Fragen und Antworten

Meinen tiefsten Dank für Deine große Mühe -------------
Uffffffff, wolltest Du mich mit den vielen Sätzen verschrecken? Ist Dir nicht gelungen, habe alles sorgfältig durchgelesen.
Es ist nun so, daß vieles von dem, was Du schreibst, bereits seit langem zu meinem Alltag gehört, z.B. die Achtsamkeit der Handlungen, im Hier und Jetzt zu sein während einer Tätigkeit, die eigenen Gedanken beobachten, mir manches Mal recht belustigt zuzuschauen, wie ich reagiere usw.,
und was den Zustand des Friedens, der Stille angeht, den erlebe ich seit TM-Zeiten auch immer wieder - meine Art zu meditieren, ist im Grunde genommen nicht verschieden von dem, was Du mir vermittelt hast - ich werde nochmals Deine Anweisungen "durchackern" und schauen, wo für mich noch etwas zu verbessern ist.
Was die ruhige Haltung anbelangt - hier habe ich den Beweis erhalten, daß Yogastellungen aus tiefer Meditation kommen und nicht umgekehrt, daß man durch bestimmte Yogastellungen in tiefe Meditation gehen kann..............

Wie meinst Du das mit dem "Nicht darüber reden?" - Meinst Du, es soll nicht über Meditationserlebnisse und -tiefe allgemein geredet werden, oder meinst Du, wenn wir Deinen Weg der Meditation gehen, dann sprechen wir nicht über UNSERE Erfahrungen?

Also, nun werde ich mich an die Arbeit machen und Gipfelerlebnissen zustreben - DANKE:guru: :kiss3: ;)

Caitlinn
 
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Hallo Caitlinn !


"Es" lässt sich nicht beschreiben oder erklären. An dem Versuch, Satori zu beschreiben sind schon andere vor mir gescheitert. Im Gegenteil, die Diskussion schafft nur noch mehr Verwirrung.


Was immer wir glauben in der Meditation gefunden zu haben - es ist noch immer nicht der letzte Schluss, wenn unsere Frage nicht vollständig geklärt ist.


In der japanischen Linie des ZEN (Cha'an) kennt man das sog. Koan, das eine besondere Fragestellung darstellt. Die Frage wird in der Meditation gelöst, der Frage ist aber mit dem Verstand nicht beizukommen; sie entzieht sich der logischen Überlegung - und dennoch gibt es eine ganz klare Antwort auf sie, die aus Dir selbst kommt. Wenn Du mit Deiner Meditation am Ende angekommen bist, wirst Du die Antworten auf diese Fragen sehen können. Koans haben etwa diesen Wortsinn:


Wenn ich über die Brücke komme, verharre ich und die Brücke fliesst.

Auf dem Berg Sokai gibt es keine Spuren.

Zwei Spiegel beleuchten sich gegenseitig.

Die Mittagssonne wirft keinen Schatten.



Auf alle Koans gibt es die gleiche Antwort. Welche mag das sein? ;)


Viele Grüße,
Kvatar
 
DANKE, durch Deine letzten Zeilen ist mir ein großes Licht aufgegangen:drums: :gitarre: :kiss3:

Verstehe nun vollkommen DEINEN Weg..............

Ich wünsch Dir ein schönes Wochende, einen besinnlichen Adventbeginn/Winteranfang und noch viele wunderbare Kletter/Gipfelerlebnisse.

Caitlinn
 
Hallo Kvatar,

das, was Du Satori oder sonstwie bezeichnest - hat es Dich schon süchtig gemacht?

Ich verstehe nun voll und ganz, warum sich manche "Einsiedler" monatelang in eine einsame Höhle zurückziehen -------------- um beim Meditieren nicht gestört zu werden.

Lieben Gruß :weihnacht Caitlinn
 
@Caitlinn: noch bei der Sache ? ;)

Du hast mal nach einer bestimmten Schule gefragt. Hier ist ein (fremder, gefundener) Erfahrungsbericht, der auf die Ansprüche hindeutet. Vielleicht kannst Du Dir so mehr darunter vorstellen.

Viele Grüße,
KTG

Der Mensch ist in der existentiellen Situation nicht allein — ihm kann zwar niemand den Schmerz und die Qual abnehmen, aber es tut dennoch gut, unterstützt zu werden. Manchmal ist es auch entscheidend, damit das Ganze nicht scheitert. Genau so ist es beim E.I.

