Endlich wird mal offiziell über Rassismus nachgedacht!

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Einfach die Person so sehen und behandeln wie jemanden, dessen vermeintlich fremde Herkunft man nicht sehen kann, das wäre viel angenehmer.
Aber bei dunkelhäutigen Menschen sieht man ja dass sie noch in einem anderen Land ihre Wurzeln haben so wie oft auch bei Anderen.
Ich denke sie sollten stolz darauf sein und nicht genervt.
Wenn es sie nervt können sie ja sagen dass sie keine Verbindung mehr zu ihrer Verwandschaft in diesem Land haben.
Das finde ich ok.
Mich interessiert eh nur die spirituelle Seite ihrer Kultur die sie ja trotzdem in sich tragen wenn vielleicht auch nicht bewusst.
Aber wenn die Frage, "wo kommst du her" schon als rassistisch angesehen wird dann traut man sich gar nicht erst Kontakt aufzunehmen.

Und sollte es wirklich in Zukunft so gesehen werden dann möchte ich bitte auch nicht mehr gefragt werden wo ich herkomme.
Alles rassistisch. ;)
 
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Nein. Aber oft wird diese Frage ja Menschen gestellt, die hervorragend Deutsch reden, entweder akzentfrei oder sogar Dialekt :)
Und diese Frage zu stellen, wenn jemand als Herkunft Deutschland oder eine deutsche Stadt angibt - das ist dann schon (mindestens) überflüssig.
Gut, da hast Du recht.
Aber ich muss zugeben, ich stehe da trotzdem erst mal wie das kleine naive Kind vor so einer Person.
Weil "ausländisches" Aussehen und perfektes Deutsch begegnet mir persönlich auch nicht soooooo oft (wenn, dann erst in der nächsten Generation).
Da wäre meine Neugier bezüglich des Lebenslaufes schon geweckt und ich würde der Person vermutlich Löcher in den Bauch fragen.

So ähnlich ging es mir z.B. bezüglich zwei Damen aus dem engeren Freundeskreis meines Sohnes (alle mitten bzw. demnächst nach den Abi-Prüfungen).
Eine hat russische Wurzeln, ist bei Novosibirsk geboren, die andere ist in Kenia geboren und - natürlich - schwarz.
Natürlich habe ich nachgefragt, wie beide nach Deutschland kamen.
Ich finde solche Lebensläufe spannend, weil es ja eigentlich nicht üblich ist, dass man seine Heimat verlässt.

Und - ich erfahre ja nicht wirklich etwas über den Menschen, sogar, wenn er gebrochen Deutsch redet.
Kann ich unterscheiden, was einen Afghanen von einem Syrer unterscheidet? Oder einen Iraker von einem Iraner? Kann ich nicht. Es sagt mir eigentlich nichts.
Deswegen frage ich immer nach, was die jeweilige Person erlebt hat.

Meine Eltern sind ja z.B. auch nicht Ende der 1960er zum Spaß aus dem Ostblock nach Deutschland gekommen.
Ihrer Flucht gingen jahrelange politische Repressalien voraus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe unter Rassismus nicht wenn ich jemanden frage wo er herkommt sondern wenn ich ihn verurteile wegen seiner Herkunft.
Viele Deutsche sind auch Rassismus ausgesetzt z. B. wenn sie zu hören bekommen: Deutsche raus es ist jetzt unser Land ( was viele in Berlin zuhören bekamen) und das war schon vor mehr 20 Jahren.
Oder wenn Deutsche, Kartoffelfresser genannt werden oder Weiße oder Milchschokolade oder als Schlappis bezeichnet werden.
Ich denke Rassismus ist überall ein Problem.
Ein italienische Mädchen hat ein paar Jahre mit ihren Eltern in Deutschland gelebt.
Die ganze Familie ist dann wieder nach Italien zurückgegangen.

Das junge Mädchen wurde nicht als Italienerin anerkannt sie sagten immer wenn sie von ihr redeten: il tedesco, (die Deutsche)
Das ist für mich gruselig und rassistisch.

Gewalt und Beleidigungen kennzeichnen Rassismus und dagegen muss man angehen und nicht gegen harmlose Fragen.
Meine Meinung.
Ansonsten ziehen sich die Menschen in sich selbst zurück und trauen sich erst gar nicht mit anders aussenden zu reden weil es könnte ja etwas als eine rassistische Äußerung ausgelegt werden.
 
Ich denke Rassismus ist überall ein Problem.
Ja. Das sehe ich auch so.

Da möchte ich doch auch mal eine kleine Anekdote erzählen.

