Eltern - und andere Lebensgefahren

und im übrigen - alles gute und tschüss.....:)
ich will euch nun wirklich nicht eure energien abziehen - ihr braucht sie dringenst selbst.
 
Werbung:
ach wisst ihr was - ich hatte heute nacht einen traum. einen ganz starken traum - einen schlüsseltraum.
ich bezeichne als schlüsselträume, träume, die absolut der realität entsprechen - mit dann eben nur einem kleinem unterschied zur realität.

die realität : ich leben inzwischen völlig allein in einem ebenerdigen haus. wenn es draußen warm ist lasse ich auch abends die terassentüre offen.
ich bin mir natürlich völlig im klaren, dass jeder über den garten herein kann.
bislang hat das keiner getan - nur mein verstorbener sohn hat sich ein paar mal über die terasse angeschlichen. wirklich erschrocken bin ich nicht - aber er hat gesagt - siehst du, so wie ich kann jeder kommen.
dann habe ich tatsächlich angst bekommen und vorkehrungen getroffen, um einem möglichen unbefugten den eintritt zu verwehren - bzw. mich zu wehren.
jetzt - nach seinem tod - lasse ich die tür ganz einfach offen und denke mir - was soll's. wenn da einer kommt und ich versuche mich zu wehren, dann kostet es mich vielleicht mein leben. sehr viel besser - ich sage dem eindringling - o.k. bediene dich. was sollte mehr wert haben als mein leben - und die wahrscheinlichkeit, dass er es verschonen wird, wenn ich mich nicht wehre, ist entschieden größer, als würde ich es tun.

der traum : ich sitze wie im leben in meinem lehnstuhl bei offener terassentüre. ich sehe, da ist jemand auf der terasse. reflex - ich will versuchen die türe zu schließen, aber es wird mir sofort klar - zu spät, keine chance.
ich sehe zugleich, dass der eindringling die uniform eines pfadfinders trägt - und denke - na welcher einbrecher kommt in einer solchen montur.

dennoch - ich wache auf - mit einem gewaltigen adrenalinschub. einschlafen für stunden nicht mehr möglich.

ich habe den traum für mich selbst interpretiert. es war mein sohn, der mir gesagt hat - fürchte dich nicht........

Siehst du, dein Traum paßt recht genau zu dem Bild, das ich heute Nacht von dir gesehen habe. Die traurigen Lieder, die Spinnweben die dich umfangen, die Spiegel mit ihren dunklen Stellen.
Hat der Eindringling im Traum das gesagt? Oder hast du es so interpretiert? Ein Pfadfinder findet einen Pfad da heraus, wo man sich gerade befindet.
 
Kann ich total nachvollziehen! Hab aber noch eine Frage, verurteilst du es, wenn Menschen auf ungeeignete Weise Aufmerksamkeit und Energie zu versuchen bekommen? Ich bin da ziemlich empfindlich, weil ich, wenn ich als Kind Probleme hatte und Ansprechpartner suchte, gesagt bekam, dass ich mich nur in den Mittelpunkt drängen wolle.
Ja, hab da sicher auch meins mit reinprojiziert grade!

Hi Believe, wenn ein Kind versucht, sich Aufmerksamkeit zu beschaffen, das ist doch normal. Schlimm, wenn es sich überhaupt um Aufmerksamkeit bemühen muß, denn es sollte ja etwas grundlegendes sein, daß ein Kind genügend beachtet wird. Ich hab sie mir durch diverses Kranksein beschafft (denke ich) und dadurch, daß ich sehr brav und lieb war, gleich was passiert ist. So daß sie wenigstens sagten: ach, so ein braves Kind - was leider nicht geklappt hat, da ja reine Willkühr bei uns herrschte. Meine Geschwister haben es auf andere Art versucht, natürlich auch nicht bewußt.

Ich bin einfach nur froh, wenn ich bemerke, was gerade läuft und einfach bei mir selbst bleiben kann. Also verurteilen mag ich eh niemanden.
 
