Fragen und Antworten

aber das würde bedeuten, dass das erlebte Leben sinnlos ist...


So ? Welchen Sinn hat das Leben denn? :D

Die Frage nach dem Sinn des Lebens muss ich schonmal irgendwo gehört haben... ;)


+snip+


Sinnlos?
Nein, das bedeutet es nicht. Es bekommt allerdings eine ganz andere Bedeutung, weil der Inhalt sich nicht mehr nur um Dich dreht. Zähle mal die "ich", "mein","mir" etc. in Deinem obigen Beitrag - Du stellst fest, dass Du (wie alle Menschen) gewohnt bist, das Leben aus der Perspektive Deines "ICHs" zu betrachten. Das "Ich" ist aber nicht die Basis Deines Bewustseins - es ist der Schleier, der davorhängt !



So ein ICH ist ein nicht zu unterschätzender und immens starker und ausdauernder Gegner. Es kann doch nicht darum gehen, wer hier der stärkere ist - mein Bewußtsein oder mein ICH.

Es ist nicht unbedingt Dein Gegner. Ein Messer kann in Deiner Hand etwas sehr Nützliches oder etwas sehr Gefährliches sein. Aber wenn Du es ständig verkehrt herum in der Hand hältst wirst Du Dich ständig verletzen ("nämlich immer wieder durch den Schmerz hindurchzugehen" ;) ). Wenn Du merkst, dass es ständig wehtut - warum änderst Du es dann nicht ?



So ein ICH ist ein nicht zu unterschätzender und immens starker und ausdauernder Gegner


Feichling !! :D


Grüße,
Kvatar

;)
 
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Also Kvatar, ich kanns nicht lassen:

Frage Nummer eins:

Fanden alle Teilnehmer in Deinem Seminar die Erleuchtung?

Wenn ja, dann hat es sich wirklich von meiner Gruppe krass unterschieden. Ich nehme dann alles was ich gesagt habe zurück und bedauere das Missverständnis.

Ansonsten möchte ich Dich bitten meinen Text nochmal genauer zu lesen. Wo, an welcher Stelle, habe ich behauptet, ich hätte in diesem Seminar Erleuchtung oder auch nur so etwas Ähnliches wie Erleuchtung gefunden?

Kvatar, so dumme Behauptungen stelle ich nicht in den Raum. Erleuchtet bin ich nur hier im Forum. Sonst nirgends.

Ich hab vor einiger Zeit mal ein Gedicht geschrieben. Passt vielleicht Deiner Meinung nach jetzt nicht hierher, ich schreibs aber trotzdem:

Ohne Namen betrittst Du die Erde,
eins mit allem was ist.
Nicht begreifbar, nicht verwaltbar
ohne Nummer und Schild.

Das darf nicht sein.

Mit Liebe versuchen sie
das Wunder
in Lettern zu fassen
und meinen nun zu verstehn.

Sie rufen Deinen Namen
und meinen Dich
und bald schon
vergisst du
wer du bist.
 
Nein, jemand nicht, aber von 10 können 10 einen individuellen Weg nehmen um zu der 1 Antwort zu gelangen - wie die Speichen eines Rades, die in der Mitte in der Nabe münden ....... oder seh ich schon wieder etwas falsch?????????????

Caitlinn
 
@LilaLuna: Bedaure, ich gebe keine Seminare. Nur unbequeme Antworten. ;) :D

Dein Gedicht gefällt mir übrigends ganz prima. Meinen wir doch das selbe ? :confused: :)


"Erleuchtung" ist übrigends ein sehr (!) subtiler Begriff. Seine Bedeutung hängt ganz von Deinem Bewusstseinszustand ab.

