Joey schrieb:
Ok, lass es mich so formulieren: Welche Vorraussetzungen muss ein Mensch mitbringen, um von Dir "spirituel veranlagt" genannt zu werden?
Gar keine. Joey, wenn ich sage "Spiritualität IST", dann meine ich damit, dass alles spirituell ist, die gesamte Schöpfung, von der Geistwelt, über die materielle Welt, bis zum Menschen. Ich sehe und lebe die Gesamtheit. Egal, was ein Mensch tut, welche Einstellung er hat, es ist alles eine Frage des momentanen Bewusstseinsstandes, der Entwicklung. Manche Wissenschaftler nennen das einfach Evolution. Ich bin mir nur nicht sicher, ob diese Evolution ausser den Menschen auch noch Tiere, Pflanzen, Steine "mitnimmt".
Auch du bist spirituell, auch wenn du dich mit aller Vehemenz und Härte dagegen wehrst. (Sorry, wenns jetzt für dich sehr esoterisch wird

Du machst genau die Erfahrungen, die du wolltest und willst, die für dich, deine Weiterentwicklung wichtig sind. Und das ist im Prinzip bei allen Menschen so. Auch Wissenschaftler sind eingebunden in das "Grosse Ganze", auch Atheisten, Agnostiker. Wissenschaft hat in der Spiritualität durchaus ihren Platz, es sind keine getrennten Bereiche.
Joey schrieb:
In welcher Art wird der Begriff "Karma" denn verwendet, dass es kein Missbrauch ist? Hast Du da ein Beispiel? Was kann man Deiner Ansicht nach im Begriff Karma sehen? Was kann man draus lernen? Was für Lebensumstände stellen sich mit dem Begriff Karma anders dar als ohne?
Schwieriges Thema, weil es mit sehr viel Unwissen und Angst besetzt ist. Manchmal liest man auch, dass es gar kein Karma gibt. "Karma" beschreibt nur das Gesetz des Ausgleichs. Ich selbst verwende dazu gerne das Beispiel einer Firmenbuchhaltung. Jede Aktion/Reaktion ist eine Kontobewegung, Haben oder Soll (das weiss eh kein Mensch, weil das unmöglich für uns Menschen zu durchschauen ist), und am Ende muss die Bilanz ausgeglichen sein. Auch eine Waage braucht Ausgleich beider Waagschalen, sonst kippt sie. Es ist nichts anderes.
Das Problem ist, dass von Klein auf den Kindern eingebläut wird, (im religiösen Sinne) immer artig zu sein. Kindergebet: "Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm" etc., dann gehts weiter bei der kath. Kirche mit 8 Jahren zur Beichte *ankopffass usw. usf. Gerade die katholische Kirche, die Nächstenliebe predigt Ende nie, ist die Erste, die Menschen ausgrenzt, wenn sie anders sind, als sie das festgesetzt hat. Stichwort Gleichgeschlechtlich, Scheidung; weiters auch noch der Zölibat. Für mich ist das Missbrauch, was da getrieben wird - im Namen Gottes. Ich halte das für (sorry) Wahnsinn.
Das nächste ist das grosse Thema "Schuld". Seit jeher wird uns von den Kirchen eingebleut, beichten zu müssen, reuig zu sein und Sühne zu üben, wir hätten Schuld auf uns geladen etc.pp. Damit hält man die Menschen klein, kleiner, am kleinsten. Menschen werden abhängig gemacht von "Gottes Gnaden". (Oh ja, ich kenne den Begriff Gnade auch, aber das hat nichts mit Schuldbegleichung zu tun.)
(Sorry, manchmal schreib ich zu viel.)
Karma aus dem Leben verbannen zu wollen, ist nicht möglich. Karma IST, genauso wie Spiritualität. Es ist das Gesetz, dass auf jede Aktion eine Reaktion erfolgt - in welcher Weise auch immer. Karma begleitet uns auf Schritt und Tritt, bei allem was wir denken, fühlen oder tun; in jedem Bereich des Lebens.
Ob man bewusst aus "Karma" etwas lernen kann... ich weiss nicht, ob das möglich ist. Ich hab das für mich als Entwicklungsprozess erlebt, der allerdings auch etliche Jahre in Anspruch genommen hat.