Danke für eure liebe Unterstützung und die wirklich unglaublich lieb gestalteten Glückwünsche.
Letztendlich befinde ich mich an einem Wendepunkt. Nicht mit meinem Seelchen. Den liebe ich tatsächlich abgöttisch und nur ich kann beurteilen, was mir diese Begegnungen bringen. Das wird sich für mich nicht ändern. Es läuft im Hintergrund real und gegenseitig mehr, als andere mitbekommen. Wir haben keinen Stillstand. Aber den Umständen und Möglichkeiten entsprechend. Womit ich mich abgefunden habe. Deshalb habe ich auch gesagt: ich werde nichts persönliches mehr über ihn schreiben. Gestern war eine Ausnahme. Denn wir tun in Krisenzeiten genau das, was das Herz sagt.
Trotzdem habe ich ihm das gestern übel genommen. Doch ehrlich gesagt, gab es am gestrigen Tag keine nahe Gelegenheit, um einen solchen Gruß auszutauschen. Und dass ich hier keine versteckten Überraschungen mehr bekomme, erklärt die Situation ansich. Zumal hier auch durch den Geburtstag meines Sohnes ein Zuhausebleiben angesagt ist.
Aber… Das hätte mich jetzt nicht in so in eine Krise gestürzt. Morgen kommt er wieder auf mich zu und wir reden wieder und alles ist gut. War schon immer so.
Ich befinde mich viel mehr in einer Situation, in der jeder an mir rütteln möchte. Deine Haare, deine Stiefel… Sei so, nein sei besser so. In letzter Zeit ganz massiv. Während ich mir über alles einen Kopf mache und mich damit nicht gut finde. Denn letztendlich ist es meine Entscheidung, wie ich mein Äußeres gestalte. Und wenn ich nackt herum laufen würde, so wäre das meine Sache.
Mein Äußeres ist mir wichtig, da ich es genetisch bedingt gar nicht habe. Ich trage Perücken, was auch meinem Seelchen zu verdanken ist. Hab ihn ohne kennengelernt und es war ein Tipp von ihm. Ich hab eine Genkrankheit, die mich kahl werden lässt. Gerade deshalb ist es mir sehr wichtig, nach außen hin „schön“ zu sein. Hatte ich lange nicht. Deshalb haut mich das auch so um, wenn dann solche Bemerkungen kommen. Sie schränken mich in meiner neuen Freiheit sehr ein.
Sei doch selbstbewusst… Das hört sich alles ganz easy an. Dazu braucht man aber die Stärke, alles zu vertreten, was man mit sich machen möchte - und es auch durchziehen. Ich wollte immer schon blond sein. Natürlich gemäßigt, meines eigentlichen Types. Ganz so borniert bin ich auch nicht. Vielmehr stört meine Umgebung die eigentliche Veränderung an mir.
Was passiert denn, wenn ich mich den Diktaten der Leute anpasse? Genau. Ich werde so wie sie wollen. Duckmäuserisch und still (weil unglücklich). Letztendlich bekomme ich dann aber nur einen Tritt in den Allerwertesten.
Hab ich die Stärke? Offensichtlich gerade nicht. Nicht genug Stärke für den Mut, den ich gerade aufbringe.
Denn es passiert um mich herum eine ganze Menge. Meine Mama wird am Dienstag operiert. Hüft-OP. Schwer deshalb, weil sie durch die Entzündung bereits geschwächt ist. Und man mag mich für memich halten, aber meine Mutter ist die Konstante in meinem Leben. Wird sie auch immer sein. Meine Sorge um sie hat oberste Priorität.
Mein Vater ist Dement. Das weiß jeder. Außer meiner Mutter, die das nicht wahrhaben möchte. Sie sagt: „er war 4 Monate im Koma, das wird schon wieder.“ Ich sehe das nicht so. Wenn meine Mutter jetzt operiert wird und in Reha kommt, dann ist er alleine. Ich wollte ihn zu mir nehmen. Aber das will er nicht! Und ich kann Kilometerweit entfernt nichts tun, habe selbst Kinder. Ich habe Angst, dass er die berühmten Schuhe in den Ofen steckt.
