Erleuchtung

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Meine Motivation vor dem Erlebnis:

All das Leid, welches in der Welt täglich geschieht, nahm und nehme ich mir sehr zu Herzen. Ich kann nicht einfach tatenlos zuschauen, unbekümmert das Leben geniessen, wie zB Anhänger der Volksmusik. Meine Freunde sagen mir oft, dass ich einfach zu viel nachdenke. Neulich sagte mir ein Arbeitskollege, dass ich wohl das Lachen nicht erfunden habe. Momente, in denen ich richtig ausgelassen mich des Lebens erfreuen könnte, sind stehts getrübt durch den Gedanken, dass alles irgendwie keinen Sinn hat, wenn die Welt nicht mehr lange weiter bestehen zu können droht. Es geht mir wirklich nicht darum, den Helden zu spielen, sondern ich möchte einfach ein lebenswerte Zukunft sehen, weil mir sonst all mein Streben, nach Liebe, eine Frau zu finden(die ich inzwischen gefunden habe), Kinder "in die Welt stellen zu lassen" sinnlos erscheint.
So wie du es gebeten hast, habe ich die Schilderung über dein "Erlebnis" genau nachgelesen. Ich habe dort schon gesehen, dass dich die Sinnlosigkeit und die Hoffnungslosigkeit der Welt bis ins Herz heinein trifft.
Das ist nun einmal der grundlegende Punkt - nicht die Musikstücke oder die CD als solche.

Der zweite wichtige Punkt ist und war deine Vorstellung, dass du all das Negative, bzw. alle deine Bedrückungen auf oder in die Rose hineinlegtest - hineinprojeziertest und diese dem Licht zur Übernahme entgegenhieltest.

Der dritte wichtige Punkt war und ist die Empfindung, dass die Rose aus der ausgestreckten Hand ins Licht glitt und dass es gleichzeitig blitzte. Das war zwar physisch mitten in der Nacht und in einen Baum in der Nähe - aber auch das lässt sich schön deuten:

Wir Menschen leben ja in tiefer geistiger Nacht und Unwissenheit. Unser Tageslicht ist im Vergleich besonders zum hohen Gotteslicht blanke Finsternis. Auch dass wir von Gott keine wahres Erleben haben, sondern eher schlechte Annahmen, logische Aussagen oder konfuse Angaben, das ist Nacht. Und um das zu durchbrechen, deswegen gibt es im Leben und im Allgemeinen oft ein kurz aufflammendes gutes Denken über Gott, die Engel, die geistigen Welten.
Das wäre das, warum dein Erlebnis in der Nacht stattfand.

Aber das andere, dein zuvor einmal stattgefundener Schrei hinauf zu Gott mit all der Anklage - das ist eher eine mystische Öffnung. In der Geschichte hat es oft diese Schreie gegeben, die dann den betreffenden Menschen zu einem echten mystischen Heiligen werden ließen oder die dann aus einem solchen Menschen ein stillen, mit Gott vertrauen Erdenwanderer werden ließen. Er wird im Endeffekt wohl ein erleuchteter Mensch werden oder sein.

Wohlgemerkt: Und die Erde dreht sich weiter, es gab und gibt trotzdem himmelschreiende Dinge, die erstens bedrohlich über der einzelnen Persönlichkeit liegen oder die zweitens sozusagen das Ende der Menschheit auf der vor dem Auge entstehen lassen. Da ist alles so sinnlos - scheint es zumindest so zu sein.

Die Formel: "Seid einfach unbekümmert wie die Vögel unterm freien Himmel und sorgt euch nicht. Seid froh und freut euch des Lebens" - die ist zwar hilfreich, aber sie geht nicht ans Wesentliche, wenn einer wissen will, wie geht es auf der Erde weiter, wie geht es nach dem Sterben weiter. Für das muss der Einzelne in die Tiefe gehen - in die geistigen Vorgaben und die geistigen Felder der Erde.
 
Danke für deine weisen Worte.