Mein Vater war eigentlich ein für alle Kulturen offener Mensch (er besuchte z.B. auch eine vor ca. 15 Jahren fertig gestellte Moschee in unserer Kreisstadt). Zudem war er ein politisch Verfolgter und wurde mit nicht mal 20 Jahren verhaftet und nach Wochen in mehreren Gefängnissen schließlich in das KZ Auschwitz gebracht, aus dem er nur mit sehr viel Glück freikam.

Jetzt war es so, dass der Parkplatz meiner Eltern vor unserem Hochhaus auch gerne ungefragt von anderen benutzt wurde, besonders wiederholt von einem jüngeren Türken aus der Nachbarschaft. Mein Vater war damals bereits über 80 Jahre alt.

Als er sich bei dem Türken darüber beschwerte (der Türke wohnte mit seiner Familie auf der selben Etage wie meine Eltern), sah sich dieser junge, ungestüme Mann brüskiert und schubste meinen Vater zu Boden, sodass mein Vater sich dabei die Hand verletzte. Mein Vater hatte das Gefühl, dass seine Hand gebrochen war.

Da dies am Wochenende geschehen war, ging er erst am nächsten Werktag zum Arzt. Tatsächlich, die Handwurzel war gebrochen.
Seitens des Türken: keine Entschuldigung, nichts!

Zwei Tage später schaltete mein Vater dann schließlich einen Anwalt ein. Zwei weitere Tage später klingelte die Ehefrau des Türken bei meinen Eltern und wollte sich für ihren Ehemann entschuldigen.
Aber da hatte mein Vater bereits Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.

Als es dann vor Gericht ging, wurde meinem Vater (der nachweislich über 1,5 Jahre im KZ war und der in Oberschlesien und nicht in D geboren war!) tatsächlich vom gegnerischen Anwalt vorgeworfen, ein Nazi zu sein!
Da hab ich dann auch gedacht: Wo sind wir denn?

Keine Frage, ich bin keine, die großartig Vorurteile hat. Ich war auch mit netten und lustigen Türkinnen befreundet.
Aber angesichts des Vorwurfs des gegnerischen Anwalts (mein Vater sei ein Nazi) haben selbst die Landsleute dieses Türken die Köpfe geschüttelt!
 
Aber bei dunkelhäutigen Menschen sieht man ja dass sie noch in einem anderen Land ihre Wurzeln haben so wie oft auch bei Anderen.
Ich denke sie sollten stolz darauf sein und nicht genervt.
Wenn es sie nervt können sie ja sagen dass sie keine Verbindung mehr zu ihrer Verwandschaft in diesem Land haben.
Das finde ich ok.
Mich interessiert eh nur die spirituelle Seite ihrer Kultur die sie ja trotzdem in sich tragen wenn vielleicht auch nicht bewusst.
Aber wenn die Frage, "wo kommst du her" schon als rassistisch angesehen wird dann traut man sich gar nicht erst Kontakt aufzunehmen.

Und sollte es wirklich in Zukunft so gesehen werden dann möchte ich bitte auch nicht mehr gefragt werden wo ich herkomme.
Alles rassistisch. ;)


Wieso verstehst Du nicht, was ich sagte? Es geht doch nicht darum, gar nicht danach zu fragen. Sondern nicht gleich im ersten Augenblick des Kennenlernens, sondern, wenn oder falls sich ein Gespräch entwickelt, ergibt sich das dann.

Und bei dunkelhäutigen Menschen kann es auch sein, dass die Eltern oder Großeltern schon hier gelebt haben (es gibt genug dunkelhäutige Leute, die schon seit Generationen hier leben) und somit gar keine Verbindung zu den sogenannten Wurzeln haben, sondern sich voll und ganz Deutsch fühlen würden, wenn ihnen das anders Aussehen nicht immer unter die Nase gerieben würde!
 
Wieso verstehst Du nicht, was ich sagte? Es geht doch nicht darum, gar nicht danach zu fragen. Sondern nicht gleich im ersten Augenblick des Kennenlernens, sondern, wenn oder falls sich ein Gespräch entwickelt, ergibt sich das dann.

Und bei dunkelhäutigen Menschen kann es auch sein, dass die Eltern oder Großeltern schon hier gelebt haben (es gibt genug dunkelhäutige Leute, die schon seit Generationen hier leben) und somit gar keine Verbindung zu den sogenannten Wurzeln haben, sondern sich voll und ganz Deutsch fühlen würden, wenn ihnen das anders Aussehen nicht immer unter die Nase gerieben würde!
Ich glaube, es geht nur darum, mit welcher Intension man beim anderen nachhakt.
Im Normalfall spürt man, ob der Mensch Dir gegenüber wirklich freundlich offen ist und auf Dich eingehen will oder nicht.
 