Kommen wir zum nächsten Punkt. Mein Sohn befindet sich gerade in einer sehr üblen Phase. Er braucht eigentlich einen vernünftigen Freund. Ich bin damals zum Einzelgänger geworden, als Asperger. Getreu dem Motto: wollt ihr mich nicht, will ich euch auch nicht. Ich komm schon klar. Und wer mich begleiten möchte: bitte, mach das. War nie bedürftig. Innerlich. Aber nie äußerlich.
Mein Sohn ist da anders. Er kommt nicht klar damit, dass er „anders“ ist. Und immer dann, wenn er in so eine Phase kommt, dann muss ich auf ihn aufpassen. Was Streit zwischen uns provoziert.
Meine Tochter steht im Moment komplett unter dem Einfluss meiner Schwiegereltern. Die mich deutlich hassen. Das vergeht wieder, mit meiner Tochter. Aber sie kam gerade aus einem Wochenende mit denen. Ihr könnt euch also vorstellen, wie das aussah. Die letzte Woche. Sie wird es noch mitbekommen. Genauso wie mein Sohn, der Manipulation bereits verstanden hat.
Tja… Und mein Mann. Wir zanken uns nicht, er schlägt mich nicht. Er mag mich. Ich mag ihn. Aber seit 9 Jahren, hat er kein Interesse mehr, an einer Liebschaft mit seiner Frau. Ich bin innerlich aber noch zu jung, um als Schwester betrachtet zu werden. Es ging nie um den Akt selbst. Sondern um das Interesse. Schätzungsweise, war seine sexuelle Phase, mit der Geburt meiner Tochter beendet. Ein Gespräch darüber ist nicht möglich. Er will keine Gespräche. Und ich… Ehrlich gesagt, ist von mir auch kein Wille mehr da. Schon lange nicht mehr. Ich betrachte ihn als „Freund“. Was okay ist. Deshalb lebt er auch damit, dass ich im Herzen einen anderen Mann liebe und kommt damit klar. Hätte ich es ihm nicht erzählt, sähe die Situation anders aus. Hier konnten wir zumindest einen Gesprächspunkt finde. Es gibt kein Hintergehen.
Meine Schwiegereltern sind ein Thema für sich. Ich habe alles versucht, um es ihnen recht zu machen. Seit 15 Jahren. Mal war es ruhiger, aber jetzt fängt wieder eine demolierende Phase bei ihnen an. Das Ziel bin ich. Mein Mann sieht das. Aber er möchte sich nicht einmischen, da der Konflikt noch größer werden würde. Meint er. Ja, er lässt mich damit alleine. Seit 15 Jahren.
In so einer geballten Situation finde ich mich gerade. Es ist so extrem, dass ich zeitweise nichts für mein Abi tun konnte. Klar… Ich habe einen Notendurchschnitt von 1,2. Darauf bin ich sehr stolz. Aber es reicht nicht, um die Prüfung zu bestehen, da ich immer wieder rausgeholt wurde. Und ich bekomme es die nächsten 3 Monate nicht hin, etwas am Fortschritt zu ändern. Ich gebe also gerade meinen Traum auf, was mich mehr mitnimmt, als ich dachte. Es zerstört mein komplettes Lebensgerüst. Aber ich sehe mich nicht in der Lage, diesen Druck auch noch auf mich zu ziehen. Deshalb habe ich für mich diese sehr harte Entscheidung getroffen, um nicht am Tropfen auf dem heißen Stein, zu scheitern.
Gestern war ich in einer kritischen Gefühlsphase, heute möglicherweise auch noch mal. Aber ich lebe und werde das auch weiterhin irgendwie tun.
Danke nochmals für eure lieben Worte. In solch einer Situation, ist es genau das, wo ich mir selbst sage: man ey, das ist gut. Mach gefälligst weiter!
Danke also dafür. Wirklich!