festgesetzte psychoanalysen

Motorradkraut

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So mal ein Thema schreibt nach langer zeit

*hüstel*
*blätterzurechtlegt*

ALSOOO
Ich kenne einige Leute aus Therapien und Psychiatrien und hab eine seltsame Tendenz zu "Psychologischen Diagnosen" festgestellt die ich, besonders wenn man sie dem patienten mitteilt, für durchaus schwierig halte. (wow sogar interpunktion ichmach mich)

Zum Beispiel ist die Tendenz erkennbar das sich die menschen nichtmehr als Menschen bezeichnen.. z.b ich bin franz oskar.. sondern aufeinmal sind sie shizophren oder depressiv. sie fangen an die "krankheit" nicht sich als person zu behandeln.

Ausserdem ist es faszinierend das sie offenbar einen gewissen Stolz auf ihre krankheit entwickeln. So zum beispiel "ich cutte mich" sagen als wäre es etwas was jeder tun sollte.

Ich frage mich woran das liegt? Widmet man den personen zuviel aufmerksamkeit? Sie schneiden sich hungern oder wollen selbstmord begehen und aufeinmal ACHTET man wieder auf sie? Was sollte man dann ändern? das man ihnen hilfe verwährt würde möglicherweise die selbstmordrate ziemlich steigern. oder auch nicht. Interessanterweise bin ich am besten aus meinem tief rausgekommen weil keine sau das wirklich interessiert hat (hier im forum ausgeschlossen).

Interessante beobachtungen hab ich auch in einem forum für borderliner gemacht, wo diese regelrecht ausgerastet sind weil sie nicht die diagnose borderline hatten. Meine Vermutung ist das es einfach eine erklärung ist auf der man sich ausruhen kann. "ich bin krank ich kann nichts dafür" während wir die nicht kranken (oder einfach die mit einem schweren schaden aber ohne diagnose) herrschaften einfach uns berappeln und wieder auf die beine kommen. Ich denke "auf der Diagnose ausruhen" ist wohl das worauf es ankommt.

Naja ist halt sehr zwiespältig. die Personen die ich kenne leiden schon unter ihren krankheiten. Aber manchmal... bin ich versucht zu sagen "ja mensch reiss dich zusammen auch wenns weh tut" und das tut es das weiss ich.

Für alle die meinen Post in den falschen hals kriegen.. ich und meine derzeitigen freunde sind alle psychisch geschädigt und trotzdem sind sie besondere menschen.

Liebe Grüsse
malwiedergewachsenesKraut

P.S: an alle die sich noch an meine Kriese erinnern, mir gehts inzwischen wieder gut hab mich berappelt (ich sag ja ES GEHT) :D
 
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hallo
Ich kann (als betroffener) alle deine ausführungen bestätigen.
Zum Beispiel ist die Tendenz erkennbar das sich die menschen nichtmehr als Menschen bezeichnen.. z.b ich bin franz oskar.. sondern aufeinmal sind sie shizophren oder depressiv. sie fangen an die "krankheit" nicht sich als person zu behandeln.
Das kenn ich ganz gut, man deffiniert sich durch seiner krankheit.
Ausserdem ist es faszinierend das sie offenbar einen gewissen Stolz auf ihre krankheit entwickeln. So zum beispiel "ich cutte mich" sagen als wäre es etwas was jeder tun sollte.
ja, kann ich auch bestätigen.
Ich frage mich woran das liegt? Widmet man den personen zuviel aufmerksamkeit? Sie schneiden sich hungern oder wollen selbstmord begehen und aufeinmal ACHTET man wieder auf sie? Was sollte man dann ändern? das man ihnen hilfe verwährt würde möglicherweise die selbstmordrate ziemlich steigern. oder auch nicht. Interessanterweise bin ich am besten aus meinem tief rausgekommen weil keine sau das wirklich interessiert hat (hier im forum ausgeschlossen).
Zuviel aufmerksamkeit ist sicher mit ein grund, obwohl es eine gratwanderung ist, zuwenig läßt sie sich zurückziehen, bei zuviel hilfe versteckt man sich hinter der hilfe und in beiden fällen hinter der krankheit.
Ab einem bestimmten punkt ist es sicher besser, den menschen die verantwortung über sich selbst wiederzugeben (wenn man sie überhaupt nehmen muß)
Interessante beobachtungen hab ich auch in einem forum für borderliner gemacht, wo diese regelrecht ausgerastet sind weil sie nicht die diagnose borderline hatten. Meine Vermutung ist das es einfach eine erklärung ist auf der man sich ausruhen kann. "ich bin krank ich kann nichts dafür" während wir die nicht kranken (oder einfach die mit einem schweren schaden aber ohne diagnose) herrschaften einfach uns berappeln und wieder auf die beine kommen. Ich denke "auf der Diagnose ausruhen" ist wohl das worauf es ankommt.
wie gesagt, eine diagnostizierte krankheit ist das beste was einem passieren kann, wenn man sich verstecken will.
Naja ist halt sehr zwiespältig. die Personen die ich kenne leiden schon unter ihren krankheiten. Aber manchmal... bin ich versucht zu sagen "ja mensch reiss dich zusammen auch wenns weh tut" und das tut es das weiss ich.
sag das, es ist ja wirklich so (aber pass auf, das sie dann nicht zusammenbrechen)