Hi Believe, wenn ein Kind versucht, sich Aufmerksamkeit zu beschaffen, das ist doch normal. Schlimm, wenn es sich überhaupt um Aufmerksamkeit bemühen muß, denn es sollte ja etwas grundlegendes sein, daß ein Kind genügend beachtet wird. Ich hab sie mir durch diverses Kranksein beschafft (denke ich) und dadurch, daß ich sehr brav und lieb war, gleich was passiert ist. So daß sie wenigstens sagten: ach, so ein braves Kind - was leider nicht geklappt hat, da ja reine Willkühr bei uns herrschte. Meine Geschwister haben es auf andere Art versucht, natürlich auch nicht bewußt.

Ich bin einfach nur froh, wenn ich bemerke, was gerade läuft und einfach bei mir selbst bleiben kann. Also verurteilen mag ich eh niemanden.


Ich danke dir! :umarmen:
Ich empfinde das Leben oft als eine Art Gratwanderung, ich muss gucken, dass ich nicht zu weit nach links oder rechts abweiche, um nicht "abzustürzen". Also nicht zuviel von etwas zu tun oder zuwenig. Achtsamkeit ist irgendwie verdammt schwierig! :(
 
Hallo Suena :)

Ich denke, das ist eines der schlimmsten Dinge, die einem Menschen passieren können, der Tod eines Kindes.

Das dachte ich auch, nachdem mein Sohn gestorben war. Ich hatte mich geirrt. Was weitaus schlimmer für mich war, war das Verhalten einiger Menschen; Bemerkungen wie: "Da musst du jetzt aber drüber weg sein", wenige Monate danach. Oder die Tatsache, dass mein Mann und ich es nicht schafften, uns in der Trauer anzunähern. Wirklich weh tat das Verhalten meiner Mutter. Ich hatte ihr ausdrücklich gesagt, dass ich selbst die Menschen benachrichtigen werde, denen ich davon erzählen möchte. Am nächsten Tag rief ich meine beste Freundin an. Ich konnte hören, dass sie weinte, ehe ich etwas sagen konnte. So fragte ich sie, woher sie davon wüsste. Sie sagte: "Von deiner Mutter."

Ich war soooo wütend. Meine Schwester fragte, ob ich das meiner Mutter sagen wolle, ich nickte. Meine Schwester wählte und hielt mir den Hörer hin und ich fragte meine Mutter, weshalb sie das gegen meinen ausdrücklichen Willen getan habe. Sie habe es gut gemeint... Mehr habe ich nicht mehr wahrgenommen in meinem Zorn, meiner Empörung.

Es ging dann auf das Begräbnis zu und ich teilte meinem Vater den Termin mit. Er meinte, er und Mutter würden wohl nicht kommen, sondern wegfahren, da Mutter zutiefst verletzt sei ob meiner Reaktion.

Später erfuhr ich, was für einen Aufstand meine Mutter gemacht hatte, unter anderem hatte sie damit gedroht, sich eine Überdosis Insulin zu spritzen.

Etwa drei Monate später besuchte sie mich und erzählte mir, sie käme mit diesem Tod nicht zurecht. Sie fiel vor mir auf die Knie und bettelte, ich möge ihr helfen, denn ich sei ja so stark. Ich hatte überhaupt keine Idee, was ich damit anfangen soll.

Jahre später erst habe ich begriffen, wie verdreht das alles war. Es war meiner Mutter nicht möglich, mir meine Trauer um mein Kind zu lassen. Heute habe ich eine Ahnung, weshalb sie das tat und mein tiefer Groll auf sie ist weg.

Was ich nie für möglich gehalten hätte war, dass mich etwas anderes als dieser Tod meines Sohnes sehr treffen könne. Ich fühlte mich auf gewisse Weise unverwundbar. Dass das eine Illusion vom Feinsten war, erfuhr ich durch eine Beziehung zu einem Mann, der mich durch sein Verhalten in sehr bedrohliche Situationen brachte. Es gab keinen Tag, an dem ich mich nicht wie durch den Wolf gedreht, gebraten und gekocht fühlte und nicht wenige Tage, an denen ich kurz davor war, mich in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Das alles dauerte wesentlich länger und fühlte sich schmerzlicher an als der Tod meines Kindes. Es war aber auch für etwa gut. Das Verhalten dieses Mannes und meine Reaktionen darauf zeigten mir, dass meine Wahrnehmung zwar verdreht, aber nicht völlig daneben war, auch wenn sie wieder und wieder erschüttert wurde. Um sie zu stärken, klebte ich an Türen, Spiegel und Schränke Notizzettel mit dem Satz: "Ich traue meiner Wahrnehmung". Das war eine gute Idee.