(Quelle: Erleuchteter Alltag, Dan Millman)

Eines Nachts vor vielen Jahren versank ich in abgrundtiefe Verzweiflung wegen einer Frau, die ich liebte und zu verlieren drohte. Wir waren seit 6 Jahren verheiratet und wohnten auf dem Campus der der Standford University, wo wir ein Studentenwohnheim leiteten. Meine Frau hatte sich in einen gutaussehenden Tennislehrer verliebt, und wenn er auf einen Sprung bei uns hereinschaute, um sich mit ihr zu unterhalten, wie die Studenten es mnchmal taten, funkelten ihre Augen so, wie sie für mich schon lange nicht mehr gefunkelt hatten. Die beiden plauderten und lachten bis spät in die Nacht hinein, ganz in ihr Gespräch vertieft.
Ich ging ins Bett, schlief aber sehr unruhig, denn ich wartete darauf, dass sie endlich zu mir kam. Als ich um zwei Uhr nachts aufwachte, war sie immer noch nicht da. Da konnte ich es nicht mehr aushalten, geschweige denn schlafen. Niedergeschlagen stand ich auf, schlüpfte in Hemd und Hose und ging zur Haustür. Die beiden saßen noch immer auf der Couch.
„Ich gehe noch ein bisschen nach draussen“, murmelte ich und griff nach dem Autoschlüssel. Insgeheim hoffte ich, dass meine Frau sich besorgt zeigen und den Tennisspieler vielleicht sogar bitten würde, nach Hause zu gehen. Aber sie sagte nichts. Als ich ins Auto stieg, tobte ein wilder Aufruhr in mir: Ich fühlte mich zurückgestossen und wertlos, war voller Eifersucht und Schmerzüber den Verlust meiner Frau – und vor allem voller Selbstmitleid. Gleichzeitig fühlte ich mich schwach und wie ein Idiot. Warum hatte ich dem Mann nicht gesagt, dass es höchste Zeit war heimzugehen? Warum hatte ich meine Frau nicht bei den Schultern gepackt und gerufen: „ Es reicht ! Das ist nicht richtig, was Du da machst ! “ Aber wie kann man die Gefühle eines anderen Menschen unter seine Kontrolle bringen?
In dieser trostlosen Stimmung – nie war ich dem Selbstmord so nahe gewesen – fuhr ich ziellos durch die Nacht und landete schliesslich in einem kleinen Wald. Ich hielt an und starrte aus das Autofenster auf den matschigen Waldboden und die Pfützen. Aus dem Wasser blickte mir kein Spiegelbild entgegen, nur undurchdringliche Schwärze. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich gehen oder was ich tun sollte.

Da geschah es.
Plötzlich wandelte sich mein Bewusstsein, und zwar ganz von selbst. Was ich damals erlebte, lässt sich mit Worten kaum beschreiben; doch in genau dem Augenblick, in dem ich den Schmerz nicht mehr ertragen konnte explodierte mein Bewusstsein, kämpfte sich frei, und Gott berührte meine Seele.
Der Schmerz – das ist sehr wichtig – war nicht verschwunden. Meine Ehe und meine Lebensumstände waren immer noch dieselben; nur meine Einstellung dazu hatte sich verändert. Plötzlich spielte es gar keine Rolle mehr, was in meinem Kopf vor sich ging oder welche Gefühle mich bewegten. Das Gefühl des Verletztseins war immer noch da, aber es gab kein „Ich“ mehr, das darunter litt. Meine Gedanken und Gefühle schienen nichts mehr zu bedeuten. Sie hatten keinerlei Wichtigkeit, keine Macht und keinen Einfluss. Ich war frei – frei von der Zeit – und existierte nicht mehr im Augenblick, sondern als Augenblick. In diesem Zustand der Gnade, diesem neuen Bewusstsein, das über die Grenzen meiner persönlichen Empfindungen hinausgewachsen war, dachte ich an meine Frau und ihren Freund, und plötzlich überwältigte mich Mitgefühl mit ihnen beiden und mit allen Lebewesen. Nein, es war mehr als Mitgefühl: Es war ein alles überstrahlendes Einfühlungsvermögen, ein Gefühl der Einheit. Ich existierte nicht mehr getrennt von ihnen, sondern war eins mit ihnen – und auch mit den Bäumen und den Sternen.

Da begann ich plötzlich laut und schallend zu lachen, als sei das Leben ein kosmischer Scherz, dessen Pointe ich soeben begriffen hatte. Hätte mich in jener Nacht jemand beobachtet, so hätte er mich wahrscheinlich für verrückt gehalten. Aber das Paradoxe war, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl hatte, völlig normal, wirklich wach zu sein. Ich sah mich um – die Nacht schien mir von Licht erfüllt. Sie spiegelte das Licht in meinem Inneren wider.