Nun gut, viel hat mein beitrag wohl nicht gebracht

egal

Danke fürs lesen

DNEB
 
Ich frage mich woran das liegt? Widmet man den personen zuviel aufmerksamkeit? Sie schneiden sich hungern oder wollen selbstmord begehen und aufeinmal ACHTET man wieder auf sie? Was sollte man dann ändern? das man ihnen hilfe verwährt würde möglicherweise die selbstmordrate ziemlich steigern. oder auch nicht. Interessanterweise bin ich am besten aus meinem tief rausgekommen weil keine sau das wirklich interessiert hat (hier im forum ausgeschlossen).

hm...
hab selber keine erfahrungen damit...

wenn ein mensch zu wenig aufmerksamkeit hat, dann versucht er alle möglichkeiten um an aufmerksamkeit ranzukommen. ich glaub, dass kein mensch ohne aufmerksamkeit leben kann...
wenn sich für diesen menschen rausstellt, dass er auf einmal aufmerksamkeit bekommt, wenn er eine krankheit hat, dann ist es für ihn toll...
dann will er mehr davon...phsychologisch hat sich dann in ihn hineingebrannt, dass er aufmerksamkeit bekommt, wenn er über seine krankheit redet...dann sind alle interessiert an ihm...und darauf kann er dann stolz sein...

da gibts anscheinen auch ne studie, dass menschen die an schnupfen oder husten, also einfachen krankheiten erkrankt sind, dann schneller heilen, wenn sie niemand haben, der sie bemitleidet. wenn jetzt also ein mann krank wird und seine frau kümmert sich fürsorglich um ihn, dann wird er langsamer krank, wie dessen kumpel, der keine frau/freundin hat...
 
Hi!
Gutes Thema bzw. sehr interessant!

Ich denk mir mal es ist oft so, dass sich Menschen in ihrer Opferrolle sehr wohlfühlen und gern bemitleidet werden (möchte niemandem zu nahe treten). Es gibt ja auch den Spruch: "geteiltes Leid ist halbes Leid" es ist toll wenn man jemandem seine Probleme anvertrauen kann dann gehts einem gleich besser, und bei manchen Menschen gibt es einfach mehr Probleme und dann reden sie halt dauernd und weinen sich aus.

Für viele ist es aber auch sicherlich so, dass sie einfach nicht wissen was mit ihnen los ist, sie sind verzweifelt auf der Suche nachdem Namen ihrer "Krankheit", informieren sich u.s.w.
-Natürlich sind sie dann entäuscht, wenn es eine andere Diagnose gibt mit der sie nicht gerechnet haben!

Empathie ist meiner Meinung nach das Schlüsselwort! Ein Psychologe oder Therapeut dem diese Eigenschaft gänzlich fehlt ist fehl am Platz oder er hat nicht das Ziel den Menschen zu helfen sondern sie zu manipulieren.

LG
Sorry falls ich irgendwie abgeschweift bin.
:flower2:
 
Hallöli,

ja, ein wirklich interessantes Thema!

Also was hat ein psychisch Kranker davon, bemitleidet zu werden? Eigentlich gar nichts, möglicherweise gehts ihm dann sogar noch besch.. als vorher. Denn wer z. B. meint nicht akzeptiert zu werden, sucht vielleicht Aufmerksamkeit. Wenn er sie bekommt ist ihm dadurch aber auch nicht wirklich geholfen. Das Problem oder besser die Ursache des Ganzen liegt doch ganz woanders.

Das sich gegenüber anderen mitteilen ist nicht schlecht, wenn man eine vertraute Person hat, die einfach nur mal zuhört. Von gutgemeinten Ratschlägen halte ich nichts in der Psychologie. Außer sie kommt von einem Fachmann, wobei ich dann wiederrum Zweifel an seiner Kompetenz hätte.

Hm, in Punkto Diagnose kann ich gar nicht sagen was besser ist. Sie zu wissen finde ich nicht verkehrt. Kommt wohl auf die Person drauf an. Wenn sich jemand dahinter verstecken will, ist doch die Frage nach dem Warum nahe?

