Die Erinnerung an ein Bild
Als ich längere Zeit im Krankenhaus war,
hing an der Wand neben kirchlichen Kalendern mit Bibelsprüchen
ein großes Bild, ein Gemälde, abstrakte Kunst.
Im Vordergrund waren eine Art Felsen, Steine, Formen in allen Farben.
Es sah chaotisch aus, bunt aber chaotisch.
Ich dachte immer beim Betrachten
Das ist meine jetzige Lebenssituation,
es ist der Krebs, großes Durcheinander, scheinbare Widerstände.
Mit der Zeit, ich war ja sehr lange im Krankenhaus
schien sich das Bild zu erweitern,
ich sah plötzlich Dinge darin,
die zuvor darin für mich noch nicht gewesen waren.
Weiter hinten konnte ich sehen,
dass der Himmel aufklarte,
es war Ruhe und Weite,
und unter dem klaren Himmel stand ein Leuchtturm.
Als hätte ich das Bild zuvor noch nicht richtig gesehen.
Es muss ja vom logischen Standpunkt her
bereits alles von Anfang an drauf gewesen sein.
Aber für mich, und mein Daraufsehen,
erweiterte und entfaltete es sich.
Da wusste ich, dass der Himmel klar sein wird
und dass ein Leuchtturm Sicherheit und Stabilität gibt.
Es war beruhigend und schön
und zauberte ein Lächeln aufs Gesicht.