An alle Eltern und die, die es bewusst nicht sind!

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Hallo Chiara-Lena,

ich finde diesen Thread sehr schön und habe ihn erst heute entdeckt. Ich werde nächsten Monat 43. Früher wollte ich nie Kinder, doch seit ca. Mitte 30 ist das anders. Ich bin leider ein Spätzünder. Zu diesem Zeitpunkt, als der Wunsch in mir keimte, war ich leider Single. Ich habe nun seit 4 Jahren einen lieben Partner an meiner Seite, der leider keine Kinder mehr bekommen kann. Ich spüre immer wieder, dass ich Kinder in meinem Leben sehr vermisse. Doch ich kann und möchte nicht meinen Partner, den ich liebe, deshalb aufgeben. Selbst wenn ich es täte, wer sagt mir, dass ich in meinem Alter nochmal einen Mann zum Kinderkriegen finden würde? Meine biologische Uhr tickt ja auch, selbst wenn es im Moment noch ginge. Alles in allem, ich bereue zutiefst, dass ich diesen Kinderwunsch nicht schon eher in mir hatte. Jetzt ist es zu spät, leider!

Hallo du liebe

Genau das macht mir eben ein bisschen Angst. Aber vielleicht sollte es eben nicht so sein. Vielleicht habe ich diesen Kinderwunsch auch nicht weil es einfach nicht so sein soll.

Eine 40 Jährige Frau hat mir gesagt das Sie mit ihrem Traummann überglücklich war. Sie wollten auch beide Kinder und es hat einfach nicht geklappt. Sie haben alles versucht aber es sollte einfach nicht sein. Von einem Tag auf den anderen hatte ihr Mann eine Gehirnblutung. Er ist nun ein Pflegefall. Sie hat mir gesagt, dass es nun besser sei das Sie keine Kinder haben weil Sie das alles mit Kindern nicht packen würde. Ich wünsche natürlich niemandem eine solche schlimme Erfahrung aber vielleicht sollten wir mehr Vertrauen in das Leben haben! Vielleicht gibt es für uns andere Aufgaben. Wie gesagt. Ich hatte sicher in meinem vorderen Leben einen ganzen Haufen Kinder. :)

Ich denke mir immer, wenn ich mit 40 einen so dollen Kinderwunsch habe, dann versuche ich irgend etwas mit Kindern zu machen. Vielleicht klappt das dann... Danke für deine Antwort. Ich wünsche dir alles Liebe und hoffe das du die Erfüllung mit und in deinem Partner siehst.
 
Eine gute Freundin von mir hat 2 Kinder (11 und 13 Jahre alt). Sie ist verheiratet, der Mann verdient gut, sie halbtags berufstätig, haben ein schönes Haus. Sie sagt, sie möchte ihre Kinder nicht missen, aber sagt zu mir "Sei froh, dass Du keine Kinder hast, ich würde es nicht nochmal machen. Weil Du hast echt null Zeit für Dich. Alles dreht sich um die Kinder und das schon seit 13 Jahren. " :confused:

Vielleicht ist es echt so!! Das was man hat... :) Als ich Single war habe ich mir so oft einen Mann an meiner Seite gewünscht. Danach hab ich meine beste Freundin ein wenig beneidet die alle Freiheiten hatte und auf niemanden Rücksicht nehmen musst. Vielleicht spielt es schlussendlich echt keine Rolle was wir haben oder nicht. Wir wünschen uns oft das andere... Es stimmt... Das Gras im Garten des Nachbarn ist immer grüner. :)
 