Sich outen? Naja, der Trend kommt wohl langsam von Amerika zu uns. Da ist es ja "in" eine Psychotherapie zu machen. Lange Zeit oder teilweise auch jetzt noch ist das Gebiet der Psychologie verrufen. Die sogenannte Klappsmühle.. Ehrlich gesagt ziemlich traurig! Diesen Leuten wünsche ich sehr, das sie selbst mal psychisch erkranken!!!

Liebe Grüße, Marie4

P.S. Der arme Hund...
 
Hallo Motorradkraut

Motorradkraut schrieb:
Zum Beispiel ist die Tendenz erkennbar das sich die menschen nichtmehr als Menschen bezeichnen.. z.b ich bin franz oskar.. sondern aufeinmal sind sie shizophren oder depressiv. sie fangen an die "krankheit" nicht sich als person zu behandeln.
Ja, aber das kann kurzzeitig auch helfen, wieder zu sich selbst zu finden, wie ein haus, dass man mal abstützt.


Interessanterweise bin ich am besten aus meinem tief rausgekommen weil keine sau das wirklich interessiert hat (hier im forum ausgeschlossen).
bist Du Dir da so sicher ?!
Selbst wenn, nicht alles, was dem einen hilft, hilft allen.


. "ich bin krank ich kann nichts dafür" während wir die nicht kranken (oder einfach die mit einem schweren schaden aber ohne diagnose) herrschaften einfach uns berappeln und wieder auf die beine kommen.
jein, ich denke es ist auch ein Stück ernst nehmen, wahrgenommen werden, was da hinter steht, in der Verzweiflung.

Ich denke "auf der Diagnose ausruhen" ist wohl das worauf es ankommt.
halte ich wenig von, soll sie doch Ansatz zur Hilfe sein.


"ja mensch reiss dich zusammen auch wenns weh tut" und das tut es das weiss ich.
Bitte sei mir nicht böse, aber ich darf soviel sagen, dass das einige der lettzten Dinge war, die Siggi von ihren Ärzten gehört hat. :(


P.S: an alle die sich noch an meine Kriese erinnern, mir gehts inzwischen wieder gut hab mich berappelt (ich sag ja ES GEHT) :D
ich behaupte nichts anderes, nur manchmal doch nicht, verstehst Du?

alles Liebe Dir
Patrick
 
und was ist dein lösungsvorschlag? zu den kranken sagen "steh auf und geh"? ich versteh einfach nicht, warum psychisch kranke nicht so ernst genommen werden wie somatisch erkrankte. ein depressiver kann sich sowenig selbst aus dem sumpf ziehen wie man auf einem gebrochenen bein hüpfen kann.
borderliner sind schon ein sonderfall... unglaublich, was die an emotionen auslösen können... in einem borderlinerforum würd ich mich nie schreiben trauen.

ups, vergessen: jeder patient hat ein recht auf seine diagnose plus aufklärung.

MK
 
Also ich sehe es mal so das sich eine neue Generation breit macht.Nämlich die meinige und wenn ihr 68er dann nichts versteht ist es doch wohl klar.
Warum soll man nicht offen sagen "Ich cutte mich"?

Jede Generation hat ihre eigene Sprache und ihre eigene Art mit den Dingen fertig zu werden.
während man sich früher verstecken mußte,so gehen die Leute heute eben etwas offener damit um.
Also psychoanalytisch würde ich sagen das ihr ein Problem habt und nicht wir..,also kommt mal klar.

†Alyson
 
Mondkriegerin schrieb:
und was ist dein lösungsvorschlag? zu den kranken sagen "steh auf und geh"? ich versteh einfach nicht, warum psychisch kranke nicht so ernst genommen werden wie somatisch erkrankte. ein depressiver kann sich sowenig selbst aus dem sumpf ziehen wie man auf einem gebrochenen bein hüpfen kann.
naja,. manchmal geht es halt doch, dass man sich da selbst wieder rausholt, um nicht zu sagen, um Grunde muss man es selbst tun, nur ob mit oder ohne Hilfe ist die Frage...

borderliner sind schon ein sonderfall... unglaublich, was die an emotionen auslösen können...
Wie meinst Du das? (wenn ich fragen darf?)

liebe Grüße
Patrick
 
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Alyson schrieb:
Warum soll man nicht offen sagen "Ich cutte mich"?
*thumbsup*
aber nicht zu laut, sonst deutet das wieder wer als Selbstmordversuch oder Satanismus...;)

Jede Generation hat ihre eigene Sprache und ihre eigene Art mit den Dingen fertig zu werden.
mhm, ich denke nicht, dass es das früher nicht gab, nur wurde es, buchstäblich, zu Tode geschwiegen ....

Also psychoanalytisch würde ich sagen das ihr ein Problem habt und nicht wir..,also kommt mal klar.
Meinst DU verdrängte Elemente aus ihrem Selbst?

"unterdrücktes" ;)

lg
patrick
 
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