@Kinnarih: mich würde total interessieren, ob Du noch regelmässig meditierst und ob sich Deine Meditationsergebnisse verändert haben, seit Du deine Einstellung zu Dir selber geändert hast. Du hast ja einen Schalter umgelegt. Das wirkt sich ja aus, nehme ich an, und mich würde es interessieren, wie es sich bei der Meditation auswirkt.
Ich glaube ich würde gerne mal für mich selber darüber nachdenken, was sich eigentlich wie in der Meditation verändert hat, seit ich meinen eigenen Schalter umgelegt habe. Da kann ich auch nochmal überprüfen, ob ich ihn überhaupt umgelegt habe, oder ob er z.B. unbemerkt immer hin und herspringt. Aber ohne irgendwen, der sich mit mir darüber unterhält, kriege ich das nicht wirklich hin.
Pooh, ich merke gerade, daß ich heute etwas vor habe. Ich habe Euch erzählt, daß ich während einer Meditation im Februar 2004 von der Brücke gesprungen bin, von der es mein inneres Kind herunterzog, als mein Vater starb. Es ist so, daß ich direkt nach seinem Tod viel Verantwortung gefühlt habe, und daß ich deshalb damals diesen Wunsch, ebenfalls zu sterben, nicht bemerkt hatte. Ich hatte auch noch gar keine Ahnung von Selbstmord und daß es so etwas überhaupt gibt. Ich wurde ja gerade erst 8, 6 Tage später.
Erst als ich so leer war in mir drin und beruflich mit 30 für die Geschicke von über 350 Personen zuständig war, fühlte ich mich zu leer, um diese Verantwortung weiter zu tragen. Ich spürte, daß mir die innere Stärke fehlt, um diesen Job dauerhaft machen zu können. Vier Jahre habe ich das durchgehalten, aber schon nach zweieinhalb Jahren bin ich erkrankt, und das habe ich als ganz schlimm empfunden. Ich wollte anders leben, gesund, ohne Krankheiten. Und das ist traurig zu begreifen, daß das nicht geht und auch nicht mehr gehen wird. Ich hatte vergessen, daß ich chronisch krank bin und habe vollkommen aufgehört, auf mich zu achten. Wie wohl Jeder habe ich mich in's Leben gestürzt, ohne darüber nachzudenken, was ich da eigentlich tue.
Ich habe dieses Bild noch genau vor mir, daß ich in der Meditation dann hatte, als ich meinen Job gekündigt hatte und auf das Land gezogen war. Da saß ich in einem uralten Haus, das mal die Schmiede an der Grenze zwischen Belgien und Deutschland war und das Ferienhaus vom ehemaligen Aachener Oberbürgermeister. Und zwar stand ich auf dem Viadukt, der mein Schulweg war und über den wir als Kinder mit unserem Vater gekraxelt waren, bevor die alte Bahnstrecke dann später zum Fahrradweg umgebaut wurde. Ich blickte hinunter - der Viadukt hat schon 50 Meter Höhe - und sah dort unten auf der Wiese ein eiförmiges Schimmern, so als ob dort jemand Unsichtbares liege, den ich aber dennoch erkenne. Ich schaute mir das an, was ich da sah, und plötzlich verband sich in der Meditation mein Verständnis mit dieser dort liegenden Energie so, daß ich verstand, daß ich selber in einem anderen Leben dort hinuntergesprungen wäre. Weil meine Energie eigentlich den Wunsch hatte zu sterben, als mein Vater starb.
Das hat mich geschockt, zu erkennen, daß ein Teil von mir tot ist (was da ja lag könnte man meinen fehlenden Seelenteil nennen).
Ich verstand also dort oben stehend: ich habe jetzt die Wahl: ich springe in meine Energie hinein und also von dieser Brücke herab, oder ich bleibe, wer ich bin, mit meinen alten Gefühlen. Und ich war in der Situation, auf keinen Fall derjenige zu sein, der ich geworden war, weil das nicht gut gewesen wäre. So dachte ich. Ich wollte weg aus mir - und deshalb bin ich gesprungen. *tropf, da dreht sich mir der Inhalt meines Körpers um, wenn ich mich damit beschäftige.*
Aber heute ist der Tag, merke ich, an dem ich, geführt von diesem Thread hier und dem, was er mir zeigte und natürlich auch vom Rest des Lebens, diesen Abschnitt meiner Meditation beenden werde und akzeptieren werde, daß mir ein Seelenteil durch den Tod meines Vaters genommen wurde. Ich will das sein, was ich bin, und ich danke Euch. Papa, ich liebe Dich, und Du darst einen Teil meiner Seele ab jetzt haben.
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So ist das, bemerke ich. Erst muß man ganz werden, und dann bemerkt man nach Jahren des Ganzwerdens, daß man nur ein Teil ist und daß das gut so ist. Was verloren ist, ist verloren.
Frieden?
lg,
Trixi Maus