Ich habe leider keine Ahnung was ich will!
Ich gebe zu mit 18 wollte ich Kinder haben, dann wieder nicht. Als die Frau die ich liebte schwanger wurde, gab es für mich nur noch das Kind. Ich hab mich darauf eingestellt, weil wir es gemeinsam aufziehen wollten. Dann war sie weg und ich musste mit der Leere umgehen lernen. Ich vermiss den kleinen immer noch, hab ihn das letzte mal gesehen als er drei Monate war. Aber seltsamerweise bekam ich nach und nach immer das Gefühl, dass ich jetzt die Chance habe Dinge zu tun, die ich mit Kind nicht konnte. Ich leb das Leben viel intensiver. Ich glaube viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, was sie alles aufgeben müssen, wenn sie Kinder haben. Ich verurteile niemanden - das soll jetzt nicht so klingen. Mir ist jedoch aufgefalllen das wir Menschen etwas erreichen sollten oder wollen. Einer blüht in der Familie auf, andere in der Arbeit. Die Liebe zu den unterschiedlichen Projekten ist anders. Aber sie ist da. Wichtig ist nur, dass sich der Mensch wohlfühlt. Mit mitte 30 tickt natürlich die Uhr. Ist das wirklich der plötzliche Wunsch oder einfach nur die Panik? Ich denke mir immer. Ich lass es auf mich zu kommen. Wenn es keine Kinder gibt in dem Leben, dann halt im nächsten. Das gleiche mit der Hochzeit. Ich komme noch so oft zurück. Es ist nur wichtig, sich auf das Projekt zu konzentrieren, dass man wirklich erreichen möchte. Manche möchten reich werden, andere 10 Kinder haben, andere wollen reisen oder ein Haus bauen. Verurteilen darf man niemanden und sollte man auch nicht. Auf andere hören war sowieso immer der falsche Weg.

Sehr schön!!! Genau so ist es!! Ich sollte mir das öfters vor Augen führen. Es kommt eh wie es kommen soll!!
 
Hallo du liebe

Genau das macht mir eben ein bisschen Angst. Aber vielleicht sollte es eben nicht so sein. Vielleicht habe ich diesen Kinderwunsch auch nicht weil es einfach nicht so sein soll.

Eine 40 Jährige Frau hat mir gesagt das Sie mit ihrem Traummann überglücklich war. Sie wollten auch beide Kinder und es hat einfach nicht geklappt. Sie haben alles versucht aber es sollte einfach nicht sein. Von einem Tag auf den anderen hatte ihr Mann eine Gehirnblutung. Er ist nun ein Pflegefall. Sie hat mir gesagt, dass es nun besser sei das Sie keine Kinder haben weil Sie das alles mit Kindern nicht packen würde. Ich wünsche natürlich niemandem eine solche schlimme Erfahrung aber vielleicht sollten wir mehr Vertrauen in das Leben haben! Vielleicht gibt es für uns andere Aufgaben. Wie gesagt. Ich hatte sicher in meinem vorderen Leben einen ganzen Haufen Kinder. :)

Ich denke mir immer, wenn ich mit 40 einen so dollen Kinderwunsch habe, dann versuche ich irgend etwas mit Kindern zu machen. Vielleicht klappt das dann... Danke für deine Antwort. Ich wünsche dir alles Liebe und hoffe das du die Erfüllung mit und in deinem Partner siehst.

Hallo liebe Chiara-Lena,

danke für Deine Antwort. Sehr weise Worte! Manchmal denke ich auch, vielleicht hat es doch einen Sinn, dass ich diesen Kinderwunsch früher nicht verspürte und mir jetzt der Weg versperrt ist. Das hat mir schon mal jemand gesagt. Vielleicht soll das alles so sein und es ist kein Zufall.

Ich finde es toll, wenn Frauen zwischen 20 und 30 genau wissen, dass sie ein Kind wollen. Als ich in dem Alter war, bin ich stiften gegangen, wie man hier in Deutschland sagt (= abgehauen), schon bei dem Gedanken an Schwangerschaft. Wer weiß, wenn ich damals gegen meinen Willen schwanger geworden wäre, wäre ich vielleicht gar keine gute Mutter geworden. Das will ich zwar nicht hoffen, aber weiß man das? Wenn man innerlich so gar nicht bereit ist....

Ja, so ändern sich die Zeiten. Man verändert sich im Laufe seines Lebens. Aber (leider) ist es so, dass manche Entscheidungen halt eine große Tragweite haben und wirklich lebensentscheidend sind.

