Eltern - und andere Lebensgefahren

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Aus aktuellem Anlass, und weil es hier nach meinem Verständnis ja auch darum gehen soll, Kommunikations- und Interaktionsmuster zu identifizieren, die Missbrauchsbeziehungen kennzeichnen, erlaube ich mir an dieser Stelle einen Einschub:

Wenn mir jemand suggerieren will, er sei gescheiter als ich, "weiter", wisse etwas, das ich nicht weiss, springt meine Ampel auf rot - auch bei Beratern, Lehrern oder Therapeuten.
Wenn jemand das, was ich sage, auf irrationale Weise reflektiert, dann ist das irrational und jeder Versuch, das zu verstehen würde mich verrückt machen. Ampel auf Rot.
Wenn jemand nichts von sich preis gibt und zugleich mich hinter- und befragt - Ampel auf Rot.
Wenn jemand meine Aussagen relativiert - Ampel auf Rot.
Wenn jemand nicht mehr mit mir reden will, und das an etwas fest macht, was ich bin oder tue - hinfort mit ihm. Ist immer dessen Entscheidung. Auch, dass er gar nicht erst nachgefragt hat, ob er mich richtig verstanden hat, oder mir keine Gelegenheit gab, zu bedauern, dass ich ihn verletzt habe, bzw. mich um eine Änderung gebeten hat.
Wenn ich über etwas rede, das mich tief bewegt und jemand muss mir just dann dringend mitteilen, dass ihn sowas nicht bewegt - falscher Gesprächspartner.
Wenn ich mit jemandem kommuniziere, und dabei permanent darauf achte, wie das, was ich sage, bei ihm ankommen könnte - Ampel auf Rot.

Wann immer ich anfange, mich klein zu fühlen - und das erkenne ich daran, dass ich auf eine heisse, heftige, eben kindliche Weise auf etwas reagiere, kann das natürlich daran liegen, dass ich noch alte Auas habe. Es kann aber auch genau das sein, wonach es aussieht.

Meistens ist es tatsächlich das, wonach es aussieht. Und wer hätte wohl am meisten Interesse daran, dass ich dann meine Wahrnehmung nicht traue?

Sonnige Grüße an alle,
Eva
 
Sobald man jemanden über sich stellt, hat das Konsequenzen. Im ersten Moment sind diese Folgen vermeintlich freundlich gesinnt, weil man ja *für den anderen tut*.... doch da wir wissen, dass es für alles einen Ausgleich geben wird, dürfen wir nicht vergessen, uns die Rückseite dieser Medaillie anzuschauen.
Was passiert IN uns (und ich kenne das von mir selbst auch), wenn wir geben und nicht nehmen?
Wir werden leidlich, weil wir spüren, irgendwer betrügt uns da. Da wir uns in dem Moment noch nicht eingestehen können, dass wir das selbst tun (Eigenverantwortung), muss also über kurz oder lang derjenige herhalten, den wir anfangs begünstigt haben. Wir fangen an zu überprüfen: ist er es wert, dass wir uns wegen ihm / ihr vernachlässigen? Schon bald stellen wir fest, dass auch er (Partner, Kinder, Eltern- wer auch immer) seine kleinen und grösseren Fehlerchen hat. Diese werden für einen dann immer grösser. Sie bauen sich wie bedrohliche Monster vor einem auf. Schliesslich haben wir ja wegen ihm verzichtet... und was ist der Dank??? Die offene Zahnpastatube kann da schon zum Scheidungsgrund werden, wenn wir nicht begreifen, dass wir selbst es sind, die ...
ich mache einen Stopp an der Stelle. Reicht erstmal soweit?
Geh mal fleissig kochen, mache ich nun auch. Gutes Gelingen :umarmen:

Sayalla :)
 
Eins meiner größten Probleme:

Einfach mal nur NIX tun und baumeln lassen, OHNE gleichzeitig ein schlechtes Gewissen zu haben, daß ich ja eigentlich dies oder das tun müßte...:rolleyes:

Ich erwarte von mir selber viel zu viel Leistung...
und obwohl ich das weiß und es mir bewußt ist, kann ich diesen "Film" oft nicht abstellen, also statt die Ruhe zu genießen, setze ich mich gleichzeitig wieder gedanklich unter Druck...

