Hallo liebe Forts!
Seit Jahren beschäftige ich mich mit Esoterik wobei ich das Wort gar nicht mag. Ich würde es eher Spiritualität nennen. Auf alle Fälle habe ich schon Rückführungen hinter mir, Familienaufstellungen, Kurse in Organsprache, war bei Astrologinnen, Geistheilern, Tarotkartenlegern, Jenseitskontakten, Schamanen und was es da alles so gibt auf dem Markt. Immer auf der Suche Antworten zu finden warum dieses oder jenes in meinem Leben geschieht, warum gerade ich keinen Mann finde der zu mir passt, habe an meiner Selbstliebe gearbeitet, an mir gearbeitet... Fragen blieben offen. Wie soll ich jetzt Leben? Was soll ich visualisieren? Letztes Wochenende war ich dann auf einer Esoterikmesse wo verschiedene Leute Einblick in ihr schaffen gaben wie Jenseitskontakte, Kartenlegen, Handlesen usw.
Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich werde nie Antworten finden. In der Frage nachdem was man tun soll wenn man nicht weiter weiss, gibt man die eigene Wahrnehmung an andere ab und verlässt sich darauf. Wenn mir jemand ratet, dass ich nicht's anderes zu tun brauche als so zu tun das mein Traummann schon bei mir wohnt, dann kommt er von selbst, richte ich die ganze Konzentration darauf das ich für zwei den Tisch decke, den Schrank halb leerräume damit mein zukünftiger Angebeteter ja auch Platz hat und ich schlafe auf einer Seite. Tue so als ob mein Traummann schon da ist. Und irgendwann bin ich 50 und er ist immer noch nicht da und das Leben schlägt mir mit voller Wucht ins Gesicht. Dann heisst es, es sollte halt einfach nicht sein.
Hallo, ich sehe das genauso. Viele vergessen einfach, dass wir in einer kausalen Welt leben, in denen es klare Ursachen für alles gibt. Und eines der größten Probleme ist meiner Meinung nach der Glaube, dass wir durch Dinge, wie viel Geld, Macht usw., glücklich werden können. Vor allem der american way of life, ist meiner Meinung nach einer der schlimmsten "Lehren", die es geben kann. Wir vergessen, dass auf dieser Welt ein tagtäglicher Krieg um diesen "Traum" stattfindet. Unzählige kämpfen um das Geld, um die Macht, und damit um das scheinbare Glück. Länder, Konzerne, Angestellte, Nachbarn. Zu glauben, dass wir nur etwas visualisieren müssen, während andere Menschen alles tun um diese Dinge zu erhalten, empfinde ich als sehr naiv. Denn nicht nur dieser Traum, auch das Geld wird von Menschen, von diesem System kontrolliert und in diesem System kommt man nur nach "oben", wenn man bereit ist, alles, einfach alles zu tun. Und wenn man sich unsere Politiker, unsere Manager oder Bänker einmal anschaut, dann versteht man, warum ausgerechnet nur diese Machtgeilheit nach oben führt. Es ist für diese Menschen, die an der Macht sind ein MUSS, ohne dass sie scheinbar nicht existieren können. Hinter jedem großen Schauspieler in Hollywood, hinter jedem Superstar in Film und Musik stehen tausende von Menschen, die versagen mussten, und die nie eine Chance haben, das zu erreichen, was sie sich wünschen.
Vielleicht ist der einzige Weg da raus, sich so weit wie möglich aus diesem Wahnsinn herauszunehmen.
Freundin von mir war 10 Jahre mit ihrem Freund zusammen. Puff lernt die jemanden kennen und verlässt ihren Ex. Dieser wollte ihr zwei Wochen später einen Heiratsantrag machen. Er hat mir erklärt, er sei nach 10 Jahren immer noch mit einer Rosa Brille umher gelaufen. Hat Sie als Mutter seiner Kinder gesehen und hatte auch nie Zweifel daran das sie das so will. Und wieder... Wahrscheinlich hat er sich zu sehr auf sich konzentriert oder eben, es kommt etwas besseres. Wer weiss das schon? Es ist einfach so wie es ist. Es bringt nichts zu fragen WARUM. Warum hat sie mich verlassen? Sie hat dich verlassen und punkt.
Sie hingegen ist eine Person die sich selber nicht annehmen kann. Hat wahnsinnig Probleme mit ihrem Aussehen (wobei sie ne Bombe ist) mit ihrer Figur, war in Essstörungen und man konnte ihr tausend Mal sagen wie gut sie aussieht. Das kam alles einfach nicht an. Null Selbstvertrauen und Selbstliebe. Aber wie ging das nochmal? Wenn du dich nicht selbst liebst dann kann dich auch kein anderer Lieben? Und genau bei ihr stehen die Männer Schlange. Machen ihr Heiratsanträge und wollen mit ihr Kinder haben.
Was hier beschrieben wird, hat nichts mit Liebe zu tun. Es ist nur ein Zeichen des inneren Mangels, eines Gefühls, dass man unvollkommen und unvollständig ist, das man ein Nichts ist. Der Partner ist dabei wie ein Trophäe die man vorführt, um sein eigenes Ego zu stärken. Die hübsche Partnerin ist in dem Fall wie ein Auto, wie ein Geldvermögen. Sie oder Er ist ein Besitz, von dem man vollkommen abhängig ist, aus dem man seine Stärke und seinen Selbstwert bezieht. Ist der Partner weg, besitzt man auch keinen wert mehr.
Ich sehe das wie der Psychologe Erich Fromm der sagt, dass wir eine Gesellschaft sind, die nicht weiß, was wirkliche Liebe ist. Liebe schließt alles mit ein und klammert sich nicht an einen Partner durch den man sich vom Rest der Welt verschließt. Diese Vorstellung von der romantischen Liebe ist oftmals nur ein Zeichen für die eigene Einsamkeit. Und ich denke, dass diese Einsamkeit nur überwunden werden kann, wenn man wieder die Verbundenheit mit seinen Mitmenschen, mit der Natur, mit allem was uns umgibt wiederentdeckt.
Ich kann hier jedem das Buch, Die Kunst des Liebens, von Erich Fromm empfehlen.
ihr was ich meine? Es gibt glaube ich keine Regeln im Leben. Und dann kommt dazu, dass diese wirklich spirituellen Leute, die an dieser Messe waren, einander keinen einzigen Kunden gegönnt haben. Es war ein richtiges buhlen darum bei wem jetzt am meisten anstehen. Sehr spirituell. Muss ich schon sagen. Oder der Mann der an einem Stand war und mir sagte, dass er normalerweise Therapeut ist, dass er aber im Moment in einer Lebenskrise ist und die Leute nicht damit belasten will. Dann redet er 10 Minuten darüber wie schlecht es ihm geht. Danke für die BE-LASTUNG. Danach hätte ich wohl noch eine Reinigung gebraucht.
In dem Sinn gibt es keine Regeln, aber es gibt Konsequenzen. Alles im Leben hat seinen Preis. Man muss nur festlegen, welchen man bereit ist zu zahlen und welchen nicht. Konsequenzen müssen ja nichts schlimmes sein.
Wir haben einmal ein längeres Telefonat zu ihren Themen geführt (jedes für sich schwierig), in der sie mir erzählt hat. Ich gehöre wohl zu den ganz wenigen Menschen (falls es überhaupt jemand gibt), zu denen sie ein gewisses Maß an Vertrauen hat. Um wirklich irgendwann mal etwas bewegen zu können, müssten wir wohl für längere Zeit "beisammen sein".
