Endlich wird mal offiziell über Rassismus nachgedacht!

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Ich wollte vorhin Folgendes darauf antworten (dass man dunkelhäutige Leute fragt, woher sie kommen):
"Manche von ihnen sprechen besser deutsch als Deutsche."
Da fiel mir auf, wie rassistisch das ist - denn es sind Deutsche......halt nicht weiss.....
Also, für mich ist klar, dass Menschen, die gut Deutsch sprechen - egal ob gebürtig Deutsch oder nicht, im Normalfall in einem Umfeld groß geworden sind, das einfach auch gut Deutsch spricht, und dann auch eine gute Schulbildung genossen haben.
Sprich beides hat zu einem guten deutschen Wortschatz beigetragen.
Denn, von nichts kommt nichts.
So einfach ist das. :)
 
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Ich wollte vorhin Folgendes darauf antworten (dass man dunkelhäutige Leute fragt, woher sie kommen):
"Manche von ihnen sprechen besser deutsch als Deutsche."
Da fiel mir auf, wie rassistisch das ist - denn es sind Deutsche......halt nicht weiss.....
Ich denke in Deutschland bedarf es keine dunkle Haut weil die Wetterverhältnisse anders sind und sie deswegen nicht benötigt wird.
Jedes Land hat ein Volk welches zu dem Land passt.
Ich denke nicht dass ich als Hellhäutige in Afrika als Afrikanerin durchgehen würde auch wenn ich dort geboren wurde.
Ich wäre immer die Deutsche.
Warum ist es hier so kompliziert.
Jeder sollte stolz auf seine Wurzeln sein denn sie sagen etwas über ihn aus.

Lebt jemand in Afrika und hat zur Hälfte deutsche Wurzel kann er vielleicht damit in Afrika nichts anfangen und umgekehrt genauso.
Aber das erfährt man dann im Gespräch wie die Person drauf ist, fühlt sie sich gleich blöd angemacht dann hat sich alles weitere eh erledigt.
So nun muss in Garten, gießen. :)
 
Gut. Dann ist es auch besser, sich auf das, was du willst, zu konzentrieren, nämlich, dass du Frieden haben und als Individuum wahrgenommen werden willst. Warum ist die Frage nach deinen Wurzeln für dich so schwierig? Schämst du dich dafür?

Ich kenne Menschen mit Elternteilen unterschiedlicher Herkunft, die stolz davon erzählen, woher sie stammen.

Nochmal zu dem, was du nicht willst, sprich "dumme Sprüche etc.": Glaubst du an das Gesetz der Anziehung? Alles, worüber ich intensiv nachdenke, egal ob positiv oder negativ, materialisiere ich über kurz oder lang. Wenn ich mir z.B. permanent sagen würde "ich werde heute abend am Bahnhof überfallen" - dann wird genau das irgendwann eintreten. Genauso sehe ich es mit der seit Jahrzehnten erfolgenden Wiederholung von "Rassismus in Deutschland". Je öfter dieses Wort wiederholt wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es sich materialisiert - in den verschiedensten Facetten. Ehrlich, ich habe davor richtig Bammel.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine?

Zu den dummen Sprüchen, die du bekommen hast: Wenn jemand mit blöden Sprüchen kommt - kannst du sie nicht mit Humor nehmen - oder mit einem schlagfertigen Contra? Manche Menschen können halt nicht anders, suchen sich die Stichelei mit dem kürzesten Weg aus. Ich bin früher auch übelst beleidigt worden. Aber: Was die Menschen geben, bekommen sie irgendwann zurück. Gesetz des Karma. Funktioniert immer, ohne dein eigenes Zutun, und habe ich schon SO oft erlebt.

Jedes Verhalten, jede Aussage hat im Grunde etwas Gutes, tief im Kern. Wenn jemand aggressiv ist, macht ihm das dann Spaß? Oder hat es damit zu tun, dass er seinen Frust ablässt? Warum hat er Frust? Vielleicht weil er niemanden hat, der ihn versteht. Weil es Themen gibt, die ihn belasten, die er aber durch Aggressivität verdrängt. Oder weil er Angst vor seiner Zukunft hat...? Etc. etc. etc.

Man kann jegliches Verhalten soweit und so tief verfolgen, dass plötzlich der goldene Kern zum Vorschein kommt und der "Rassist" plötzlich zum verletzlichen Menschen wird, um es etwas "blumiger" auszudrücken. Mir hat diese Sichtweise geholfen, viele negative Dinge aus meiner eigenen Vergangenheit, viele Verletzungen auflösen zu können. Und genauso kannst auch du sagen "hey, du hast mich verletzt, ich möchte gern von dir als Mensch behandelt werden, ich möchte, dass du mit mir lachst, mir Verständnis entgegen bringst und Respekt". Die Hautfarbe und die Haarstruktur bleiben, wie sie sind. Drücke sie nicht weg, sondern trage sie mit Stolz. Und wenn dich jemand darauf anspricht - so what?