Hier haben wir eine 3-Tages-Struktur mit einem Zeitplan von ca. 6.00 bis 24.00 (oder noch länger). Diese Zeit ist weitgehend ausgefüllt mit der Übung der Dyade. Eine Dyade besteht aus zwei Übungspartnern, bei denen nach streng festgelegter Regel jeweils der eine, dann der andere für 5 Minuten alles mitteilt, was ihm zur Frage, mit der er arbeitet (dem Koan) aufkommt. Das geht über 40 Minuten, dann, nach kurzer Pause, wird die Übung mit neuem Partner fortgesetzt. Dazwischen gibt es kurze Pausen zur Nahrungsaufnahme und einige ca. 1/2-stündige Geh-Meditationen, bei denen jeder für sich mit seiner Frage weiterarbeitet.

Wichtig ist die Form der Mitteilung: Der Zuhörer soll nicht reagieren, nicht bewerten, nichts äußern, sondern nur versuchen, genau zuzuhören. Das ist für sich gesehen schon revolutionär! Und entsprechend die Wirkung. Das reine Zuhören und Aufnehmen hilft dem Sich-Mitteilenden bei seiner eigenen Gewahrsamkeit, es unterstützt sein Fragen. Der Mitteilende versucht, alles auszudrücken, was aufgrund seiner Frage hochkommt. Was hier überhaupt nichts bringt, ist, intellektuell über die Frage zu spekulieren. Die Frage wirkt, richtig eingesetzt, als Werkzeug, sie wirkt als Spaten, mit dem Sie in sich selbst zu graben beginnen.

Das ist ein einziges Reinigen. Man findet schnell heraus, daß alles, was einem zu der Frage einfällt, Konditionierungsmaterial im eigenen Verstand ist; es ist all das, was man einmal gehört hat und was man für richtig gehalten hat und man stellt fest, daß es einfach Unrat und Müll ist. Und dieser Unrat und Müll ist es, mit dem man sein normales Leben gelebt, gehandelt und Entscheidungen getroffen hat! Auch das eine revolutionäre Beobachtung. (Ich wünsche jedem, vor allem Intellektuellen, daß ihm wenigstens einmal in seinem Leben diese Beobachtung zuteil wird.) Sie äußern etwa: "So bin ich" und "Das bin ich". Und stellen sogleich fest: Das stimmt ja gar nicht! Und die Antwort finden Sie nicht, indem Sie nun eine neue Auffassung darüber annehmen. (Daher wäre es genau so unsinnig, wenn einer käme und sagen würde: "Ich bin erleuchtet." Wieder nur Müll, aber im Quadrat!)

Es ist ganz klar, daß allein diese geordnete, reine Struktur frei ist und frei macht von jeglichem Konzept-Denken, jeglicher Weltanschauung oder vielleicht angeeigneter "Esoterik"-Auffassung. Hier hält sich kein "Ich gehöre hierhin" oder "Ich meine das" mehr! Da haben Sie nur noch mit sich selbst und Ihrer eigenen Wahrheit (oder Lüge!) zu tun. Und wer die Übung eine Zeitlang ausführt, der erlebt, daß ihm langsam, aber sicher endgültig der "Teppich unter den Füßen" weggezogen wird. Können Sie sich vorstellen, was am Ende übrigbleibt?

