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Luckysun
Guest
Ich denke, das Leiden ist dann gegeben, wenn der empathisch veranlagte Mensch Gefühle anderer aufnimmt, und nicht weiß, dass es gar nicht seine eigenen Gefühle sind. Fremde Gefühle, als eigene wahrgenommen, sind nicht nur per se unangenehm (außer man nimmt fremde Freude auf), sondern haben auch noch einen Rattenschwanz an eigenen Reaktionen hinten dran: warum geht es mir so plötzlich schlecht? Was ist los mit mir? Bin ich normal? usw.
Sobald der Mensch merkt - oder es ihm gesagt wird - dass das gar keine eigenen Gefühle sind, kann sich das ändern.
Liebe Grüße, silberelfe
Hallo Silberelfe
Das sehe ich anders...
Die Menschen, die mitleiden, wissen sehr wohl häufig,
daß es nicht ihre eigenen Gefühle sind...
Sie spüren den Schmerz des anderen...nehmen ihn wahr...
und leiden mit, weil sie sich innerlich nicht abgrenzen können...
Ich denke, es gibt innerhalb des Mitfühlens verschiedene Abstufungen:
1. Ich nehme den Schmerz wahr,
betrachte ihn aber unabhängig von eigenen Gefühlen
völlig neutral und von außen
ich nehme nur wahr...mehr nicht...
2. Ich nehme den Schmerz wahr,
lasse ihn durch mich hindurchfließen,
wie durch einen Kanal...
das ist zwar immer noch weitestgehend neutral,
aber nicht mehr wirklich unabhängig von außen...
Ich fühle mit
3. Ich nehme den Schmerz wahr,
nehme ihn in mich auf, mache ihn zu meinem ...
Das ist nicht mehr neutral, sondern mittendrin...
Ich leide mit...
So würde ich das beschreiben...
Gruß, Luckysun