Und warum sollte dann trotzdem etwas an der Astrologie dran sein?
Woher kommt dann Deine Überzeugung, die Astrologie liefere etwas, das über den betreffenden Menschen mehr aussagt als eine zufällig zusammengeschusterte Analyse?
Meine Überzeugung entsteht durch die Einsichten, die ich durch die Astrologie gewonnen habe. Einsichten in mich, in mein eigenes Verhalten und Schicksal (warum und wieso) und in das Verhalten von anderen.
Hast du dich noch nie gefragt, warum du manche Dinge so machst, wie du sie machst? Warum dir bestimmte Dinge wiederholt passieren und anderen nicht? Bei Antworten, die du dir darauf gibst, wirkt der Bestätigungs-Bias viel gründlicher als beim Lesen eines astrologischen Deutungstextes, Joey. Bei einem Deutungstext ist die größte Gefahr nicht die, ihn leichtfertig zu glauben und dann nur noch die Dinge wahrzunehmen, die ihn bestätigen. Es ist umgekehrt- der Deutungstext wird relativiert. Motto: Sooo schlimm bin ich nun auch wieder nicht. Oder: Das haben alle! Oder: Ja, früher, da hatte ich das mal, aber jetzt habe ich's im Griff.
Genau das hast du auch gemacht, den Text über Wassermänner relativiert. 'Das haben alle- und die sind gar keine Wassermänner.' So funktioniert das natürlich nicht. Du mußt schon bei dir bleiben, den Text wirken lassen und dich beobachten im Alltag. Stimmt die Aussage, bin ich so? Wann, wo, warum?
Und dann bei den anderen. Stimmt der Text über Krebse? Jungfrauen? Schützen? Sind die auch wie beschrieben? Das erweitert den Horizont, ich konnte tatsächlich Verhaltensweisen nachvollziehen, die mir bis dahin völlig fremd waren. Gibt es keine Menschen, die dich in den Wahnsinn treiben, weil du überhaupt nicht verstehst, warum sie sind, wie sie sind?
All das hat mich überzeugt, Joey. Und dann noch die vielen spirituellen Erkenntnisse, die sich in der Folge ergaben. Die Gotterkenntnis klärte dann auch die Frage, warum Astrologie funktioniert, obwohl es vordergründig betrachtet ein absolut unplausibles System ist. Wie soll denn in den Sternen stehen, wie ich bin? Das ist so, weil das Universum ein einziger Körper ist. Und wie in einem menschlichen Körper geschieht nichts, woran nicht alles beteiligt ist.
Joey schrieb:
Und, wenn Deine Berichte, dass Du bei Leuten anhand ihrer Verhaltensweisen oder ähnlichem auf das Horoskop geschlossen hast, ist die Behauptung eben doch mehr als die "innere Ausrichtung", auf die einige sich jetzt hier zurückziehen wollen.
Es ist beides, Joey. Wer der astrologischen Lehre folgt, beschäftigt sich aber zuerst mit der inneren Befindlichkeit. Was denke, fühle und will ich? Aus dieser inneren Einstellung folgen natürlich die äusseren Verhaltensweisen.
Beispiel:
Du hast Jupiter im 2. Haus, dem Lebensbereich von Geld, Besitz und Vermögen. Vermögen meint deine Fähigkeiten, vor allem handwerkliches Geschick. Jupiter ist der große Wohltäter, wo er steht, ist man selbstsicher und optimistisch. Du lebst innerlich in dem Bewußtsein: Ich kann alles. Darauf bist du stolz, das ist dein innerer Reichtum. Denn alles, was du kannst, kannst du auch zu Geld machen. Ob du äusserlich eine Wohnung tapezierst, ein Fahrrad reparierst, einen Laminatboden verlegst, strickst, nähst oder Grünzeug pflanzt, ist aus der Konstellation konkret nicht zu sehen. Aber es ist logisch und natürlich auch beobachtbar. Leute mit Jupiter in 2 werkeln gerne. Und sie können gut mit Geld umgehen.