Das gleiche Problem habe ich damit, mir selber mal was zu gönnen... also zu NEHMEN, statt immer nur anderen zu geben...

Wenn ich einkaufen ging mit dem Ziel, mir z.B. eine neue Hose zu kaufen, kam ich nach Hause mit allem Möglichen für meine Lieben (Mann/Kinder), nur wenn ich im Geschäft dann was für mich in die Hand nahm, schaltete sich das Männlein im Kopf ein, das mir dann sowas erzählte wie "Das ist viel zu teuer" oder "eigentlich MUSST du das doch garnicht haben" oder auch "Die Sachen für die anderen sind viel wichtiger, also verzichte lieber"

Schrecklich das...:schmoll:

Wirklich abgelegt habe ich das immer noch nicht...
Meine Große sagt dann schonmal zu mir:" Mensch Mama, kauf dir das jetzt!!!"

Kennt das noch einer?
oder hat jemand ne Idee, woher das kommt, daß man (frau) gibt und gibt und gibt, aber Probleme hat zu nehmen???

So geht es mir ja auch, wenn andere MIR was schenken oder geben, das ist mir dann regelrecht peinlich bis unangenehm...:confused:


Liebe Luckysun,

wäre es möglich, dass du so mit dir umgehst, wie mit dir umgegangen wurde?

Ich kenne das auch, so ähnlich. Vieles habe ich überwinden können, nur beim "mir meine Zeit nehmen", mir Zeit lassen, hapert es noch...
Ich habe zum Beispiel stets eine Verhau mit meinen Anziehsachen. Ziehe mich immer in Hast um, lege nichts zusammen oder an seinen Platz. Dafür scheint einfach keine Zeit zu sein...
Wechselt dann mit sehr wohltuenden Aufräumorgien, nur hält die Ordnung halt nicht lange :D
Das andere ging mit Disziplin. Ich habe mich gezwungen, Komplimente zu nehmen, für mich zu sorgen, egoistisch zu handeln und durch gefühlt, was das mit mir machte.
Ich habe unter Schwierigkeiten darauf verzichtet, ständig sowas wie ein Guthaben an Wohltaten aufzubauen, damit ich von anderen auch mal was nehmen kann...

Sonnige Grüße,
Eva
 
Wenn mir jemand suggerieren will, er sei gescheiter als ich, "weiter", wisse etwas, das ich nicht weiss, springt meine Ampel auf rot - auch bei Beratern, Lehrern oder Therapeuten.
Wenn jemand das, was ich sage, auf irrationale Weise reflektiert, dann ist das irrational und jeder Versuch, das zu verstehen würde mich verrückt machen. Ampel auf Rot.
Wenn jemand nichts von sich preis gibt und zugleich mich hinter- und befragt - Ampel auf Rot.
Wenn jemand meine Aussagen relativiert - Ampel auf Rot.
Wenn jemand nicht mehr mit mir reden will, und das an etwas fest macht, was ich bin oder tue - hinfort mit ihm. Ist immer dessen Entscheidung. Auch, dass er gar nicht erst nachgefragt hat, ob er mich richtig verstanden hat, oder mir keine Gelegenheit gab, zu bedauern, dass ich ihn verletzt habe, bzw. mich um eine Änderung gebeten hat.
Wenn ich über etwas rede, das mich tief bewegt und jemand muss mir just dann dringend mitteilen, dass ihn sowas nicht bewegt - falscher Gesprächspartner.
Wenn ich mit jemandem kommuniziere, und dabei permanent darauf achte, wie das, was ich sage, bei ihm ankommen könnte - Ampel auf Rot.

Wann immer ich anfange, mich klein zu fühlen - und das erkenne ich daran, dass ich auf eine heisse, heftige, eben kindliche Weise auf etwas reagiere, kann das natürlich daran liegen, dass ich noch alte Auas habe. Es kann aber auch genau das sein, wonach es aussieht.

Meistens ist es tatsächlich das, wonach es aussieht. Und wer hätte wohl am meisten Interesse daran, dass ich dann meine Wahrnehmung nicht traue?