Ich wünsche Dir auch alles erdenklich Liebe, auf dass Du ebenfalls in Deinem Partner die Erfüllung findest und mit ihm eine dauerhafte, glückliche Partnerschaft erlebst!
 
Sehr schön!!! Genau so ist es!! Ich sollte mir das öfters vor Augen führen. Es kommt eh wie es kommen soll!!

Ich finde deine Sicht sehr schön und wie du diese beschreibst.
Du hast deinen Blick, deinen Standpunkt zu diesem Thema und du gehst nicht einen Moment her und versuchst auch andere, deine Mitmenschen mit in diese Schublade rein zu nehmen.
Vielleicht ist das der Weg den du gehen sollst ...
Vielleicht aber auch nicht , wer weiß was dir auf deinem Leben noch begegnet. Aber du wirst deinen Weg gehen, da du einen sehr Lebens offenen Eindruck machst ....

Mit lieben Grüßen vom Rehkitz
 
Vielleicht ist es echt so!! Das was man hat... :) Als ich Single war habe ich mir so oft einen Mann an meiner Seite gewünscht. Danach hab ich meine beste Freundin ein wenig beneidet die alle Freiheiten hatte und auf niemanden Rücksicht nehmen musst. Vielleicht spielt es schlussendlich echt keine Rolle was wir haben oder nicht. Wir wünschen uns oft das andere... Es stimmt... Das Gras im Garten des Nachbarn ist immer grüner. :)

Das denke ich auch. Lebt man auf dem Land, vermisst man das Stadtleben. Lebt man in der Stadt, möchte man aufs Land. Ist man liiert, beneidet man manchmal die Singles. Als Single schaut man sehnsüchtig nach allen Päarchen. Hat man ein Haus, denkt man, dass eine Wohnung weniger Arbeit sei. Hat man eine Wohnung, möchte man ein Haus etc. So ist es in der Tat mit so vielen Dingen im Leben. Das Gras des Nachbarn halt ;)
 
Hallo ihr lieben!

Ich bin 30 Jahre jung und im Moment gerade total happy was meine Beziehung angeht. Ich denke wir haben uns gefunden und es läuft wirklich gut.

Wir haben allerdings keinen Kinderwunsch. Ich frage mich oft wieso das bei uns nicht so ist. Wenn ich andere Frauen in meinem Alter sehe, dann setzen die manchmal ihre Männer ganz schön unter Druck was das Kinderkriegen betrifft. Manche sind sogar total verzweifelt und verstritten.

Darum jetzt mal Hand auf's Herz. Wie ist es Eltern zu sein? Alle sagen immer nur das es wahnsinnig schön ist. Wenn ich mir aber denke wieviel Verantwortung man hat, wieviel Sorgen, Ängste und Nöte dann kann ich mir auch vorstellen das es manchmal doch echt schwierig ist. Eine Freundin von mir wurde ungewollt Schwanger mit 20! Sie sagt heute, dass es das beste ist das ihr passiert sei und das Sie ihr Kind über alles liebt. Könnte Sie sich jetzt allerdings bewusst für oder gegen Kinder entscheiden, würde Sie wahrscheinlich keine mehr haben. Sowas gibt mir echt zu denken.

Die älteren unter euch die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben. Habt ihr das irgendwann mal bereut? Irgendwann macht ja der weibliche Körper nicht mehr mit. Leidet ihr darunter das ihr keine Kinder habt? Kommt ihr damit klar?

Die meiste Angst die ich habe ist wenn ich später mal 70 bin und vollkommen alleine. Keine Enkel, keine Kinder, niemanden... Davor hab ich schon ein bisschen Angst. Aber ich kann ja jetzt auch nicht einfach so ein Kind haben nur weil ich Angst hab mit 70 alleine zu sein.

Wie stark war bei euch der Kinderwunsch? Muss man zum Mutter sein geboren werden? Manchmal habe ich das Gefühl das ich das nie packen würde. Wenn ich sehe, wie ich mein Kind gerne erzogen hätte und wenn ich sehe wieviel sich davon umsetzen lässt, dann würde ich ständig über mich selber stolpern hätte ständig das Gefühl versagt zu haben.

