Dem stimme ich im Prinzip zu, wobei ich die Möglichkeit sehe, auch Ängste zu überwinden, ohne sie gezielt zu bearbeiten, nämlich mittels spirituellen (grmpf, ich hasse dieses Wort) Fortschritts.
Warum hasst du dieses Wort? Ist es Verachtung Dem gegenüber das du mit dem Wort assozierst?
Für meinen Begriff umfasst das Wort sehr viele Möglichkeiten und das was ich damit verbinde ist vorwiegend Geist/Hauch/das Immanente und Transzendenz. Wobei sich Spirit/Spiritualität, in meinem Verständnis, nicht nur auf biologische Materie reduziert. Spiritualität versteht sich
nicht Exoterisch und auch
nicht nur Religiös.
Spirit= Geist/Hauch, Immanenz (das Wesenhafte/Innewohnende)
Spiritualität = Erkenntnis, Einsicht, Ethik, Transzendenz, Weisheit,
Natürlich überwindet man Ängste durch Erfahrung, Erkenntnis, Einsicht und transzendieren von Überzeugungen. Dazu muß man nicht mal besonders "spirituell" sein, bzw. nützt Jeder seine spirituelle Veranlagung, der eine mehr der andere weniger. Wie gesagt, nutze ich das Wort nicht im exoterischen Sinne.
Bei den großen Ängsten, die uns wirklich aktiv stören, ist die gezielte Behandlung sicherlich notwendig, aber jede noch so kleine Schwäche abarbeiten zu wollen, ist m.E. Zeitverschwendung und da, wie du weiter unten sagst, an jeder Angst noch tausend andere hängen, erscheint es mir nicht töricht, bewusst nur die Köpfe abzuschlagen, die hochkommen (und ihre Stümpfe auszubrennen) anstatt die ganze Hydra zu töten.
Naja, ich schrieb ja nicht von kleinen Schwächen, das sehe ich wie du. Man merkt aber, wenn man sich mit der großen Angst beschäftigt wieviele kleineren Ängste und (von mir aus auch Schwächen) da dran kleben.
Das ist ja schon, an sich, ein ziemliches Muster, welches sich m. E. eh schon verselbständigt
hatte. Sonst käme ja der Schwanz mit den tausend Ängsten gar nicht hinterher, der besteht ja doch aufgrund eines bereits verselbstänigten Musters (das wird einem ja bewußt, indem man das erkennt) in dem Moment wo man sich dieser einen existentiellen Angst bewußt wird.
Man kann diese kleineren Begleiter Stück für Stück transzendieren, die Köpfe abschlagen klingt aber nicht danach. Transzendieren heißt davor etwas zu erkennen, teilweise Diese als unsinnig zu erkennen und sie dann zu wandeln oder anzunehmen (je nach dem).
Die Frage ist m.E. halt: Müssen wir die Hydra unbedingt töten, um eine Stufe zu erlangen, auf der sie uns nichts mehr anhaben kann?
Wer den Dämon bekämpft oder verdrängt gibt ihm letztendlich mehr Energie. Also weder töten noch verdrängen. Töten kann man die Hydra zwar, ABER: Die Mythologie besagt, dass nach ihrem Tode, Herakles seine Pfeile in ihr Blut eintauchte. Diese Pfeile verursachen unheilbare, tödliche Wunden

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Du hast es schon beantwortet: Es kommt darauf an, unter welchen Umständen ich sie lade. Lade ich sie bewusst, hole ich sie herbei, zeige ich Dominanz und meinen Willen, sie zu beherrschen. Steigt sie von selbst empor und zwingt mich dazu, sie zu laden, ist das Gegenteil der Fall. Dann unterwerfe ich mich ihr und verschlimmere m.E. die Situation.
Ich stehe dem eigenen bewußten Laden von Ängsten und der Ansicht, dass man dann dieses durch Dominanz und Willen beherrschen kann sehr skeptisch gegenüber. Wenn, dann nur zeitweilig als Überbrückung (damit man nicht in Panik den Verstand verliert) bis man das Ding aufgelöst hat. Manche
Dinge brauchen Zeit.
In dem Moment wo man sich aber
zu viel damit beschäftigt entwickelt das Ding ein Eigenleben. Dieses Eigenleben zu kontrollieren ist an sich schon schwierig und man muß ziemlich darauf achten Dem (Arbeiten, Töten, Transzendieren einer Angst) nicht allzuviel Raum zu geben damit der Prozess einer Auflösung der Angst einen selbst nicht zu beherrschen beginnt. Dann passiert nämlich genau das was man eigentlich nicht bewirken wollte (schwupps, man ist bereits im Muster gefangen!).
PS: Wendigo


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Klar, wenn du an einen Punkt gelangst, da die Hydra in voller Pracht direkt vor dir steht und dir jeden weiteren Weg verbaut, bleibt dir nichts anderes übrig, als sie zu erledigen. Dann ist es wahrscheinlich sehr von Vorteil, wenn man im Köpfen und Ausbrennen schon geübt ist.
Das ist nicht mein Ansinnen sie zu töten. Ich bin eher für die Transzendenz.
Die Möglichkeit besteht immer, aber wir können sie nicht immer wahrnehmen. Notfalls muss der Kampf sein.
Ich hab festgestellt, dass wenn ich mich mit Dingen beschäftige die mich absolut ausfüllen und be
geistern, sich Ängste in Luft auflösen. Es ist für Sie dann kein Raum mehr vorhanden den sie einnehmen könnten. Deshalb meinte ich ja, dass das zwar Ideal ist (wäre) aber da es keine Garantie gibt, dass das Leben immer ideal verläuft, denke ich, ist die Transzendenz und auch die Annahme bestimmter Ängste auf Dauer der bessere Weg.