Hallo Gerry, liebe Gemeinde
gerry schrieb:
Bindung hat tatsächlich einen Beigeschmack, ich würde ihn aber nicht schal bezeichnen, sondern - vernünftig. Aufgebaut auf Vernunft. Ich hoffe, ich lese mich jetzt nicht wie ein alter Kirchenfürst aus vergangenen Jahrhunderten, aber es ist meine Überzeugung, daß viele Partnerschaften weniger am Mangel an Liebe scheitern, sondern am Mangel an Vernunft.
Ich finde, Du sprichst hier etwas sehr Wichtiges an und für mich klingt es nach 13 Jahren Partnerschaft, davon 6 Jahren Ehe nicht im Geringsten kirchenfürstlich, sondern es klingt so, als wäre Liebe für Dich etwas, was man nicht nur als selbstverständlich annimmt, sondern etwas, was man am Leben erhalten muss, wenn man Liebe als das würdigen möchte, was sie auch ist, nämlich ein Geschenk.
Somit scheitern Beziehungen meiner Ansicht nach nicht nur unbedingt aus einem Mangel an Liebe oder Vernunft, sondern auch aus einem Mangel an persönlichem liebendem Engagement. Beim ersten großen Streit lassen viele die Flügel hängen und schieben die Schuld des entstandenen "Liebesstillstandes" dem anderen in die Schuhe. Man ist nicht bereit die Liebe auch im größten Schlamassel wiederzuentdecken, man glaubt es ist einfacher, sich in Selbstmitleid zu begeben, den anderen verantwortlich zu machen und sich dann anderweitig umzusehen und das Spiel von vorne zu starten.
Liebe hat tatsächlich nichts mit Verpflichtung zu tun, oder genauer gesagt, mit Vernunft, sie ist für sich genommen frei und ungebunden wie die Venus der Waage. Damit aus einer Liebschaft eine Partnerschaft werden kann, braucht sie noch eine Zutat, und die kommt vom Abendstern-Merkur, der in der Jungfrau zu Hause ist.
Die Liebe zwischen zwei Menschen ist ja etwas anderes, in unserem Verständnis, als die Liebe zum allem was ist. Partnerschaft verlangt Kompromisse, damit ein Zusammenleben in Liebe möglich ist. Ungebunden gebunden sein...
Dass Du der Merkur-Jungfrau dabei so einen großen Stellenwert beimisst, finde ich sehr interessant!
Die Ehe/Lebensgemeinschaft hat nun sehr viel mit Vernunft zu tun. Sie ist die Basis dafür, daß die Liebe nicht stirbt. Es geht nun darum, den Alltag zu meistern, sich so anzupassen, daß die Liebe am Leben bleibt und jeder Tag eine neue Begegnung mit dem geliebten Partner wird, das Feuer der Seele stets wärmt und beide dafür Sorge tragen, daß dieses Feuer nicht erlischt.

- das klingt wie Butter auf meinem Semmel
Jungfrau wird ja gerne mit trockenen, pedantischen Geistern beschrieben, die wenigstens ein Haushaltsbuch führen und stündlich ihre Erbsen zählen. Aber, Leute, ich kann euch sagen: Jungfrau ist ein Zeichen des seelischen (2.) Quadranten und es sind nicht Kassabücher, sondern Empfindungen die Basis des Jungfrau-Handelns.
Und das ist die Marmelade oben drauf.

Mein Jungfrau-Mond fühlt sich endlich astrologisch "angenommen" *g* .... Die Jungfrau allgemein ist und hat eine tiefe, gut Seele, sie ist zu Opfern bereit und wenn sie liebt, dann hält sie alles zusammen: Haus, Hof und die Liebe...., sie kann es nur oft nicht so zeigen, wie sie es gerne täte. In der Beziehung jedoch, da zeigt sie das.
Mit der Bereitschaft, zur Liebe auch die Vernunft in eine Partnerschaft zu integrieren, schreiten wir zur fixierenden Bindung, zum Traualtar ins skorpionische 8. Haus. Häufig wird zwischen 14 und 16 Uhr geheiratet, wenn die Sonne im 8. Haus steht, um die Symbolik abzurunden.
Das ist hochinteressant. Als freiheitsliebende Menschen, hat unsere Trauung wohl zum Zeitpunkt, als die Sonne im 11. Haus stand stattfinden müssen.... *g* und der AC wanderte während der Trauung von der Waage in den Skorpion.
Erst dann fühlen wir uns dem anderen ver-bunden, geben das Ich zugunsten eines Wir auf. Das ist die Magie des Pluto. Es wird eine alte Freiheit aufgegeben, um eine neue zu erlangen. Diese Erkenntnis können wir im 9. Haus in die Welt hinaustragen.
Mit Pluto in der Beziehung, so wie Du hier die Funktion des 8. Hauses etc. schilderst bzw. ich sie verstehe, ist nun mal die Tatsache verbunden, dass wir, je enger, tiefer und bereitwilliger wir uns auf einen anderen einlassen, sprich ihn vielleicht sogar heiraten, dass man sich gegenseitig irgendwann "durch"schauen kann, man sieht plötzlich mit dem Herzen und wird mit dem Herzen gesehen. Das kann Angst machen, denn vorher, vor dem Einlassen, war das Wesentliche für die Augen unsichtbar. (Exupéry) Es bestand ein Schutz, der durchdrungen wird, im günstigsten Fall von der Liebe und nicht von den dunklen Seiten des Pluto.
Schütze/9. Haus erkennt darin nach längerem innerem Kampf die Freiheit, die er verloren glaubte. Die Freiheit, zu lieben, die Freiheit zu geben und zu nehmen. Liebe ist ein langer ruhiger Fluss, es ist nicht mehr nötig, einen Ausweg zu suchen oder ihn sich offen zu halten, wenn man versteht, dass man nicht gefangen ist, weder körperlich, noch geistig noch seelisch. Die Liebe will nichts als die Liebe .....
Naja, mir hat Deine Predigt sehr gut gefallen, gerry, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich jungfrau-schützig bin ... *g*.
Alles Liebe
Kayamea