Und wenn ich heute an meine Kinder denke, fühle und sehe ich fünf, nicht drei. Sie gehören dazu, haben ihren Platz bei uns.

Ja, so ist es bei mir auch. :) Wenn ich nach eigenen Kindern gefragt werde, sehe ich vor meinem inneren Auge zwei und habe auch zwei im Herzen.

Liebe Grüße
Rita
 
Ich danke dir! :umarmen:
Ich empfinde das Leben oft als eine Art Gratwanderung, ich muss gucken, dass ich nicht zu weit nach links oder rechts abweiche, um nicht "abzustürzen". Also nicht zuviel von etwas zu tun oder zuwenig. Achtsamkeit ist irgendwie verdammt schwierig! :(

Da sagst du was!
Ich hab erst kürzlich wieder das Buch von Byron Katie hervorgeholt: "Lieben was ist" und ihre fünf Fragen durchgelesen, die man auf jede Situation im Leben anwenden kann. Im Endeffekt kommt dann oft der Satz heraus: "Ich freue mich, wieder ........ zu erleben". Hab es früher nicht verstanden, jetzt schon. Ich freue mich, wenn ich wieder Boten bekommen, die mich selbst zu einer Überprüfung meiner Gedanken, Aktionen und Reaktionen veranlassen. Und so lerne ich immer besser, bei mir selbst zu bleiben und den anderen ihres zu lassen.
Knuddelz! :kiss4:
 
Werbung:
Hallo Luckysun,

(korrigier mich bitte, Kinny, wenn du anderer Meinung bist), ich finde das ist mitten im Thema!
Ich bezweifle sehr, dass es sich um Kontrollbedürfnis handelt, wenn du Unklarheit nicht erträgst!
Nun, vielleicht sind das sogar 2 verschiedene Dinge, die ich da miteinander vermengt habe?...
ich würde es schon als Kontrollwahn bezeichnen, wenn ich Revue passieren lasse, wie ich mich z.B. in meinen beiden langjährigen Beziehungen verhalten habe... das ging von Nachkontrollieren (ob es z.B. stimmte, wenn er mir sagte, er sei dort oder dort) bis hin zu Ausfragen oder sogar im Handy schnüffeln...*nachträglichnochschäm*
Das "Witzige" daran...mein Mißtrauen war oft berechtigt, will heißen, ich wurde derart oft belogen und hintergangen, daß ich in diesem Kontrollwahn auch noch bestätigt wurde, daß anders keine Gewißheit über die Wahrheit zu erlangen sei, als eben zu kontrollieren...

...und da wäre eben noch dieses "kribblig-werden", wenn ich z.B. genau spüre, daß irgendwas "los" ist o.ä., aber derjenige rückt nicht mit der Sprache raus oder weicht aus oder gibt schwammige Gummi-Informationen, die du dir in jede nur beliebige Richtung ziehen kannst...da könnte ich dann ausrasten...:wut1:

Vielleicht hast du nur gelernt, dass wissen wollen, hinschauen, fragen "pfui-pfui" ist. Das ist es in der Regel in Familien, in der es sein fettes Tabu und schlechte Geheimnisse gibt. Familien, die mit einer eigentlich unerträglichen Lüge leben. Das kollidiert zu Lasten der Kinder mit deren natürlicher, feiner und genauer Wahrnehmungsfähigkeit und ihren völlig berechtigten Fragen.

Ich kann mich erinnern, daß ich oft Dinge aussprach, auf die Erwachsene äußerst ungehalten reagierten und ich wurde dazu angehalten doch gefälligst den Mund zu halten...und ich kann mich erinnnern, daß ich nachmittags mit klopfendem Herzen lauschte, wann ich das Auto meines Vaters hörte, wenn er nach Hause kam...