Ich weiß nicht, ob es dir leicht fällt, negative Erfahrungen auch aus diesem Blickwinkel betrachten zu können...? Jeder Mensch, der dir irgendwann mal geschadet hat, war nicht "in seiner Mitte". Menschen, die mit sich im Reinen sind, ausgeglichen und zufrieden, haben es nicht nötig, andere Menschen zu verletzen.

Will sagen: Wir sollten endlich aufhören, die Rassismuskeule zu schwingen. Es ist dem Grunde nach nicht schlimm, wenn man sich auf Verschiedenheiten anspricht oder darüber spricht. Gut, es kommt natürlich auf das "wie" an. Aber dafür kann man ja das Gespräch miteinander suchen. Denn wir Menschen sind nun einmal nicht alle gleich. Gottseidank.

Ich hoffe, der obige Text ist nachvollziehbar...

Sorry, @Mahalo wieso tust dir derartige Anti-Gespräche mit solchen Menschen ala Enndlin oder auch wie @Orphina und @Cayleigh an? Du brauchst auf diese Relativierungen, Entstellungen, Entkontextualisierungen usw... gar nicht zu reagieren, noch weniger allerdings auf derartige Entwürdigungen und versuchten Demütigungen wie gerade in diesem Post von Enndlin. Also wenns dich irgendwie glücklich macht, erfüllt, du einen Gewinn für dich darin generieren kannst, dann mach sehr gerne. Aber wenns nur erschöpft, hilft oft auch ganz einfach Distanz durch Ignore.

Ich fand deine Erfahrungsberichte jedenfalls sehr bereichernd (habe noch nicht alles gelesen) und kann dich in vielen Aspekten deiner Wahrnehmung nur bestätigen und auch ermutigen, gut und gerne darüber zu sprechen. Aber dann mit Leuten, die es interessiert oder die empathisch genug sind, Inhalte verarbeiten zu können, ohne mit ihrem Gewissen in Konflikte zu geraten, schlicht, weil sie nun mal keine Rassisten sind. Mit Rassisten allerdings lohnt jede Diskussion nicht, ist zumindest meine Erfahrung. :)
 
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Ja, das ist leider zum Problem geworden.
Wir dürfen nichts mehr gegen einen Anderen sagen dann sind wir gleich Nazis obwohl es damit nichts zu tun hat, es hätte auch ein Deutscher sein können.
Ich frage mich warum wir Deutsche so eingeschränkt werden, irgendwann müssen wir uns alles gefallen lassen und dürfen gar nichts mehr sagen.
Es scheint als ob die Grenze die damals niedergerissen wurde nun um jeden einzelnen Menschen gebaut wird.
Dann werden wir ganz sicher irgendwann aus Deutschland rausgeschmissen.
Ich frage mich auch warum man den Unsinn in Vielem nicht sehen will.
Da muss ich ein wenig widersprechen.
Es gibt Unterschiede, je nach dem wo es Mehrheiten gibt und je nach dem, wem man begegnet.
Aber die meisten - jungen - Deutschen werden in anderen Ländern wohlwollend begrüßt, außer sie benehmen sich von vorne herein wie idiotische Neonazis.
Aber zugegeben, in größeren Städten, an Schulen mit Deutschen in der Minderheit kippt es schnell. Da werden die deutschen Schüler durchaus auch schräg von der Seite angegangen.
Ein Punkt, den man in der Schulbildung nicht übersehen darf!

Ich persönlich kenne es von beiden Seiten.
In Norwegen zum Beispiel wurden wir (neugierige Touris) Anfang der 1990-er ziemlich schräg von älteren Norwegern als "Tyskerne" (die Deutschen) tituliert. Weil die Deutschen im 2. Weltkrieg, während ihrer Besatzungszeit in Norwegen jede Menge Vertrauen zerstört haben.

Aber auch habe ich es in meiner Kindheit erlebt, dass man mich wegen meiner polnischen/oberschlesischen Wurzeln verurteilt und gemobbt hat und es vermutlich noch länger hätte, wenn ich die deutsche Sprache nicht so gut beherrschen würde (und das, obwohl ich in D geboren bin!).

Aber was will man machen, außer sich intellektuell zur Wehr zu setzen?
Man hat keine andere Wahl!

P.S.: Es gibt hier nur eine Lösung: Wohlwollend aufeinander zugehen!
 
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Das war im Februar diesen Jahres ........
Unglaublich aber wahr. Leider!
https://www.welt.de/vermischtes/art...ndhaendler-auf-einen-rassistischen-Tweet.html
„Da will man ein Kundenkonto eröffnen, klickst entsprechend, glotzt mich Afrika an! ICH WILL DAS NICHT MEHR SEHEN MÜSSEN! Das ist nicht unsere Gesellschaft, dass (sic!) ist die Gesellschaft die wir werden sollen“, hieß es in dem Tweet. „ES WIDERT MICH NUR NOCH AN“. Außerdem versandte die Nutzerin eine E-Mail an Otto mit der von ihr getroffenen Schlussfolgerung, das Unternehmen wolle „nur afrikanische Kunden“ - weil eines der vielen unterschiedlichen Modelle auf der Website eine entsprechende Hautfarbe hatte.

