber, wenn man sich mit der großen Angst beschäftigt wieviele kleineren Ängste und (von mir aus auch Schwächen) da dran kleben. Das ist ja schon, an sich, ein ziemliches Muster, welches sich m. E. eh schon verselbständigt hatte. Sonst käme ja der Schwanz mit den tausend Ängsten gar nicht hinterher, der besteht ja doch aufgrund eines bereits verselbstänigten Musters (das wird einem ja bewußt, indem man das erkennt) in dem Moment wo man sich dieser einen existentiellen Angst bewußt wird.
Jedoch kann es uns egal sein, ob die kleineren Ängste von der großen abhängig sind, also mit ihr enden oder nicht. Richtig?

Man kann diese kleineren Begleiter Stück für Stück transzendieren, die Köpfe abschlagen klingt aber nicht danach. Transzendieren heißt davor etwas zu erkennen, teilweise Diese als unsinnig zu erkennen und sie dann zu wandeln oder anzunehmen (je nach dem).
Wir meinen im Grunde dasselbe, nur drücke ich mich etwas martialischer aus. :) Verlieren wir uns nicht in rhetorischen Diskrepanzen.

ABER: Die Mythologie besagt, dass nach ihrem Tode, Herakles seine Pfeile in ihr Blut eintauchte. Diese Pfeile verursachen unheilbare, tödliche Wunden;).
Indem er sie überwindet, gehen ihre Kräfte auf ihn über: ein klassisches Motiv. Dass sie, nur weil er sie tötet, nicht stirbt, ist nicht minder klassisch (und wahr).

In dem Moment wo man sich aber zu viel damit beschäftigt entwickelt das Ding ein Eigenleben.
Und wenn es schon ein Eigenleben hat? Vergiss mal den Wendigo, der ist nur ein Schemen. Wir reden von einer Angst, die sich schon verselbstständigt hatte, bevor irgendetwas unternommen wurde. Sie wird früher oder später als Torwächter auftreten und muss konfrontiert werden, komme was wolle.

Ich hab festgestellt, dass wenn ich mich mit Dingen beschäftige die mich absolut ausfüllen und begeistern, sich Ängste in Luft auflösen. Es ist für Sie dann kein Raum mehr vorhanden den sie einnehmen könnten. Deshalb meinte ich ja, dass das zwar Ideal ist (wäre) aber da es keine Garantie gibt, dass das Leben immer ideal verläuft, denke ich, ist die Transzendenz und auch die Annahme bestimmter Ängste auf Dauer der bessere Weg.
Allerdings kommen sie zurück, wenn die Begeisterung abnimmt. Wenn wir es wissenschaftlich angehen, bestünde der beste Weg im Versuch, die Begeisterung von ihren Ursachen zu isolieren, um sie auch dann einsetzen zu können, wenn die Rahmenbedingungen fehlen.
 
Angst will in erster Linie schützen
Mal abgesehen davon, dass Angst auch ausufern und schmerzhaft lähmend werden kann, ist die Frage immer, was sie schützen will, denn sie schützt ausnahmslos alles, was ist. Angst ist der Unwille zur Veränderung, daher lohnt es sich in Erfahrung zu bringen, welcher Art die Veränderung wäre, ehe man auf die Angst hört.
 
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Mal abgesehen davon, dass Angst auch ausufern und schmerzhaft lähmend werden kann, ist die Frage immer, was sie schützen will, denn sie schützt ausnahmslos alles, was ist. Angst ist der Unwille zur Veränderung, daher lohnt es sich in Erfahrung zu bringen, welcher Art die Veränderung wäre, ehe man auf die Angst hört.

In erster linie ist angst ein schützender instinkt, dann könnte man sie wohl als zielgerichtet oder (objekt)bezogen bezeichnen. Dass sie ausnahmslos alles schützt, was ist, sehe ich anders. Wenn sie frei flottierend ist, ist sie absolut ungeordnet und erfüllt keine funktion mehr, nicht mal mehr den 'unwillen zur veränderung'. Anders gesagt: Man nimmt willen/unwillen gar nicht mehr wahr, weil da nichts mehr ist, ausser angst.

Das hier:
Zitat DvasiaMeiner Erfahrung nach heilt es den Ursprung zu bereisen und viele Blickwinkel einzunehmen um ein möglichst grosses Bild davon zu erhalten.

klingt ein wenig wie das:
Zitat Choronzon.....daher lohnt es sich in Erfahrung zu bringen, welcher Art die Veränderung wäre, ehe man auf die Angst hört

Vielleicht meint ihr hier dasselbe. Das sehe ich grundsätzlich auch so. Manchmal findet man den ursprung aber nicht, dann ist annahme eben hilfreich - ohne letzte erklärung oder lösung - weil sie schlussendlich energie spart und aussöhnen kann.

Mir fällt gerade ein sprichwort ein, verfasser unbekannt, das ich letzthin las:
Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst.
 
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