Wieso ist das ein "künstlerisch3er Fehlgriff"? Definiere Kunst bzw. künstlerisch. Ist Kunst nur dazuu da, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen? Darf Kunst nicht provozieren? Muss Kunst sich dem Willen von Fans beugen? Oder darf oder muss Kunst evtl. sich uch der Zeit anpassen und somit evtl. neue Fans erschaffen?
Einen bekannten Charakter massiv zu verändern ist ein platter Fehlgriff.
Wenn ich als Autor die Rechte bekomme, über einen bekannten Charakter eine neue Geschichte zu erzählen, ist meine Aufgabe den Charakter zu verstehen und eventuell organisch weiter zu entwickeln (letzteres ist bei Zeichentrickfiguren normal aber auch nicht angebracht, denn die altern in den meisten Fällen auch nicht). Wer das nicht tut killt den Charakter und ist entsprechend der falsche Mann oder die falsche Frau für diese Aufgabe.
Insofern ja, solche Autoren verdienen alle Kritik, und wenn sie dann damit kommen, dass alle doch so rassistisch sind...
Nein, sie sind einfach inkompetent und sollten an den Kinokassen dafür bestraft werden.
Wie gesagt, ist das gleiche wenn man Benjamin Sisko aus Deep Space Nine weiß wäscht. Sowas ist einfach schlecht.
Wer keinen Respekt vor Charakteren hat, die andere erschaffen haben (und die in dieser Form von den Fans geliebt werden), sollte seine eigenen erfinden, oder es aufgrund von anscheinend fehlender Inspiration und fehlender Sensitivität ganz lassen.
Die aktuellen Fans wohl nicht. Aber es könnte sich ein neuer Fan-Kreis aufbauen.
Man sollte sich nicht wundern, wenn die alten Fans den Konzern dann komplett boykottieren, und erst recht sollte man nicht deren Moralempfinden ("Rassismus", oder was auch immer) kritisieren.
Da Du James Bond erwähnst: Ist Dir schon aufgefallen, dass Bond in den neueren Filmen - ich glaube seit Pierce Brosnan - nicht mehr raucht? Und DAS ist wirklich als "erzieherische Mapßnahme" umgesetzt worden, um Rauchen nicht "cool" zu machen. Finde ich persönlich zwar etwas merkwürdig, weil er ja weiter Alkohol konsumiert wie andere Mineralwasser... aber nun gut. Auch darüber gab es eine öffentliche Diskussion.
Und was sein äußeres Erscheinungsbild angeht: Daniel Craig ist der erste blonde Bond-Darsteller. Überhaupt haben sie mit ihm das Franchise praktisch neu gestartet. Die Handlung von "casino Royal" beginnt damit, dass Bond seinen Doppelnull-Status bekommt... und alle Bond-Filme vorher sind praktisch "vergessen" - sie haben im Rahmen von den Craig-Bondfilmen nie stattgefunden.
Da verschiedene Leute Bond spielen, ist nicht zu erwarten, dass es jedes Mal auch zu 100% der gleiche Charakter ist.
Ich nannte diese Franchise ja explizit als Gegenbeispiel. Wenn ein Regisseur nun aber komplette Veränderungen durchführen würde (Bond wäre auf einmal schwul zum Beispiel) ist das nicht mutig, sondern schlicht schlecht und platt. Und nein, wenn die Fans ein schwuler Bond stört sagt das ebenfalls null darüber aus, ob sie homophob sind.
Es gibt schon zwei Arielle-Filme von Disney. Der erste ist angelehnt an Andersens Mrächen, der zweite ist eine Weitererzählung - paar Jahre später. Ich weiß auch nicht, wie die Neuverfilmung geplant kist, aber ich vermute, es soll wieder das Originalmärchen verfilmt werden. So haben sie es ja auch mit dem Dschungelbuch gemacht.
Nun ja, wenn man eine schwarze Meerjungfrau organisch rein bringen wollte, hätte man eine neue Geschichte erzählen können, wo Arielle dann eben dieser begegnet.
Doch, kann man - wie
@Condemn schon erwähnt hat: Die Diskussion im Fandom macht den Film bekannt. Da steckt durchaus Kalkül hinter. Das kann - muss man aber nicht - auch künstlerisch betrachten: Kunst will, dass man darüber diskutiert.Und desweiteren muss ja nicht nur der bestehende Fandom bedient werden - es kann auch ein neuer aufgebaut werden.