Schliesslich verblasste das Licht wieder, und der Moment der Erkenntnis ging vorbei, so wie alles im Leben vorübergeht. In den folgenden Monaten und Jahren versuchte ich immer wieder, dieses Gefühl der Einheit und göttlichen Vollkommenheit wiederzuerlangen. Ich sehnte mich nach dem Licht, so wie man sich nach einer Geliebten sehnt. Ich versuchte es mit Meditationen und Visualisierungen, Seminaren und intensiver Selbstforschung. Dabei hatte ich viele Einsichten und Erkenntnisse, aber nichts, was jenem schlichten Augenblick der Erkenntnis im Wald gleichkam.
Dennoch hat mir diese Erfahrung gezeigt, was alles möglich ist, und ich glaube, sie hat mir einen kleinen Vorgeschmack der kollektiven Bestimmung der Menschheit gegeben. Ausserdem diente sie als Katalysator in meinem Leben und weckte in mir den Wunsch, das, was ich gelernt hatte an andere Menschen weiterzugeben.
Der Schwerpunkt meiner Suche begann sich zu verlagern: es ging mir nicht mehr so sehr darum, was ich bekommen, sondern mehr darum, was ich geben konnte. Ich wusste, dass die alten philosophischen Schulen und religiösen Traditionen die verschiedensten Methoden zu persönlichem und spirituellem Wachstum entwickelt hatten – von Yoga und Meditation bis hin zum Gebet - , also reiste ich und las und studierte ich, nicht für mich selbst, sondern um die Schätze, die ich dabei sammelte, mit anderen zu teilen. Und schliesslich fand ich die Antworten, nach denen ich suchte, nicht in den Tempeln des Ostens oder den Schulen des Westens, sondern jetzt und hier, im täglichen Leben.



Erleuchtung bedeutet, einen Blick hinter die Kulissen unseres Lebens zu werfen, und da findet sich auch in dem Bericht von Dan Millman ein wichtiger Hinweis: Ich existierte nicht mehr getrennt von ihnen, sondern war eins mit ihnen – und auch mit den Bäumen und den Sternen. In Wirklichkeit sind wir von keiner Sache und keinem Wesen getrennt. Aber es hilft Dir nichts, das einfach nur zu glauben oder zu vermuten. Du brauchst ein Erlebnis dieser Art, damit es sich unzweifelhaft in Dein Herz einprägt und Dein Leben dauerhaft befreit und öffnet.

Erleuchtung ist vor allem "Aufwachen". So wie ein Schlafender aufwacht um wachzusein, so müssen wir aus dem Dämmerzustand der uns bekannten "Wachheit" nochmals aufgerüttelt werden, damit wir erkennen, wer wir wirklich sind (...kleine Überraschung gefällig ? ;) :) )


Wir alle leben ein Leben aus der Schattenperspektive eines "ICHs", und wir finden uns mit dieser Perspektive ab, da wir eben nichts anderes kennen. Weil wir nichts Anderes (Besseres) kennen oder auch nur vorstellen könnten begeben wir uns auch nicht auf die Suche. Und das, was auf uns wartet - direkt um die Ecke ! - ist von einer solchen Qualität, die sich der Vorstellbarkeit ganz schlicht und ergreifend entzieht. Nur wer sie kennt setzt alles daran, sie wiederherzustellen ( In den folgenden Monaten und Jahren versuchte ich immer wieder, dieses Gefühl der Einheit und göttlichen Vollkommenheit wiederzuerlangen. Ich sehnte mich nach dem Licht, so wie man sich nach einer Geliebten sehnt. Ich versuchte es mit Meditationen und Visualisierungen, Seminaren und intensiver Selbstforschung. Dabei hatte ich viele Einsichten und Erkenntnisse, aber nichts, was jenem schlichten Augenblick der Erkenntnis im Wald gleichkam.)






Viele Grüße,
KTG
 
:eek:
Hallo an alle,

mit spirituellen Erfahrungen ist es fast so wie nach dem Motto:

Der Mensch nascht von einem ganz leckeren Kuchen. Da dieser so lecker ist, möchte er am liebsten den ganzen Rest vom Kuchen essen. Tut er dies, kann ihm sehr übel und unwohl werden.