Es ist hart, es ist sogar sehr hart! Die Leute fangen an zu schreien, zu toben, sie beginnen, sich in Grund und Boden zu schämen. Alles Verdrängte — der eigene Sex, die Gier, die Lüsternheit, die eigene Gemeinheit, Boshaftigkeit, Sadismus und noch Schlimmeres kommt zu Tage — und zwar bei jedem. Da fallen die Masken, da brechen die Fassaden herunter. Am Anfang, am ersten Tag, hat man noch Zuversicht und hofft, die ganze Zeit irgendwie durchstehen zu können. Da ist noch ein Teil der Persönlichkeit, der meint, das Ganze steuern zu können und sich durchlavieren zu können. Aber allmählich, besonders zum zweiten Tag hin, kommt die Zermürbung. Die drei Tage sind einfach zu lange. Irgendwann naht bei jedem der Zusammenbruch, und der Schrei: "Ich kann nicht mehr. Jetzt reicht's!" Da geht es an die Substanz. Das Ich versucht die letzten Tricks, die geheimsten Manöver, die bisher in allen Krisen immer noch einen Ausweg geschaffen haben. Aber nun ist Schluß. Auch Abhauen ist nicht möglich. Jetzt heißt es, den Offenbarungseid zu leisten! — In diesen unendlich langen 3 Tagen gibt es Phasen der Müdigkeit, zäh tröpfeln die Dyaden dahin und die 3 Minuten sind so lang wie eine Ewigkeit. Da gibt es Phasen ohne Gedanken, aber auch ohne Inspiration, ohne Kraft. Ein andermal strömt Energie, unendlich große Energie in einen und man denkt: "Jetzt habe ich es!" Man bekommt Allmachtfantasien und fühlt sich wie der Größte. Aber auch das geht vorüber. Und wieder ein neuer Übungstag; wir werden aus den Betten gejagt und haben 5-10 Minuten, um noch in der Dunkelheit der Nacht wieder neu zu beginnen. Und der Verstand denkt: "Es ist unmöglich. Diesen Tag halte ich nun wirklich nicht mehr durch!" — Wenn irgendwann der Verstand total zermürbt und gedemütigt ist, dann, aber erst dann, kommen endlich Phasen der Ruhe, der Genugtuung, ja der Dankbarkeit. Es kann sogar Momente größten, unendlichen Glückes geben. Es kann Momente geben, in denen man wünscht, das Leben nur noch in dieser intensivsten Bewußtheit zu verbringen. Und in diesen Augenblicken weiß man, daß man die eigene Heimat wiedergefunden hat, eine Heimat, die, jenseits aller Außenwahrnehmungen und Gedanken, in purer Gewahrsamkeit, in purem Registrieren und purem Erkennen besteht. Und hier ist der Pol des Universums, hier ist Ausgangspunkt und Endpunkt allen Daseins.
 
Der Ablauf ist mir so nicht bekannt, aber es stimmt schon: wir wollen nicht wahrhaben, wie unser kleines, gemeines "ich" so drauf ist. Wir verdrängen unsere Schattenseiten und ersetzen das schlechte Gewissen durch ein noch schlechteres Gedächtnis, anstatt die eigentlichen Fehler zu beheben.


Grüße,
KTG


@Caitlin: wie kommst Du voran ?
 
Hi, Du,
dank der Nachfrage................natürlich bin ich dran, hat mich wieder ein bißchen "ver-rückt"......

Die Aussagen des Artikels kann ich sehr gut nachvollziehen - alle diese Zustände sind mir nicht mehr fremd - im Augenblick fühle ich in etwa wie in den letzten Sätzen erwähnt ------ aber offensichtlich bin ich noch immer auf dem Weg, denn es ist mir noch nicht 100%ig möglich, IMMER in völliger Achtsamkeit des gegenwärtigen Momentes zu leben.
Ich übe schon noch (manchmal ist es schwieriger/manchmal leichter) des öfteren, den Verstand als Diener einzusetzen.....

Und es ist halt doch immer wieder tröstlich zu erfahren, daß anderen auch nicht alles auf Anhieb gelingt....................:move1: :stickout3 ;)

In den Zeiten, wo ich mich ungestört der Meditation widmen kann, geht es mir wunderbar - das ist es ja, was ich im letzten Beitrag an Dich angedeutet habe - "man könnt ja direkt süchtig werden;) "

Würd mich interessieren, wie lange Du Deinen diesen Weg schon beschreitest oder ist Zeit für Dich überhaupt kein Thema mehr - weil dem Verstand zugehörig??

Das Beste für Dich
Caitlinn
 
ich werde ncoh das ganze forum ab"arbeiten"... sehr geile threads... *gern les*

und schwupps..mit einem lächeln werd ich das fensterchen schliessen :winken5:
 
Hab mal ´ne Wochenendgruppe gemacht, so wie Kvatar sie oben beschreibt.

Die Gruppe nannte sich "Enlightenment Intensiv" und beschäftigte sich mit der Frage "Wer bin ich?"

Immer diese eine Frage über drei Tage hin. Genau wie oben beschrieben.

Irgendwann kam ein Punkt, da strömte ein unfassbar mächtiger Strom von Energie meine Wirbelsäule empor. Worte ergossen sich aus meinem Mund ohne mein Zutun. Es war ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.

Am letzten Tag gingen wir draußen spazieren. Jeder für sich.

Plötzlich war die Antwort da.

Ein Blatt im Wind.

So bin ich.

:move1:
 
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Hallo Kvatar,

doch, das ist sehr ermutigend. Wenn ich diesen Erfahrungsbericht lese, regt sich in mir sofort der Wunsch: Das will ich auch...

Allein die festgelegten Regeln - die festen Zeiten - alles gut durchgeplant... Da kann ja gar nichts falsch laufen - alles super organisiert...

Dufte - wo kann ich mich anmelden ?

mara

PS: Oder machst Du vielleicht solche Seminare sogar selbst?
 
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