Genau darum geht es mir doch. Du scheinst die Geschichte aber nicht zu kennen, wenn Du etwa behauptest: Die Amis haben erst in 2 Ländern mit Öl interveniert. Oder die Folter-Thematik.
Jetzt weiss ich was du meinst. Wie beim Foltern hatte ich die mil. Interventionen im Sinn, keine Geheimdienstliche. Und ich habe mich extra so ausgedrückt, dass Länder wie Vietnam, wo später grössere Ölvorkommen entdeckt wurden sowie zB Afganistan mit unbedeutenden Vorkommen nicht miteingeschlossen sind.
Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass Staatsumbrüche via CIA-Auftragsmorde einer anderen Ära angehören und heutzutage auf wirtschaftliche Kraft und Diplomatie gesetzt werden - mit wertvollen Geheimdienstinformationen versehen natürlich, wir kriegen nur einen Bruchteil davon mit, was auf den Politbühnen und vor allem dahinter gschieht.
Natürlich geht es nicht nur um Öl. Es geht immer um Macht - allen. Und der Westen hat jede Menge Gründe zu befürchten, das ihnen die arabische Welt um die Ohren fliegt.
Ja das ist schon ein plausiblerer Grund - es ist natürlich eine Binsenwahrheit, dass je mächtiger der Staat, desto mehr wird die Ausübung oder das Streben nach Macht auch für uns Normalsterbliche offenbar.
Aber was mich interessieren würde ist die von Dir angesprochene Komplexität. Denn bisher hast Du wenig davon geliefert... Es wird oft gesagt, vermeintliche Verschwörungstheoretiker würden ein simples Bild liefern und daran glauben. Ich finde es weit simpler, wenn man glaubt: Das ist ein Kampf für die Rechte eines unterdrückten Volkes.
Wo siehst Du die Ziele der Intervention, wo Du schon Komplexität ansprichst?
Ich hatte bereits einige Faktoren aufgezählt, die einen Einfluss auf das Verhalten der Amerikaner haben, oder treffender ausgedrückt, die ein vollständigeres Bild über die Beweggründe geben. Anscheinend habe ich dich in einen Topf mit denjenigen geworfen, die hinter jeder Ami-tat die Gier nach Öl sehen. Simpel ist das Weltbild, da die Antwort schon da ist, und man sich nicht mehr um die Details kümmern muss - Die Amis beteiligen sich, Fall klar.
Komplexität? Jede Nation hat ihren eigenen Mix aus Gründen, da spielen Image, Steigerung der eig Nat. im internationalen Gefüge, Druck der Wähler zu handeln oder eben auch nicht, und sicher manchmal auch persönliche Betroffenheit eines Staatschefs eine Rolle. Gaddafi selbst hat die zweifelhafte Ehre, sich zu den Hauptursachen zählen zu dürfen, er ist der Dreh- und Angelpunkt vieler Entscheidungen. Und immer wieder spielt die Vergangenheit eine wichtige Rolle. Wäre zB der Irak- und Afghanistankrieg nicht gewesen, hätten die Amis wie selbstverständlich die Leitung übernommen und mit ganzem technologischen Einsatz begonnen, Gaddafis Militär unter einer Machtdemonstration in den Boden zu stampfen...
Und ist es nicht ein Kampf für die Unterdrückten, egal aus welchen Motiven auch immer, solange der Kampf hauptsächlich Gaddafi schadet? Und ist nicht jede verhinderter Schuss auf die Rebellen ein kleiner Sieg?
Impliziert eine komplexe Situation nicht die Notwendigkeit einer differenzierte Sichtweise, um dem Problem gerecht zu werden? Je länger man sich mit etwas beschäftigt, desto mehr vermischt sich gutes und schlechtes, alle handeln eigentlich im Glauben, das richtige zu tun...
Ich meine, ich selbst kann nicht alle Wahrheitsebene auf zählen, ich weiss aber dass eine Menge Ursache für die jetztige Situation verantwortlich sind, je nach Ebene ist die Art der Kausalität eine andere.
Ja... erzähl uns mehr dazu.
Trifft auf mich sicherlich nicht zu. Mir geht es hier nicht um "gut" und "böse", sondern um das was ist und die Folgen.
Mit dem kann ich gut Leben
An den Folgen werden alle Absichten gemessen und gewertet werden...