Ich würde mich auf ein paar Erfahrungen freuen!!

Hallo ihr lieben!

Ich bin 30 Jahre jung und im Moment gerade total happy was meine Beziehung angeht. Ich denke wir haben uns gefunden und es läuft wirklich gut.

Wir haben allerdings keinen Kinderwunsch. Ich frage mich oft wieso das bei uns nicht so ist. Wenn ich andere Frauen in meinem Alter sehe, dann setzen die manchmal ihre Männer ganz schön unter Druck was das Kinderkriegen betrifft. Manche sind sogar total verzweifelt und verstritten.

Darum jetzt mal Hand auf's Herz. Wie ist es Eltern zu sein? Alle sagen immer nur das es wahnsinnig schön ist. Wenn ich mir aber denke wieviel Verantwortung man hat, wieviel Sorgen, Ängste und Nöte dann kann ich mir auch vorstellen das es manchmal doch echt schwierig ist. Eine Freundin von mir wurde ungewollt Schwanger mit 20! Sie sagt heute, dass es das beste ist das ihr passiert sei und das Sie ihr Kind über alles liebt. Könnte Sie sich jetzt allerdings bewusst für oder gegen Kinder entscheiden, würde Sie wahrscheinlich keine mehr haben. Sowas gibt mir echt zu denken.

Die älteren unter euch die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben. Habt ihr das irgendwann mal bereut? Irgendwann macht ja der weibliche Körper nicht mehr mit. Leidet ihr darunter das ihr keine Kinder habt? Kommt ihr damit klar?

Die meiste Angst die ich habe ist wenn ich später mal 70 bin und vollkommen alleine. Keine Enkel, keine Kinder, niemanden... Davor hab ich schon ein bisschen Angst. Aber ich kann ja jetzt auch nicht einfach so ein Kind haben nur weil ich Angst hab mit 70 alleine zu sein.

Wie stark war bei euch der Kinderwunsch? Muss man zum Mutter sein geboren werden? Manchmal habe ich das Gefühl das ich das nie packen würde. Wenn ich sehe, wie ich mein Kind gerne erzogen hätte und wenn ich sehe wieviel sich davon umsetzen lässt, dann würde ich ständig über mich selber stolpern hätte ständig das Gefühl versagt zu haben.

Ich würde mich auf ein paar Erfahrungen freuen!!