Ist es denn nicht so, dass die Begegnung zwischen Gott und dem Mensch denselben Gesetzen unterliegt wie auch die Begegnungen zwischen Menschen?
Und ist es nicht so, dass Liebe, Vertrauen, Geborgenheit nur dann wachsen, wenn beide Teile einer Begegnung ihren Teil dazu geben?
Und ist es nicht weiter so, dass oftmals gerade erst die Verzweiflung und der Schmerz den Menschen nach Gott rufen lassen, wo er sonst gedankenlos und beziehungslos weiter gefehlt hätte?
Kann es also nicht auch ein Aspekt der Liebe sein, dass Gott uns in Verzweiflung bringt, damit wir in die Tiefe gehen, nach Gott suchen und vor allem: nach Gott verlangen?

Ist es nicht auch bei uns so, dass wir den Ruf eines Menschen für wichtiger und ernsthafter nehmen, wenn er uns anfleht, bittet, zuruft: "hilf mir!"?

Ist es nicht selbstverständlich, dass wir hingehen, wenn wir gerufen werden?
Selbstverständlicher, wie wenn wir ignoriert werden?

Ist es also nicht ein Aspekt der Liebe, eine Art, wie Gott uns zu sich führt, indem wir tiefer in den Schmerz sinken und nach dem wahren Halt suchen, nachdem wir den unwahren Halt als unwahr identifiziert haben?
 
Liebe Silja, lieber Reinwiel

Eure Anteilnahme, Eure Worte berühren mich zutiefst. Herzlichen Dank!:kuesse:

Sehr beruhigende Worte habt Ihr mir da geschrieben, die jedoch meine innere Rebellion nur fast zu besänftigen vermochte. Vielleicht bin ich ja noch zu jung, um mir ein Leben nach dem Tod zu wünschen, jedenfalls lege ich zur Zeit keinen Wert darauf, im Gegenteil sehe ich darin die Gefahr, dass all die Menschen, die das irdische Dasein als unvollkommen betrachten und eine Volkommenheit erst im Jenseits in Aussicht stellen, das Hier und Jetzt vernachlässigen. Wenn wir das ewige Leben zB nur in unseren Kindern sähen, würden wir uns doch bestimmt mehr Mühe geben, ihnen eine wohlfunktionierende, saubere Welt zu überlassen?

Meiner Meinung nach ist der Glaube an ein Leben nach dem Tod so entstanden:

Früher, als die Menschen noch keine archäologischen Funde kannten, die die langsame Entwicklung des Lebens aufzeigte, lag die Schöpfungsthoerie auf der Hand. Manche Dinge der Schöpfung schienen jedoch so unperfekt zu sein, dass es schwer zu glauben war, dass dies nun Gottes Geschöpf sein soll, also musste die Göttliche Perfektion im Jenseits liegen, bzw erreichbar sein. Das sich in der Natur vieles erst durch Gegensätze weiterentwickelt und sie erst durch Vielfalt belebt wird, widerstebte dem Wunsch nach "Perfektion", die man ja von Gott eigentlich erwartete...

So ist es für mich eigentlich Ausdruck einer Gier der Menschen nach noch mehr, als uns die Natur bereits geschenkt hat, wenn er nach einem Leben nach dem Tod, nach Vollkommenheit im Jenseits strebt, ebenso wie jene Leute, die erst den Mars, dann das ganze Weltall erobern wollen.
Für mich war der Blitz ein Zeichen, das uns alle wachrütteln und zu einer gewissen Erdverbundenheit mahnen sollte.
Ich denke, dass der Blitz aus der schöpfenden Natur gekommen ist, welche sich wehren möchte, es aber gut mit uns meint und uns nicht blind in den Hammer laufen lässt


:blume:
 
Liebe Silja, lieber Reinwiel

Eure Anteilnahme, Eure Worte berühren mich zutiefst. Herzlichen Dank!:kuesse:

Sehr beruhigende Worte habt Ihr mir da geschrieben, die jedoch meine innere Rebellion nur fast zu besänftigen vermochte. Vielleicht bin ich ja noch zu jung, um mir ein Leben nach dem Tod zu wünschen, jedenfalls lege ich zur Zeit keinen Wert darauf, im Gegenteil sehe ich darin die Gefahr, dass all die Menschen, die das irdische Dasein als unvollkommen betrachten und eine Volkommenheit erst im Jenseits in Aussicht stellen, das Hier und Jetzt vernachlässigen. Wenn wir das ewige Leben zB nur in unseren Kindern sähen, würden wir uns doch bestimmt mehr Mühe geben, ihnen eine wohlfunktionierende, saubere Welt zu überlassen?