...und ich erinnere mich an einen Satz meiner Stiefmutter sehr gut, den ich wohl öfter gehört haben muß, da er so gut hängen blieb, der da lautete: Warte ab, bis Papa nach Hause kommt...(mit drohendem Unterton)...

Viel mehr an Erinnerungen VOR meiner Jugendzeit ist da nicht...

DOCH, fällt mir grad ein:
ich erinnere mich komischerweise an jeden Raum unserer damaligen Wohnung, an jedes Möbelstück, an jedes Bild oder Nippes der irgendwo stand... nur fehlen in diesen Erinnerungs-Bildern die Personen komplett...die Wohnung ist menschenleer...:confused:
Als ich 13 wurde, zogen wir um...von da an sind meine Erinnerungen wesentlich besser ausgeprägt...

Um gleich deinen nächsten Post aufzugreifen:

Dein Inneres weiss genau, was wann dran ist. Vertrau dem bitte. Die richtige Person, die richtige Methode, der beste Zeitpunkt werden kommen.
Es wäre nur normal, wenn du diese Tür gerne ein für alle mal aufreissen wollten tätest :umarmen:
Ja, in der Tat...
mir wäre am Liebsten, dies in einer einmaligen Aktion komplett zu erinnern und zu durchleben...
Einmal mit Volldampf durchgerauscht und dann ans Verarbeiten...
Aber das wäre dann ein vertrauter gewaltsame Umgang mit dir, den du vermutlich für völlig normal hältst.
Nun ja, ich war immer ein Mensch der Extreme...
Ich habe ALLES irgendwie verpackt und trotzdem ein einigermaßen "normales" Leben auf die Reihe gekriegt...unkaputtbar quasi...:D
Irgendwie denke ich, daß dies auch beim Erinnern die richtigere Methode für mich wäre...da sie mir irgendwie mehr entspricht...

Dieses sich ewig lang hinziehende bei einer Langzeit Psychotherapie ist eigentlich nicht so meins...es schreckt mich mehr ab, als eine einmalige Extremreise...echt du...
Würde ich einen Schamanen finden, der das mit mir durchzieht, würde ich das eindeutig vorziehen, aber dazu müßte ich natürlich Vertrauen zu ihm (oder ihr) fassen...

Bei Trauma reichen Verhaltenstherapeutische Maßnahmen selbstverständlich nicht aus.
Nein, das wäre in etwa so, als wenn ich mit einem Tropfen Wasser ein ganzes Weizenfeld bewässern würde......:lachen:

Was du da beschreibst, sind Trigger.
Die geben eigentlich schon ganz gut vor, womit du dich Schritt für Schritt auseinandersetzen kannst/müssenwirst/darfst, bzw. wovon du dich distanzieren, was du dir erst mal von der Pelle halten darfst...
Es ist möglich, mit Triggern konstruktiv umzugehen, aber das will eingeübt sein. Deine Thera gefällt mir übrigens :)

Was sind Trigger???
Und was ist eine Thera???

ps
Trauma zieht weitere Traumen nach sich. Leidvolle Lebensläufe, ein permantentes Überleben...
Hast ganz schön was hinter dir!

Ja, kann ich nur bestätigen...
dabei hab ich doch nur "kleine" Auszüge erzählt...:rolleyes:
von dem was ich in meinem Leben schon so erlebt habe...
Das hat mir aber erst vor 10 Jahren mal langsam angefangen zu dämmern, wie extrem ich gelebt habe...und es war ja damit auch noch lange nicht Schluß... mit dieser Erkenntnis hörte das ja nicht schlagartig auf...:D

Von daher waren die letzten 10 Jahre quasi ein "offenen Auges und wider besseren Wissens" trotzdem Extremabfahrten erleben, ohne den Schalter zum Abstellen zu finden...und sich deswegen Vorwürfe machen...das war NOCH schlimmer als zuvor die Hardcore-Abfahrten unwissend zu durchleben...

Eine Änderung stellte sich im Laufe der letzten 10 Jahre nur gaaanz langsam ein...mit Rückschlägen natürlich (besonders was die Beziehungsstörung angeht...:wut2:)

Ächz...soviel erstmal dazu...*SchweißvonderStirnwischt*:D
 
Zurück
Oben