DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Wenn ich mir einmal vorstelle, ich würde eine Heilslegende zu einem fiktiven Messias schreiben. Wozu sollte ich da etwas von einem Provinznest, wie das damalige Nazaret mit gerade einmal 100 Bewohnern schreiben? Ein Nest, das in der Diaspora liegt, über das man abfällig die Nase rümpft. Es spielt auch keine Rolle bei der Mission meines Messias. Würde ich da meinen Protagonisten nicht gleich in Betlehem ansiedeln, um damit auch die Prophezeiungen von Jesaja zu erfüllen?1. Ja, aber welcher Jesus wurde eigentlich geboren ...
So könnte ich mir die Geschichte von einer umständlichen und überflüssigen Reise mit einer Hochschwangeren ersparen. Nach römischem Recht mussten Frauen nur zum Zensus erscheinen, wenn sie über einen eigenen Besitz verfügten. Wozu sollte also bei einem fiktiven Jesus der Bezug zu Nazaret einen Sinn machen? Es sei denn, alle vier Schreiber der Evangelien stammten alle zufällig aus diesem Ort und wollten damit Nazaret in das Rampenlicht der Weltgeschichte rücken.
Ich denke, dass gerade Nazaret einer der wenigen Punkte ist, die den realen Jesus erkennen lassen.
Merlin