Führst du deine Beziehung? Oder führt ihr eure Beziehung? Lehnst du dich gerne an? Wer führt?
Mit diesen Worten heiße ich dich willkommen zu meiner Diskussion! Ich lade dich ein bei diesem brisanten Thema, das niemals zu alt oder langweilig wird (deshalb steht 2017 in Klammern
) mitzudiskutieren. Vielleicht möchtest du aus deiner Erfahrung sprechen, etwas aus deinem persönlichen Leben mitteilen oder nur deinen Senf abgeben! Alles ist ok. Los gehts!
Zu mir, ich bin ein 33 jähriger Mann und hatte bisher zwei Partnerschaften, eine langjährige die über 10 Jahren angedauert hat (sie war 1 Jahr jünger als ich) und eine weitere Partneschaft die nicht ganz ein Jahr gehalten hat (sie war 14 Jahre älter als ich).
Meine 1. Beziehung:
In meiner ersten/langjährigen Beziehung haben wir sehr jung gestartet, ich 19 sie 18, wir waren unerfahren und unschuldig, haben auch fast von Anfang an zusammen gewohnt, teilten uns also unseren Lebensraum. Unsere Beziehung hatte viele Hochs und Tiefs erlebt aber wir haben dann doch immer zusammengehalten, so hat die Partnerschaft doch sehr lange gehalten. Es war sehr viel Liebe, Verbundenheit und Vertrauen vorhanden, selbst heute verstehen wir uns noch gut.
"Geführt" haben wir beide diese Beziehung, obwohl ich von ihr aus gern die Rolle des "Dominanten" übernehmen durfte. Sie hat sich gerne angelehnt und mich machen lassen, vor allem nach Außen war es ihr recht, wenn ich unsere Interessen vertreten und durchgesetzt habe. Das hat mir persönlich nicht immer gefallen weil ich das Gefühl hatte zu viel Verantwortung tragen zu müssen und mit so jungen Jahren konnten mich die Herausforderungen des Lebens schon mal überfordern, obwohl ich es ganz gut gemeistert habe unser Schiff zu steuern.
Aus heutiger Sicht wäre es mir lieber gewesen, dass wir beide zu gleichen Anteilen die Verantwortung getragen hätten und wir auch nach Außen hin beide unsere Interessen vertreten hätten. Heute habe ich deshalb das Gefühl in einer Beziehung zu kurz zu kommen. Geben und Nehmen muss für mich stimmig sein, da bin ich sehr sensibel. Zusammenziehen sehe ich deshalb als ein Problem.
Meine 2. Beziehung:
Meine zweite Beziehung hat als eine Sex-Beziehung begonnen, nach und nach kamen aber bei beiden Gefühle ins Spiel und wir spielten mit dem Gedanken auf mehr, sogar von zusammenziehen war die Rede. Ich muss aber auch dazu sagen es war letztendlich nie mehr als eine Fernbeziehung.
Da sie die ältere war hatte sie bei vielem mehr Erfahrung als ich, für mich war es deshalb in Ordnung gewesen wenn sie mal das Ruder übernommen hat. Sie hat mir aber nie ihren Willen aufgezwungen, das hätte auch nicht funktioniert. Nein, sie hat ihre Erfahrung eingebracht und wenn ich mal was wollte hat sie mich auch gelassen wie ich wollte.
Es war für mich richtig angenehm weil sie vieles schon einfach kannte. Sie ist viel rumgekommen, kannte sich in vielen Dingen aus die mich interessierten wie z.B. Tanzen, Kultur, Reisen, Wein.
Ich fand sie sexuell sehr anziehend weil sie für mich eine erfahrene und starke Frau war die sich gerne von mir verführen ließ. Der Sex mit ihr war der beste den ich je hatte.
Aus heutiger Sicht bin ich dankbar für sie, ich hab dadurch "die andere Seite" kennen gelernt - also mich eher führen gelassen. Andererseits hatte ich ebenso meine Dinge die ich gut konnte und wusste und die sie wiederum anziehend fand. Mein Optimismus und Humor zum Beispiel. Ein Nachteil für mich war jedoch, sie konnte manchmal richtig dominant auftreten, was ich als unattraktiv, abgestumpft und egoistisch empfunden habe. Das war dann für mich auch mit ein großer Grund weshalb die Beziehung keine Zukunft mehr hatte.
Meine Einstellung heute, für mich ist beides möglich, zu führen und mich führen zu lassen, das kommt immer auf die jeweilige Frau an. Die Wertschätzung der eigenen und der anderen Person ist mir wichtig, also Augenhöhe abseits von führen oder führen lassen. Und ganz wichtig ist mir Verbundenheit. Ohne die geht gar nichts.
LG Michael