Bevor du jetzt schreist: Das stimmt nicht!, sei dir gesagt, dass du seit ca 5 Jahren einen Uranus-Transit durch 2 laufen hast, der bleibt dir auch noch ca 3 weitere Jahre erhalten. Uranus ist ein Übeltäter.
Du kannst aber nicht daraus schließen, dass jeder, der sich handwerklich irgendwie betätigt, gute Planeten im 2. Haus hat. Es kommt auf die sichere innere Haltung an, was derjenige sagt, sein Verständnis von der Materie, mit der er umgeht, wie er die Dinge
handhabt. Das kann man nicht testen, Joey. Wenn ich mit jemandem handwerklich zusammenarbeite, dann sehe ich, ob gute, schlechte oder keine Planeten in 2 da sind. Wenn ich mit demjenigen shoppen gehe, sehe ich es auch. Oder wenn er mein Arbeitskollege ist.
Joey schrieb:
Einstein hat Theorien aufgestellt.
Theorien waren das für die anderen, für Einstein war es Wissen.
Joey schrieb:
Und bei der Auswertung der experimentellen Daten später waren/sind Messwertze wirchtig - da kommt es nicht auf das Urteil eines Menschen an. Darum ist da Verblinduntg nicht notwendig, weil das menschluche Urteil z.B. über den Bestätigungsbias keine systematische Richtung einbringen kann.
Ja klar, keine Verblindung, das habe ich nicht gemeint. Ich meinte, ob Einstein selber Tests gemacht hat. Er hatte eine Eingebung, hat daraufhin ein Experiment gemacht und das Ganze dann in eine Formel gepackt. Andere haben dann gesagt, nette Theorie- das testen wir jetzt mal.
Joey schrieb:
Wenn Du willst, aschlag einen solchen Test Edgar Wundwer vor.
Soweit ich weiß, hat es genau sowas auch schon gegeben - oder zumindest sehr ähnlich.
Nein, ich will nicht.
Und ja, es gab sowas Ähnliches. Allerdings wurden dem getesteten Astrologen die Horoskope vorgelegt, er konnte sie nicht selbst auswählen. Das ist fast unmöglich, wenn es in markanten Punkten ähnliche Horoskope sind. Und die Probanden hatten Fragebögen ausgefüllt- es absolutes no-go.
Joey schrieb:
Wenn Du es schaffst, wäre es ein sehr interessantes Ergebnis, was man weiter untersuchen kann.
Nein, kann man nicht. Mehr geht nämlich nicht.
Astrologie ist eine sogenannte Geheimlehre. Nicht, weil alle "pscht, das ist geheim" machen und keiner was verrät, sondern weil sich das Wissen nur dem erschließt, der diese Lehre lernt. Für Außenstehende bleibt das Wissen geheim.
Joey schrieb:
Wenn Du es nicht schaffst, müsstest Du Dir überlegen, ob Deine Geschichten, wo Du Horoskopüe und Personen zusammen abgeglichen hast, wirklich die Aussagekraft haben, die Du ihnen zuschreibst, oder ob Du da nicht doch auf Bestätiguingsbias etc. reingefallen bist.
Wenn ich es nicht schaffen würde, würde ich mich fragen, welcher Teufel mich geritten hat, an sowas überhaupt teilzunehmen. *lol
Joey schrieb:
Wenn es Dir um Wissen geht, wäre das doch eine ideale Möglichkeit, Dich selbst ein weiters Mal zu hinterfragen.
Du meinst das Wissen um meine astrologischen Fähigkeiten.
Die könnten besser sein. *lol
Joey schrieb:
Nicht? Es ist damit beispielsweise zu ermitteln, ob das, was Du hier als Belege für Astrologie hinstellst, wirklich so aussagekräftig ist, bzw. wirklich funktioniert.
Hm? Was denn für Belege? Ich erzähle dir, was Astrologie ist und warum es keine wissenschaftlichen Belege dafür geben kann. Wie willst du denn die innere Befindlichkeit "ich kann alles" testen? Oder "ich bin einzigartig"? Wie testest du, ob jemand Zeit totschlägt? Und wie testest du, warum er das tut?