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die das Leben jetzt und hier nur als lästiges Opfer sehen, obwohl ich mich auch sehr auf danach freue.
Wer Gott in sich zur Entfaltung bringt, ist auch hier in Gott und lebt in dieser Empfindung und genau so soll es auch sein- wenn Religion bzw. Spiritualität zur Weltflucht führt, ist was schief gegangen.

Was sollte ich tun, um meinen Kindern eine saubere Welt zu hinterlassen?
Ich fühle den Planet jeden Tag etwas mehr sterben. Was soll ich dagegen tun?
Was hätte ich gegen das Sterben meiner Mutter tun können?

Ich kann es akzeptieren, weil ich den Sinn davon verstehe und weil für mich das Leben mit einem Tod nicht endet. Weder dem eines Planeten, noch meinem eigenen.

Dennoch ist es für mich bedeutsam, jede Sekunde hier zu genießen- so gut mir das eben möglich ist.

Und je inniger ich mich mit Gott verbunden weiß, umso tiefer ist eben der Genuß.
Meiner Meinung nach ist der Glaube an ein Leben nach dem Tod so entstanden:

Ich denke, dass der Blitz aus der schöpfenden Natur gekommen ist, welche sich wehren möchte, es aber gut mit uns meint und uns nicht blind in den Hammer laufen lässt.

In meinem Fall ist es so, dass ich es aus mir selber weiß, aber das sind persönliche Beweise, die nur jeder für sich selbst gewinnen kann.

Für den Planeten sehe ich keine Überlebenschance- einfach weil es Materie ist und diese irgendwann aufgebraucht ist. Und weil alles Materielle einen Anfang und ein Ende hat.
Das schockt mich aber wenig. Ich habe auch mit meiner Mutter Kontakt und es ist fast wie früher, nur eben ohne Körper.
Körper ist eben nicht so bedeutsam, die Empfindungen sind bedeutsam.
 
Eine wichtige Frage blieb unbeantwortet:

Wenn wir das ewige Leben nur in unseren Kindern sähen, würden wir uns dann nicht mehr Mühe geben, ihnen eine wohlfunktionierende, saubere Welt zu überlassen?


...darum verurteile ich alles, was ein Leben oder gar eine Vollkommenheit nach dem Tod verspricht aufs schärfste. Denn weil wir bisher nach diesen verheerenden Leitsätzen blind wie Marionetten dem Abgrund entgegen wandelten, haben wir so manches vernachlässigt:wut1:
 
Eine wichtige Frage blieb unbeantwortet:

Wenn wir das ewige Leben nur in unseren Kindern sähen, würden wir uns dann nicht mehr Mühe geben, ihnen eine wohlfunktionierende, saubere Welt zu überlassen?


...darum verurteile ich alles, was ein Leben oder gar eine Vollkommenheit nach dem Tod verspricht aufs schärfste. Denn weil wir bisher nach diesen verheerenden Leitsätzen blind wie Marionetten dem Abgrund entgegen wandelten, haben wir so manches vernachlässigt:wut1:

wenn wir das ewige Leben nur in unseren Kinder sähen, dann würden wir aber lügen und das bekommt der Sauberkeit der Welt am Schlechtesten.

Das ewige Leben haben bereits alle- das muss sich niemand verdienen, bloß wie wir dieses Leben leben, das liegt an uns.

Und es ist nicht fair, Menschen für ihre Unreife zu verurteilen, denn sie können alle bloß von klein zu groß wachsen.

Es gibt so unendlich viele Planeten und Lebensräume.
Dieser Planet ist eben verbraucht- hat ausgedient. Wirklich verloren geht aber nichts.

Und: wer Gott in sich trägt, übernimmt mehr Verantwortung für alles, was er tut, auch für diese Welt.
Also gerade die Menschen, die vom ewigen Leben wissen, die behandeln die Welt, ihre Kinder und sich selbst mit einer größeren Sorgfalt.
 
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