Der Mensch kommt leider nie ohne seine Hülle vor. Der Körper, die Hülle, ist nicht einfach so eine Bekleidung oder eine chemische Ummantelung Gottes im Menschen, ohne Sinn und Zweck und ohne Funktionen. Das rein Göttliche im Menschen-Wesen drinnen ist höchstens ein Funke.
Würde die so reine, perfekte, so starke Gott-Wahrheit im Menschen-Wesen wirklich so bestimmend sein, dann wäre der Friede einfach da. Überall auf der Welt und in jedem Menschen. Und es wäre nicht nötig, hier des Langen und Breiten für den Frieden zu reden, für ihn einzutreten, ihn zu beschwören.
Das ist ein ganz wesentlicher Widerspruch in sich. Denn mit diesem Friedensaufruf wird von innen her heftigst dem widersprochen, dass der Mensch in seinem Wesen hoch und rein ist, oder dass er nahezu als direktes Gottesabbild einzustufen wäre. Dieses Sehen des nur Hohen geht einfach an der erlebaren Wirklichkeit vorbei.
Viel besser ist es, den Menschen als ein selbstständiges Geistwesen auf einer langen Wanderung zu sehen. Die Inkarnation auf der Erde ist nur eine winzige Station davon. Und sein jetziger Anteil an Gott besteht nur in der Unauflöslichkeit und in einem besonderen, winzigen Lichtfunken im Seelenherz des Menschen.
Der Mensch ist dabei ein dreigliedriges Wesen, in aller Wahrheit bestehend aus seinem lebendigen Körper, mit all seinen Atomen, seiner Seele als Funktionsträger und Verfunftkörper in allen Atomen und aus seinem eigenen Geist als Kraftgeber und Emotionskörper, mit allen Möglichkeiten, sich frei zu entscheiden. Gerade bei der Willensfreiheit mischt sich Gott überhaupt nicht ein.
Und deswegen, weil der Mensch in absoluter Entscheidungsfreiheit lebt und gleichzeitig schwach ist - deswegen sind überall Disharmonien vorhanden, die als Unfrieden in der Welt oder als innere Störungen im Menschen sehen kann.
Ja, der Mensch kann und soll sich für Harmonie und Frieden einsetzen, aber es ist gut, dabei nicht in eine Selbstverherrlichung zu gehen. Jetzt, wo er noch lange nicht ist, was er einstens einmal sein wird. Nämlich ein klares Ebenbild Gottes.
Hallo Reinwiel!
So im Umfang gehe ich mit einigem was Du schreibst konform, nur ein paar Einzelheiten, sehe ich ganz anders, doch es ist schwierig zu erklären.
Ein Mensch kommt leider nie ohne seine Hülle vor, ist schon ein Satz, den ich nicht so ganz nachvollziehen kann, denn "das" (ohne Hülle/Form) waren wir ja vor unserer Geburt.
Der Mensch ist natürlich nicht seine Hülle, sondern das, was in ihr ist.
In Meditation, Astralreisen etc., kann man sich auch von dieser Hülle trennen & diese Hülle ist es ja auch, die irgendwann einmal stirbt.
Unser Weg ist es, den Göttlichen "kleinen Funken" wie Du ihn nennst, groß & bestimmend werden zu lassen.
Das ist kein Wiederspruch für mich, denn dies zu erkennen, bringt uns, uns selbst, nach der augenscheinlichen Trennung, erst wieder näher zu Gott.
Ein Mensch ist nicht schwach (nur sein Ego)...er hat die Stärke Gottes, ein unschätzbarer Teil seines Reiches, das er als einen Teil von sich erschuf.
Er mag, wie Du sagst, nur ein kleinen Funke sein, den Du aber als riesig erfahren wirst, wenn er ersteinmal in seiner ganzen Fülle erkannt ist.
Dies zu erkennen, heißt für mich, das Ego "abzulegen", daß nicht zu uns gehört, um den "Heiligen Geist" (Deinen Funken) in uns zu entwickeln.
Den "Heiligen Geist" zu entwickeln heißt für mich, die Menschen zu "sehen" & zu erfahren, so wie sie wirklich sind & nicht ihr Ego & all ihre "Laster", die wir dazu benutzen, um zu verurteilen, zu richten & mit Schuld zu belasten.
Das Ego kann den "Heiligen Geist" in uns nicht hören oder sehen.