Hier wäre ja wirklich interessant, was der Beweggrund ist für diese Menschen und ihren Rassismus. Bei der ganzen AFD-Hetze, die gezielt Rassismus salonfähig machen will... die Argumente gehen ja eigentlich immer in Richtung (wie ja wieder auch in diesem Faden so fadenscheinig)... gewalttätige junge arabische/afrikanische Männer, die nicht arbeiten, kein deutsch sprechen, sich nicht integrieren wollen, kriminelle von Dealer bis Vergewaltiger wären, kulturfremd, deutschfeindlich usw. usf.....

Aber die junge Frau in der Werbung oder auch der andere Typ von Possibilities Link.... sie sind hier aufgewachsen, sprechen deutsch als Muttersprache, haben Arbeit und/oder Studium usw.... was ist daran so unerträglich ihre gesellschaftliche Teilhabe und Integration als Mitbürger ganz wahrhaftig erleben zu dürfen?

Also, worum gehts denn da noch? Bzw. worum kann es denn überhaupt gehen?
 
Sorry, @Mahalo wieso tust dir derartige Anti-Gespräche mit solchen Menschen ala Enndlin oder auch wie @Orphina und @Cayleigh an? Du brauchst auf diese Relativierungen, Entstellungen, Entkontextualisierungen usw... gar nicht zu reagieren, noch weniger allerdings auf derartige Entwürdigungen und versuchten Demütigungen wie gerade in diesem Post von Enndlin. Also wenns dich irgendwie glücklich macht, erfüllt, du einen Gewinn für dich darin generieren kannst, dann mach sehr gerne. Aber wenns nur erschöpft, hilft oft auch ganz einfach Distanz durch Ignore.
Aha, noch jemand, der mir mit der Rassismuskeule kommt. Danke für die Anregung mit dem Ignore. Da setze ich dich direkt mal drauf.

Ich habe auf diese Unterstellung, ich sei rassistisch, keine Lust. Ich bin wie ich bin, ich lebe und arbeite mit Menschen unterschiedlichster Nationalitäten zusammen und lasse mir hier von keinem mehr sagen, ich sei "rassistisch". Ich habe Erfahrungen, ich habe Bedenken, ich habe einen Standpunkt, der genauso gehört werden will wie der eure, und das darf ich auch kommunizieren.

Tschö mit ö.
 
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Und dieser Rassismus, den diese Deutschen erleben, hat dann Auswirkungen auf deren Chancen auf Beruf, Bildung, Wohnungssuche oder wie ist das zu verstehen? Ich glaube, Du und auch viele andere können sich gar nicht vorstellen, in welche Bereiche des Lebens einer betroffenen Person der Rassismus überall eingreift. Es geht nicht um eine Beschimpfung oder Äußerung, dass man Deutsche nicht mag. Der Beschimpfte fühlt sich in dem Augenblick verärgert oder auch gedemütigt, geht dann aber seinem Leben wie gewohnt nach.

Ja eben, es geht um diesen systemischen Rassismus und weniger um den Alltagsrassismus, von dem sich allerdings kaum ein Mensch freisprechen kann. Der findet tatsächlich kultur-und völkerübergreifend statt und Schwarze Menschen stehen in der Hierarchie merkwürdigerweise ganz oben auf der Liste der Menschen mit dem geringsten rassenbezogenen Ansehen. Es gibt sogar innerhalb afrikanischer und indischer Völker eine Art Stufenmodell der Pigmentierung, wobei die zugesprochene Wertigkeit je nach Stärke abnimmt oder steigt.

Und das verfängt schon bei den Kleinsten, wirklich erschreckend:


Und daraus erwächst als eine der fatalen Folgen dieser systemische Rassismus, der die Gleichberechtigung in Frage stellt oder gänzlich abspricht.
 
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Es gibt sogar innerhalb afrikanischer und indischer Völker eine Art Stufenmodell der Pigmentierung, wobei die zugesprochene Wertigkeit je nach Stärke abnimmt oder steigt.

Und das verfängt schon bei den Kleinsten, wirklich erschreckend:


Und daraus erwächst als eine der fatalen Folgen dieser systemische Rassismus, der die Gleichberechtigung in Frage stellt oder gänzlich abspricht.
Yepp!
Das sollte einem klar sein!

Wobei ich gerne wüsste, wie diese/r Versuch/e mit den Kindern zustande kam (speziell die mit den Kleinkindern).
Kinder geben in unsicheren Situationen wie diesen gerne die Antworten, die der Versuchsleiter gerne hören möchte!
Sie spüren die Intension der Erwachsenen sehr stark (davon hängt ja auch ihr Überleben ab!)
 
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