Wieso verstehst Du nicht, was ich sagte?
Doch ich verstehe was du meinst aber es scheint als ob du mich nicht verstehst.
Manchmal kommt man erst durch diese Frage richtig ins Gespräch.
Alles weitere ergibt sich dann.
Wenn es heißt jemanden nach seiner Herkunft zu fragen sei rassistisch dann weiß ich nicht was Rassismus ist.
Dann ist es irgendwann schon rassistisch wenn ich einen Dunkelhäutigen angucke oder wenn ich ihn als Dunkelhäutig bezeichne, wie hier.
Wir sollten doch bei allem Hass gegen Rassismus normal bleiben und harmloses als Harmlos erkennen.
Sonst entfremden wir uns gegenseitig.
 
Ich wollte vorhin Folgendes darauf antworten (dass man dunkelhäutige Leute fragt, woher sie kommen):
"Manche von ihnen sprechen besser deutsch als Deutsche."
Da fiel mir auf, wie rassistisch das ist - denn es sind Deutsche......halt nicht weiss.....
 
Ja. Das sehe ich auch so.

Da möchte ich doch auch mal eine kleine Anekdote erzählen.

Mein Vater war eigentlich ein für alle Kulturen offener Mensch (er besuchte z.B. auch eine vor ca. 15 Jahren fertig gestellte Moschee in unserer Kreisstadt). Zudem war er ein politisch Verfolgter und wurde mit nicht mal 20 Jahren verhaftet und nach Wochen in mehreren Gefängnissen schließlich in das KZ Auschwitz gebracht, aus dem er nur mit sehr viel Glück freikam.

Jetzt war es so, dass der Parkplatz meiner Eltern vor unserem Hochhaus auch gerne ungefragt von anderen benutzt wurde, besonders wiederholt von einem jüngeren Türken aus der Nachbarschaft. Mein Vater war damals bereits über 80 Jahre alt.

Als er sich bei dem Türken darüber beschwerte (der Türke wohnte mit seiner Familie auf der selben Etage wie meine Eltern), sah sich dieser junge, ungestüme Mann brüskiert und schubste meinen Vater zu Boden, sodass mein Vater sich dabei die Hand verletzte. Mein Vater hatte das Gefühl, dass seine Hand gebrochen war.

Da dies am Wochenende geschehen war, ging er erst am nächsten Werktag zum Arzt. Tatsächlich, die Handwurzel war gebrochen.
Seitens des Türken: keine Entschuldigung, nichts!

Zwei Tage später schaltete mein Vater dann schließlich einen Anwalt ein. Zwei weitere Tage später klingelte die Ehefrau des Türken bei meinen Eltern und wollte sich für ihren Ehemann entschuldigen.
Aber da hatte mein Vater bereits Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.

Als es dann vor Gericht ging, wurde meinem Vater (der nachweislich über 1,5 Jahre im KZ war und der in Oberschlesien und nicht in D geboren war!) tatsächlich vom gegnerischen Anwalt vorgeworfen, ein Nazi zu sein!
Da hab ich dann auch gedacht: Wo sind wir denn?

Keine Frage, ich bin keine, die großartig Vorurteile hat. Ich war auch mit netten und lustigen Türkinnen befreundet.
Aber angesichts des Vorwurfs des gegnerischen Anwalts (mein Vater sei ein Nazi) haben selbst die Landsleute dieses Türken die Köpfe geschüttelt!
Ja, das ist leider zum Problem geworden.
Wir dürfen nichts mehr gegen einen Anderen sagen dann sind wir gleich Nazis obwohl es damit nichts zu tun hat, es hätte auch ein Deutscher sein können.
Ich frage mich warum wir Deutsche so eingeschränkt werden, irgendwann müssen wir uns alles gefallen lassen und dürfen gar nichts mehr sagen.
Es scheint als ob die Grenze die damals niedergerissen wurde nun um jeden einzelnen Menschen gebaut wird.
Dann werden wir ganz sicher irgendwann aus Deutschland rausgeschmissen.
Ich frage mich auch warum man den Unsinn in Vielem nicht sehen will.
 
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Es gibt eine recht interessante Schlüsselszene im Kinofilm "Robin Hood - König der Diebe" mit Morgan Freeman in der Rolle des schwarzen Mauren Azeem Edin Bashir Al Bakir.

Er wird - in England angekommen - auch laufend mit rassistischer Ablehnung konfrontiert.
Aber als sich alle im Wald verstecken, fragt ihn ein Kind: "Hat Gott Dich angemalt?"
Und er antwortet lachend: "Ob Gott mich bemalt hat? Gewiss!" ...

Hier der Ausschnitt:

So kann man natürlich auch damit umgehen. ;)
 
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