Ich meine, der Mensch kann mit seiner "Sucht" nach spirituellem Erleben auch Grenzen überschreiten, sich selbst überfordern und sich von sich selbst entfremden.

Ich habe an einem Abend- völlig ungewollt - Erleuchtung durch ein spirituelles Erlebnis erfahren. Und ich bin froh, dass sich im Laufe der Zeit mein Wunsch, diesen Zustand wiederzuerlangen, gelegt hat. Für mich ist es wichtig, Spiritualität in meinen Alltag zu integrieren. Möchte nicht allein auf ´nem Ufo sitzen und abheben, um mich mit dem Universum und den Sternen zu vereinen.

Lieber Gruß anamcara
 
@ Kvatar,

setzt du die Teilnehmer des Seminars wieder zusammen, nachdem du sie/sie sich auseinander genommen hast/haben?

Wäre für die Folgen in psychischer Hinsicht sicher zu bedenken. Gewöhnlich finden sich sehr sensitive Menschen in solchen Seminaren ein.....

;) Lieber Gruß Anamcara
 
Hi - wunderschöner Name Anamcara - der Seelenfreund.....

Dein Beitrag zum Erlebnis der Erleuchtung hat mich sehr angesprochen ---------- ich brauche auch immer diese Schritte, die auch noch "alltagstauglich" sind (bin aber manchmal auch gern allein auf meinem Stern
;) )

Ich lerne von Kvatar sehr viel - ich bin doppelt so alt:eek: und kenne etliche von ihm zitierten Autoren persönlich, was mich leider nicht daran gehindert hat, meinen eigenen Weg zu beschreiten................(wahrscheinlich, weil ich mich nicht so gut verbal/rhetorisch ausdrücken kann;) ) - und Kvatar hat sich nun mal entschlossen, der Unbequeme zu sein. Wahrlich keine leichte Aufgabe...............und ich denke, er schafft es ganz gut, uns zumindest zum Nachdenken zu bringen .............dafür gilt ihm mein großer Dank!

Caitlinn
 
@Caitlinn: Schleimer !! :D Aber dennoch: vielen Dank für die aufmunternden Worte. Damit hast Du mich jetzt noch länger am Hals ! ;)

@Anamcara: ich gebe keine Seminare. Und zusammenbauen brauchen wir da nichts. Was soll denn auch wieder zusammengebaut werden? Etwa ein neues "ICH", damit der Teufelskreis von vorne beginnen kann? NIEMALS !

Die Illusionen sind gefallen, wir wissen endlich, wer wir sind. Unsere Erfahrung hat nichts mit "Abheben" oder ähnlichem esoterischem Getue zu tun, es ist einfach die sehr schlichte, überwältigende Einsicht, wie die Dinge sind und wie wir sind. Sie ist ebenso deutlich wie ein Eimer kaltes Wasser am Morgen - sie reisst Dich aus dem Land der Tagträume zurück. Da gibt es nichts mehr zu interpretieren - wer immer mir von "abgehobenen" oder "spirituellen" Erlebnissen berichtet erntet bei mir schallendes Gelächter. Es ist ihm/ihr nicht klar, dass dies immer noch eine Illusion des "ICHs" ist - und da helfen auch die heiligsten Gesichter der jeweiligen Personen nicht weiter: er/sie ist immer noch ein Esel, mit Stroh im Hirn ! :D



Viele Grüße,
Kvatar
 
Kvatar,

Dein Beitrag hat mich sehr berührt.

Ich möchte nichts weiteres dazu sagen.

Es ist nicht notwendig.

Liebe Grüsse

:winken5:
 
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Hi,
über den "Schleimer" habe ich erstmal richtig herzhaft gelacht - so hat mich bisher noch niemand bezeichnet (wieder eine neue Erfahrung für mich.........:o ).

Ansonsten gibt es zu Deiner Aussage nichts mehr hinzuzufügen - außer, wenn ich von mir spreche, manchmal tun einem die "abgehobenen Erfahrungen" halt doch ganz gut (bin halt auch nur ein Mensch;) .................. wie ist das bei Dir?? Bist Du schon jenseits von gut und böse???????

Ich freu mich, wenn ich Dich nicht so schnell los werde.......
Caitlinn
 
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