naja, es ist ja nicht so, dass man einen Menschen trifft und sofort zum Standesamt läuft oder zusammen zieht. Im Idealfall erfolgt danach ein Kennenlernen und abchecken der Werte, die für die Partner wichtig sind. Und spätestens dann stellt sich raus, ob es gemeinsame Werte werden können oder eher nicht.
Und natürlich gibt es in einer Partnerschaft Spielregeln, die sowohl finanzielle als auch moralische Aspekte beinhalten. Im Laufe der Zeit kristallisieren sich diese Regeln einfach heraus, ohne dass großartig ein Katalog aufgestellt werden muss. Da spielen auch Begriffe wie Loyalität, Liebe....und auch Freundschaft mit.
Das stimmt schon so wie du es beschreibst. Und die Moralvorstellungen mögen auch in gewisser Weise übereinstimmen, aber alle Wertvorstellungen können sich nicht decken, da Menschen ja in unterschiedlichen Umgebungen groß geworden und bis zum Zeitpunkt des Kennenlernen unterlag jeder der beiden anderen Einflüssen.
Ich kenne X Beispiele von Mann/Frau, die jede Beziehung gleich abbrechen, nur weil mal andere Wertvorstellungen vorliegen. Aber jeder sollte aufhören zu denken, dass das was er als Richtig empfindet auch zu 100% richtig ist, nur weil er glaubt es sei richtig. Für mich heißt einen Menschen zu lieben ihn so zu lieben wie er ist. Meinen Partner hab ich mit 19 kennengelernt, ich bin jetzt eine andere Person, als ich mit 19 war, auch er ist zu einer anderen Persönlichkeit gereift, beide haben wir jetzt andere Wertvorstellungen als wir noch mit 19 hatten und werden dann mit 50 sicher auch wieder andere Einstellungen haben, das gehört zum Leben dazu.
Für mich bedeutet er alles. Jemand ist da, wenn ich morgens aufwache, wenn ich mal traurig bin, finde ich Trost, wenn ich glücklich bin freut sich jemand mit mir, wenn ich neue Erkenntnisse im Leben gewinne, kann ich sie mit jemanden teilen... das ist Beziehung für mich.
Mein Mann hat auch oft andere Wertvorstellungen im Bezug auf Freunde (was gehört sich, was nicht) oder auf Familie (er kommt aus einer intakten Familie, ich nicht), aber genau in solchen Beziehungen kann man wachsen.
Ich konnte am Anfang auch nicht verstehen, warum er so viel Zeit mit seiner Familie verbringen wollte anstatt mit mir. Ich hatte das Gefühl, er zog seine Familie mir vor. Ich musste erst lernen, was es bedeutet aus einer liebevollen Familie zu kommen und ich bekam die Chance Einblick zu nehmen und auch Teil seiner wundervollen Familie zu werden.
Vielleicht bin ich....nein ich bin es sicher.....ein bisschen altmodisch.
Aber für mich ist Sex nichts, was ich mit jedem haben oder machen möchte. Das ist immer nur für den jeweiligen Lebensabschnittspartner vorbehalten und ich habe immer darauf geachtet, dass der jeweilige Partner die gleichen Werte wie ich vertreten hat.....ohne dass wir uns eingeengt oder von der "Gesellschaft" bevormundet gefühlt haben.
Mit altmodisch hat das nichts zu tun, nur mit Einstellung. Manche sehen eine Befriedigung wenn sie Süßes essen wie Kuchen oder Kekse. Einige machen gerne Sport, andere lesen gerne und es gibt einige, die gerne Körperflüssigkeiten mit anderen Menschen austauschen.
Auch wenn mein Mann mit einer anderen Frau schlafen würde, dann würde es noch lange nicht bedeuten dass er sie liebt, denn das was mein Mann und ich miteinander erleben durften, dass wird mir niemand wegnehmen können, auch wenn er mich eines Tages für eine andere Frau verlassen würde, so müsste ich ihn ziehen lassen, denn wie gesagt, er ist nicht mein Eigentum, nicht mein Besitz und gerade deshalb liebe ich ihn so unendlich, weil ich weiß, dass er jeden Tag, den er mit mir verbringt, freiwillig bei mir ist, weil er es will und nicht weil er mir vor X Jahren mal ein Versprechen gegeben hat oder wir eine Vereinbarung getroffen haben. Das ist wahre Liebe.