Das Ego, das ja nicht "die Wahrheit" ist & nicht von Gott erschaffen wurde, sondern von uns selbst, versucht den Geist, der wirklich ist, davon zu überzeugen, daß der Geist die Lerneinrichtung des Egos ist & das der Körper wirklicher ist, als der Geist...weil man den ja "sehen" kann.
Das Ego benutzt den Körper, um sich gegen den Geist zu verschwören.
Mit unserer Geburt erfuhren wir die augenscheinliche Trennung, in Wahrheit aber, sind wir von nichts getrennt & werden es auch niemals sein.
Wir sind alle Eins, alle miteinander verbunden & wenn wir über irgendeinen Menschen urteilen oder ihn verletzen, dann urteilen & verletzen wir nur uns selbst & auch Gott.
Der Gott den ich "sehe", ist auch kein strafender Gott...wir sind seine Kinder...haben einen freien Willen bekommen.
Was wäre das für ein Gott, der seinen Kindern einen freien Willen gibt, um sie zu strafen, wenn sie ihr Ego ausleben?
Wir müssen "nur" die Konsequenzen tragen, aber das ist keine Strafe von Gott, denn wir selbst können ja wählen.
Ich denke, das Leben dient dem Erkennen, dem Erkennen, das nichts "Wirklich" ist was wir sehen, sondern nur das, was wir nicht sehen..
Jeder hat sich seine eigene Welt aufgebaut & darin ist genau das enthalten, was er sehen möchten.
Wir sind es, die jedem einzelnem "Ding" in unserer Welt, erst irgendeine Bedeutung gegeben haben, die aber für jeden persönlich & unterschiedlich ist, weil wir ja unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.
Also existiert jede Bedeutung nur in uns selbst, ist für alle unterschiedlich, kann also nicht "die Wahrheit" sein.
Sinn & Zweck ist es nun, diese Bedeutungslosigkeit zu erkennen & zu erkennen, was Wirklich & wichtig & für alle gleich ist.
Da komme ich dann auf die Liebe, die Liebe zu all dem, was tatsächlich von Gott geschaffen wurde.
Diese Liebe können wir erst erkennen, wenn wir alle Urteile aufheben & erkennen, das wir es sind, die einen wirklichen Frieden erst herbeiführen können, in dem wir jeden Menschen als einen "Bruder" sehen, der ein Teil von uns selbst ist & von Gott.
Das Ego ist dabei unser größtes Problem, aber wenn wir in allen Menschen nur unser selbst & Gott erkennen, sollte der Frieden kein Problem sein.
Dann werden wir anderen Wesen nur das geben, was wir selbst auch erhalten möchten.
Vergebung kann nur geschehen, wenn wir Vergebung geben, so wie alles erst geschehen kann, wenn wir den ersten Schritt tun & nicht auf den des anderen warten. Dann erst wird auch der Friede & die Liebe in uns einkehren.
Vergeben heißt nicht, etwas zu vergeben, was jemand anderes evtl. "getan" hat, denn dann würde man ja erst bestätigen, daß tatsächlich "etwas" angetan wurde.
Nur das "nicht Wahrnehmen" von Fehlern, Schwächen & Sünden, die ja nicht Gott erschaffen hat, sondern vom Ego erschaffen wurden, bringt jedem Heilung.
Es gibt keine Sünde...Gott hat die Sünde nicht erschaffen & jeder, der an Sünde glaubt, kann die Liebe nicht erkennen & die Welt wird sich niemals für ihn ändern.
Die meisten Menschen suchen im Außen, was sie nur im Inneren finden können.
Nur die Liebe in den Menschen zu sehen, zu sehen, wer oder was sie wirklich sind, führt zur Erlösung des Ganzen - der Einheit.
Es ist sehr schwer zu erklären, weil das Gefühl von Wahrheit schlecht zu beschreiben ist & das Ego schwer in der Lage ist, dies zu verstehen.
Wenn man von der Wahrheit spricht, ist dies schon ein Wiederspruch, weil es sich hier um ein Gefühl handelt.
Seit Jahrtausenden versuchen Menschen das Gefühl der Liebe in Worten zu beschreiben & landeten letztendlich immer wieder, bei dem schlichten "ICH LIEBE DICH", was sich bei wahrer Liebe, immer wieder als unzureichend herausstellt.
Reden/Schreiben/Sprechen, paßt hier schon nicht zu der Wahrheit.
Alles Liebe - ralrene