Jenseits der körperlichen Welten der Erleuchtung beginnen die höheren Formen der Erleuchtung. Die sieben Siegel hatten sich geöffnet, und doch ging es weiter.
Die Seele war immer noch im Dunkel, obwohl der Körper bereits hell war...
Das Licht zog sich wieder zusammen, schien fast zu verschwinden, und doch wurde es noch heller. Wenn man so sagen könnte, der "Hintergrund" wurde heller, so wie der Himmel sich jeden Morgen weiter erhellt, auch wenn sich nach dem ersten Morgenrot und flammend angehauchten Wolken das Sonnenlicht zunächst wieder zusammenzuziehen scheint... und bevor der helle Sonnenball selbst sichtbar wird, genau in dieser Zwischenphase erhellt sich dennoch der ganze Himmel weiter.
Die erste Phase von Erleuchtung ist im Prinzip nur ein Widerschein, genau wie die Wolken plötzlich angestrahlt sind und farbenprächtig leuchten... doch es sind Wolken, es ist etwas Dunkles, das Licht reflektiert...
So ist der Körper zwar dann erleuchtet, aber nicht durchleuchtet...
er spiegelt das Licht wider, aber er hat es noch nicht für sich ergriffen.
es ist wie der Anfang des Johannesevangeliums beschreibt: Das Licht scheint in der Dunkelheit, aber die Dunkelheit hat es nicht ergriffen. Die Wolken wollen aufgelöst werden. Die Morgensonne erhöht die Lufttemperatur und die Nachtbewölkung löst sich auf. Auch der Frühnebel, der die Erde noch in unscharfes Licht taucht, wird von der Kraft der Sonne aufgelöst.
Die Dunkelheit wird erst wirklich transformiert, wenn sich das Licht der Seele in den Körper ergießen kann. Der Körper bekommt neue Eigenschaften und kann dann als Basis dienen, um noch weiter zu gehen.
Es ist eine Grenze, wie sie in der Kabbala beschrieben wird als der Abyss. Die Grenze aller Wahrnehmungen wird überschritten in eine andere Welt... die doch dieselbe ist und doch anders, sie ist da und nicht. Dem, der sie zuerst betritt, erscheint sie als die Aufhebung aller Gegensätze.
Es ist der zweite Schritt, wie er auch beschrieben wird in der Erzählung von dem Weg. Zuerst wenn der Mensch aufbricht auf dem Weg, sind die Berge Berge und die Flüsse Flüsse. Dann kommt er zu einem Punkt, wo alle Berge gar keine Berge sind und auch die Flüsse keine Flüsse mehr sind. Doch am Ende sind die Berge wieder Berge und die Flüsse auch wieder Flüsse... und doch so unglaublich viel anders und "mehr" als zuvor.