Dann sollte man ein neues Franchise erschaffen, wenn man ein neues Fandom will.
Klar, ich will auf keinen Fall, dass fiktionale Charaktere Rechte bekommen, aber es ist erwartbar und legitim, dass sowas nicht von den Fans geschluckt wird, und dass man die neuen Autoren zerreißt. Und denen dann die schuld zu geben und Rassismus zu rufen ist unterirdisch.
Aber auch hier gilt: Paramount ist nicht verpflichtet mr zu gefallen.
In gewisser "moralischer" Hinsicht durchaus. Nicht soweit, dass man Anklage erhebt, aber ein Fan hast das Recht, die neue Serie zu zerreißen. Ja, man kann und darf von neuen Autoren erwarten, dass sie die Marke respektieren. Tun sie es nicht, sind sie eine Fehlbesetzung.
Klar, Voyager muss nicht genauso funktionieren wie die TOS. Aber wenn Vulkanier auf einmal überemotionale irrationale Spinner sind in einer neuen Serie, dann hat der Verantwortliche etwas vermasselt... Punkt aus.
Siehe die Fragen oden: Was bedeutet "künstlerisch". Viele Künstler sehen ihren Job nicht hauptsächlich darin, zu gefallen und Fans zu bedienen, sondern darin, zum Diskutieren anzuregen. Auch DAMIT - durch den damit einhergehenden Bekanntheitsgrad - können sie eine Menge Geld machen (was eine der Hauptintentionen von Disney, paramount u.ä. ist, und was ihnen auch gegönnt sei). DARUM provozieren diverse Künstler auch gerne (auch mich).
"Provokation" ist häufig ein anderes Wort für Einfallslosigkeit. Wer eine IP übernimmt muss mit dem arbeiten was er vorfindet. Sauron ist nicht auf einmal lieb und nett, weil es provozierend ist. Nein, das ist einfach schlecht.
Definiere mal die Marke James Bond. Gehört es zur Marke, dass er raucht? Gehört es zur marke, dass seine Haare nicht blond sind? Gehört es zur Marke, dass die Ereignisse im Film "Golden Eye" auch im Rahmen späterer Filme stattgefunden haben müssen?
Ich bin kein Experte dafür. Habe auch nicht alle Filme gesehen. Würde sagen, dass zur Marke gehört, dass er ein cooler lässiger Agent ist, ein Frauenheld, sagt, dass er "Bond, James Bond" ist, dass seine Agentennummer 007 ist, dass er immer verschiedene Gadgets zur Verfügung hat in schwierigen Situationen. Sein Erscheinungsbild ist attraktiv, aber undefiniert (darum nannte ich Bond als Gegenbeispiel zu Arielle), Bond könnte in der Tat also schwarz sein. Er könnte aber nicht schwul sein, oder asexuell. Jeder Film steht für sich selbst denke ich, Kontinuität ist daher nicht wichtig.
Aber da müsste man einen echten Fan eher fragen.
Punkt ist, ein neuer Autor/Regisseur hat kein unlimitiertes "Recht" (insofern, dass die Fans es schlucken müssen) auf die Veränderung eines bekannten Charakters, speziell nicht so drastisch. Bedeutet, dass negative Reaktionen dann angemessen sind.
Das erwartet niemand. Disney möchte mit dem Film Geld verdienen. Wie gut er welchen Leuten - darunter den alten Fans von Arielle - gefällt, ist ihnen sch...egal. Und das ist durchaus auch gut so. Wenn sie ständig die Wünsche der bestehenden Fans konservativ beinegahlten würden, keine Wagnisse eingehen würden etc. wäre es ziemlich langweilig.
Ich bin wie gesagt nicht einmal sicher, dass es um Geld geht, zumindest nicht direkt. Wie ich sagte geht es eher um ein Image. Ein Image was sich eventuell (irgendwann) positiv auswirkt, so hofft man. Aber vermutlich geht es auch schlicht um Ideologie und Politik. Leute sind nicht so kapitalistisch eingestellt wie die Kapitalismus-Fans es gerne hätten. Profit ist nicht immer die richtige Erklärung.
Darüber sprachen wir ja (siehe auch erste Antwort). Aber würdest du nicht sagen, dass es zur Kunst gehört, wenn man einen bestehenden Charakter übernimmt, mit diesem auch zu arbeiten (wie tickt der Charakter, was macht ihn aus), anstatt ihn platt zu machen, wenn man eine Aussage treffen will.