Hallo Chiara-Lena,

Ich habe dein Thema mit Interesse gelesen. Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich selbst habe mich eigentlich nicht wirklich mit Kindern gesehen. Heute habe ich einen vierjährigen Sohn und eine vierzehnmonatige Tochter. Als Mutter wird man nicht geboren, sondern man wird Mutter. Es gibt bestimmt ein paar Supermuttis, die nichts anderes im Kopf haben als ihren Nachwuchs und meinen alles richtig zu machen, aber in der Regel sind alle Eltern verunsichert und stehen erstmal hilflos da. Vor allen Dingen beim ersten Kind. Es verändert alles. Und wenn ich sage alles, dann ist auch alles gemeint. Beim zweiten Kind ist das Chaos dann noch schlimmer und man weiss manchmal nicht, wo einem der Kopf steht. Wenn man dann nicht gerade aus einer reichen Familie stammt, dann heisst es sparen, arbeiten und die eigenen Interessen und Bedürfnisse stehen erstmal für lange Zeit ganz hinten.
Ich verstehe, dass es paradox für dich klingen mag, wenn Eltern sagen, es ist schön. Als meine Schwester völlig fertig, furchtbar aussehend bei drei kleinen Kindern zu mir sagte: "Es ist so anstrengend, aber es ist auch schön." War mein erster Gedanke, ob sie noch alle Tassen im Schrank hätte.
Heute weiss ich aber, was sie damit meinte. Es sind die unglaublich, liebevollen, innigen Momente. Ein Lächeln, eine Umarmung, das zusammen spielen, toben, kuscheln,zusammen einschlafen...es ist so unglaublich. Zu sehen, wie ein kleines Bündel immer grösser und selbständiger wird. Sich weiter entwickelt. Man kann es kaum glauben, wie schnell Kinder Einem den ganzen Stress, den man hat für (zumindest) kurze Zeit vergessen lassen. Auf einmal weiss man wieder, dass es der Mühe und auch den Entbehrungen wert ist. Da ist ein oder mehrere Wesen, die einem so ähnlich sind. Plötzlich wird man gefordert. Man kommt an seine eigenen Grenzen. Man muss Dinge ändern. Sei es an seiner Umgebung oder an sich. Und man macht es. Niemand bewegt Einem so sehr wie das eigene Kind. Um niemanden macht man sich soviel Sorgen und Gedanken, wie für das eigene Kind. Selbst nicht um den Partner. Der ist wichtig, aber besonders bei kleinen Kindern steht er an zweiter Stelle. Und das sagt dir jemand, der 1 1/2 Jahre gebraucht hat, um das "alte" Leben ohne Kinder hinter sich zu lassen und über sich hinaus zu wachsen.
Ich hatte endlos Zweifel und Ängste und dachte auch ich würde es nicht schaffen. Ich habe (beim ersten Kind) geweint, weil ich mir so dumm und hilflos vorkam und dachte ich würde alles falsch machen.
Mittlerweile weiss ich, dass Fehler erlaubt sind, denn ich bin auch nur Mensch. Solange es keine "grossen" Fehler sind. Man wird nie wissen, ob man alles richtig gemacht hat.
Eltern werden ist eine Herausforderung über einen verdammt langen Zeitraum. Ich kann verstehen, wenn so manch einer sagt, lieber keine Kinder. Sei es wegen der Verantwortung oder weil sie sich nicht einschränken wollen. Was man nicht kennt, vermisst man nicht. Aber ich hoffe, dass diese Leute aber eine Minderheit darstellen, sonst wird die Menschheit ausgerottet...:D
Aber hat man Kinder, dann kann es noch so chaotisch und schwierig sein, die eigenen Kinder will man nicht mehr missen. Es ist so, als ob sie ein Teil von dir selbst geworden sind. Sie gehören einfach zu deinem Leben. Wenn es einigermassen gut gelaufen ist, sind es Menschen, die dich bedingungslos lieben und die man bedingungslos liebt und engste Vertraute. Aber bis dahin ist es ein langer Weg. Ich könnte dir hier einen Roman schreiben. Aber das ist einfach etwas, was man selbst erfahren sollte/möchte.
Du wirst schon deinen Weg finden. Aber bitte lass es nicht der Grund sein, weil du angst hast es nicht zu packen. Denn dann könntest du es bereuen. Es gibt eine Reihe Mütter, die ein Kind nach dem Anderen raushauen und sich gar keine Gedanken machen. Sowas sieht man auch zur Genüge. Ich wüsste nicht, wieso es eine ganz normale Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, nicht schaffen sollte. Es kommt drauf an, ob es dein Wunsch ist.

Liebe Grüsse.
 
