Hallo Kvatar,
also irgendwie raucht mir der Kopf und ich merke, daß das Wesentliche besser durch Anwesenheit und Vorbild zu vermitteln ist, was natürlich in einem Forum schwierig ist. Vor allem anderen möchte ich dir jedoch noch etwas erzählen.
Es geht um ein junges Mädchen, 18 Jahre, welches seinen Urlaub mit einer Jugendgruppe in Korsika verbringen wollte. Kaum angekommen verteilte sich die Gruppe in die Unterkünfte, da kam ein Mann auf sie zu, ca 33 Jahre, Glatze, tätowiert von oben bis unten, insgesamt nicht der Schönste sondern eher häßlich, und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie weiß nicht was sie veranlaßt ihm die Hand zu geben, aber als sie es tat, war es als ob die Welt hinter ihr wie abgeschnitten war und sie folgte ihm einfach in sein Minihäuschen, welches gleich am Friedhof stand. Einfach eingerichtet, ein riesiges Bett , ein Schrank, ein Tisch, zwei Stühle ein Kamin und eine Badewanne. Dort verbrachte sie drei Wochen ohne ein Wort mit ihm zu reden (sie sprachen unterschiedliche Sprachen) ohne Berührung in einer sonderbaren Art von Kommunikation und Natürlichkeit ohne jeglichen Dialog. Er lehrte sie zu schauen. Er lehrte sie, barfuß durch den Sand zu gehen, ein Sandkorn zu betrachten, ein Blatt zu schauen und zu erkennen, das ist es. Er lehrte sie zu kochen, zu spülen, zu putzen. Sie durfte schauen, wie ein kleines Lämmchen zur Welt kam. Und er zeigte ihr die häßlichen und toten Dinge dieser Welt und sie schaute bis sie in ihre Atome zerfielen und durch ihre Aufmerksamkeit zu leben begannen. Er lehrte sie, daß es keine Zukunft gibt, sondern nur den Augenblick und das es auf dieser Erde keine Überlebenden gibt........................
Nach drei Wochen verließ sie einen schönen Mann.
Aus dem Urlaub zurückgekehrt begann sie ein neues Leben.....................(Reinkarnation hihi)
Und so denke ich, wir sollten diesen Workshop mit einfachen Aufmerksamkeitsübungen beginnen, denn wer es nicht geübt hat, jeden Moment anwesend zu sein wird es kaum 24 Stunden lang können. Und wenn jeder das gleiche übt vielleicht so 15-20 Minuten an drei Tagen ( die Zeit wird ja wohl jeder einräumen können), so hätten wir auch eine gute Basis für gemeinsame Erfahrungen und den Austausch. Es bleibt natürlich jedem ungenommen, bewußt auch andere Dinge zu tun wegen des Zaubers und so......
Gute Erfahrungen haben manche gemacht, indem sie die Dinge, die sie gerade tun, auch in Worten fassen. Das hat den Vorteil, das die Aufmerksamkeit näher an der Tat ist und in dem Moment kein anderer Gedanke Raum hat. Und mit etwas Konsequenz würde es mich sehr wundern, wenn nicht ein erster Kontakt mit dem Hier und Jetzt aufgenommen werden könnte. Und wenn die Aufmerksamkeit einmal dort war, will sie dort wieder hin.
Als Kinder haben wir es ja erlebt, also können können wir. Nur diesmal bewußt.
Mit diesen Vorübungen könnte man sich dann den von dir vorgeschlagen Themen, Angst, Sucht etc. ich nenn es einfach mal kurz den Themen des Erleidens und des Wollens widmen. Über die Reihenfolge der Schritte bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Kannst du das nochmal aufgreifen?
Ich wünsch dir ganz, ganz viel zauberhafte Momente wie auch immer.
Isis
PS. Sei mir nicht böse, wenn ich das kleine Mißverständnis im Raume stehen lasse. Es läßt sich hier so schwer formulieren.