Das Unternehmen, in dem ich meine Ausbildung gemacht habe, bzw. die Personalabteilung und die Geschäftsführung, wurden allerdings schon als rassistisch hingestellt und dahingehend auch geklagt, weil sie einen muslimischen Mitarbeiter gekündigt haben, der sich strikt und ohne Ausnahme an seine Gebetszeiten gehalten hat. Er war Lagermitarbeiter, das Speditionsunternehmen kam jeden Tag zu einer bestimmen Uhrzeit und alles was nicht eingepackt war und verladen/versendet werden konnte, bedeutete Verlust für das Unternehmen.
Diesem Mitarbeiter war das egal. Wenn Gebetszeit war, war Gebetszeit und er hat gebetet - auch wenn die Arbeit dann liegen blieb, die Ware nicht verpackt wurde und somit nicht versandfertig war.
Er wurde nach mehreren Abmahungen gekündigt, weil er aus finanzieller Sicht nicht tragbar war. Prompt kam die Klage gegen den ehemaligen Arbeitgeber wegen Diskriminierung und Einschränkung seiner Grundrechte. Denn er hätte die Kündigung aufgrund seiner Herkunft und Religion erhalten.
Ich weiß nicht mehr wie das ausgegangen ist, weil ich das Unternehmen während des Rechtsstreits verlassen habe - es war aber eine verzwickte Lage, weil ein Grund der Kündigung ja wirklich der war, dass sich der Mitarbeiter ohne Kompromisse an seine religiösen Vergaben gehalten hat.
In diesem gingen in den regionalen Medien die Wogen hoch und es wurde laut Rassismus uns Fremdenfeindlichkeit geschrien wurde - was natürlich dem Ansehen des Unternehmens stark geschadet hat. Vor allem da der Großteil der Kunden aus Polen, Tschechien, Ungarn und dem südosteurpäischen Raum kamen.
In meinen Augen ist dieser Mitarbeiter seiner Dienstverpflichtung nicht nachgekommen - war also für diesen Job ungeeignet und hat den Job nicht ausgefüllt. Trotzdem ist das Unternehmen bis heute als "Nazi-Bude" verschrien...