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Hallo Chiara-Lena,

Ich habe dein Thema mit Interesse gelesen. Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich selbst habe mich eigentlich nicht wirklich mit Kindern gesehen. Heute habe ich einen vierjährigen Sohn und eine vierzehnmonatige Tochter. Als Mutter wird man nicht geboren, sondern man wird Mutter. Es gibt bestimmt ein paar Supermuttis, die nichts anderes im Kopf haben als ihren Nachwuchs und meinen alles richtig zu machen, aber in der Regel sind alle Eltern verunsichert und stehen erstmal hilflos da. Vor allen Dingen beim ersten Kind. Es verändert alles. Und wenn ich sage alles, dann ist auch alles gemeint. Beim zweiten Kind ist das Chaos dann noch schlimmer und man weiss manchmal nicht, wo einem der Kopf steht. Wenn man dann nicht gerade aus einer reichen Familie stammt, dann heisst es sparen, arbeiten und die eigenen Interessen und Bedürfnisse stehen erstmal für lange Zeit ganz hinten.
Ich verstehe, dass es paradox für dich klingen mag, wenn Eltern sagen, es ist schön. Als meine Schwester völlig fertig, furchtbar aussehend bei drei kleinen Kindern zu mir sagte: "Es ist so anstrengend, aber es ist auch schön." War mein erster Gedanke, ob sie noch alle Tassen im Schrank hätte.
Heute weiss ich aber, was sie damit meinte. Es sind die unglaublich, liebevollen, innigen Momente. Ein Lächeln, eine Umarmung, das zusammen spielen, toben, kuscheln,zusammen einschlafen...es ist so unglaublich. Zu sehen, wie ein kleines Bündel immer grösser und selbständiger wird. Sich weiter entwickelt. Man kann es kaum glauben, wie schnell Kinder Einem den ganzen Stress, den man hat für (zumindest) kurze Zeit vergessen lassen. Auf einmal weiss man wieder, dass es der Mühe und auch den Entbehrungen wert ist. Da ist ein oder mehrere Wesen, die einem so ähnlich sind. Plötzlich wird man gefordert. Man kommt an seine eigenen Grenzen. Man muss Dinge ändern. Sei es an seiner Umgebung oder an sich. Und man macht es. Niemand bewegt Einem so sehr wie das eigene Kind. Um niemanden macht man sich soviel Sorgen und Gedanken, wie für das eigene Kind. Selbst nicht um den Partner. Der ist wichtig, aber besonders bei kleinen Kindern steht er an zweiter Stelle. Und das sagt dir jemand, der 1 1/2 Jahre gebraucht hat, um das "alte" Leben ohne Kinder hinter sich zu lassen und über sich hinaus zu wachsen.
Ich hatte endlos Zweifel und Ängste und dachte auch ich würde es nicht schaffen. Ich habe (beim ersten Kind) geweint, weil ich mir so dumm und hilflos vorkam und dachte ich würde alles falsch machen.
Mittlerweile weiss ich, dass Fehler erlaubt sind, denn ich bin auch nur Mensch. Solange es keine "grossen" Fehler sind. Man wird nie wissen, ob man alles richtig gemacht hat.
Eltern werden ist eine Herausforderung über einen verdammt langen Zeitraum. Ich kann verstehen, wenn so manch einer sagt, lieber keine Kinder. Sei es wegen der Verantwortung oder weil sie sich nicht einschränken wollen. Was man nicht kennt, vermisst man nicht. Aber ich hoffe, dass diese Leute aber eine Minderheit darstellen, sonst wird die Menschheit ausgerottet...:D
Aber hat man Kinder, dann kann es noch so chaotisch und schwierig sein, die eigenen Kinder will man nicht mehr missen. Es ist so, als ob sie ein Teil von dir selbst geworden sind. Sie gehören einfach zu deinem Leben. Wenn es einigermassen gut gelaufen ist, sind es Menschen, die dich bedingungslos lieben und die man bedingungslos liebt und engste Vertraute. Aber bis dahin ist es ein langer Weg. Ich könnte dir hier einen Roman schreiben. Aber das ist einfach etwas, was man selbst erfahren sollte/möchte.
Du wirst schon deinen Weg finden. Aber bitte lass es nicht der Grund sein, weil du angst hast es nicht zu packen. Denn dann könntest du es bereuen. Es gibt eine Reihe Mütter, die ein Kind nach dem Anderen raushauen und sich gar keine Gedanken machen. Sowas sieht man auch zur Genüge. Ich wüsste nicht, wieso es eine ganz normale Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, nicht schaffen sollte. Es kommt drauf an, ob es dein Wunsch ist.

Liebe Grüsse.

:thumbup: Schön wie du es beschrieben hast.
Habe selber 2 Söhne (4 und 3 Jahre alt) und kann deine Schilderungen nur bestätigen.

Glg Ronna
 
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