Sonnige Grüße an alle,
Eva

Jetzt bedanke ich mich mal ganz ausdrücklich für diese Zusammenstellung.

Die wird garantiert Folgen für mein Leben haben! ;) Und ich werd dazu allerhand fragen und sagen und denken, im Laufe der nächsten Tage.
 
selbstmitleid ist nicht mein ding - noch weniger mitleid mit selbstmitleid -
und am allerwenigsten die psychische täterschaft, die aus dem selbstmitleid resultiert.
und im übrigen nehme ich mir mein gutes recht heraus mich zu distanzieren - von wem auch immer und von was auch immer ich mich zu distanzieren wünsche.
ich bin es absolut niemandem schuldig mich zu rechtfertigen.

:confused::confused::confused:

Ging es jemals drum?

Magdalena, ohne dir nahetreten zu wollen, aber ich habe letzte Nacht nach einem Bild von dir gefragt. Ich sah dich sitzen im Spiegelkabinett, mit blinden Flecken auf den Spiegeln. Von Spinnwebfäden umwoben und immer flüsterte die Stimme von Mitleid, Mitgefühl, Selbstmitleid, Rechtfertigung - eingewoben im eigenen Traum. Nicht wach.

Ich sag dir das ohne jede Bewertung, wie ich dich empfinde.
So wie Kinny dir einfach einen Hinweis gegeben hat, was für dich wichtig sein könnte, wo du eben ausblendest.

Ich glaub nicht, daß jemand hier denkt, du müßtest dich rechtfertigen. Ein wenig die Äuglein aufmachen und mal ins Licht blinzeln - das wär schon was. Wenn nicht, dann auch gut.
 
Sobald man jemanden über sich stellt, hat das Konsequenzen. Im ersten Moment sind diese Folgen vermeintlich freundlich gesinnt, weil man ja *für den anderen tut*.... doch da wir wissen, dass es für alles einen Ausgleich geben wird, dürfen wir nicht vergessen, uns die Rückseite dieser Medaillie anzuschauen.
Was passiert IN uns (und ich kenne das von mir selbst auch), wenn wir geben und nicht nehmen?
Wir werden leidlich, weil wir spüren, irgendwer betrügt uns da. Da wir uns in dem Moment noch nicht eingestehen können, dass wir das selbst tun (Eigenverantwortung), muss also über kurz oder lang derjenige herhalten, den wir anfangs begünstigt haben. Wir fangen an zu überprüfen: ist er es wert, dass wir uns wegen ihm / ihr vernachlässigen? Schon bald stellen wir fest, dass auch er (Partner, Kinder, Eltern- wer auch immer) seine kleinen und grösseren Fehlerchen hat. Diese werden für einen dann immer grösser. Sie bauen sich wie bedrohliche Monster vor einem auf. Schliesslich haben wir ja wegen ihm verzichtet... und was ist der Dank??? Die offene Zahnpastatube kann da schon zum Scheidungsgrund werden, wenn wir nicht begreifen, dass wir selbst es sind, die ...
ich mache einen Stopp an der Stelle. Reicht erstmal soweit?
Geh mal fleissig kochen, mache ich nun auch. Gutes Gelingen :umarmen:

Sayalla :)

So, Köttbullar sind fertisch...gleich die Kleine vom Kiga abholen...

Während des Kochens habe ich deine Zeilen in mir hin und her gewegt
Da ist sicher viel Wahres dran, dünkt mir aber eher eine AUSWIRKUNG oder FOLGE dieses meines Verhaltens zu sein...
und beantwortet mir somit nicht die Frage nach der Ursache dafür...
die ja NOCH interessanter wäre...:D
 
Liebe Luckysun,

wäre es möglich, dass du so mit dir umgehst, wie mit dir umgegangen wurde?

Interessante These...
die ich aber leider aufgrund meiner fehlenden Kindheitserinnerungen nicht wirklich klar beantworten kann...


Das andere ging mit Disziplin. Ich habe mich gezwungen, Komplimente zu nehmen, für mich zu sorgen, egoistisch zu handeln und durch gefühlt, was das mit mir machte.
Ich habe unter Schwierigkeiten darauf verzichtet, ständig sowas wie ein Guthaben an Wohltaten aufzubauen, damit ich von anderen auch mal was nehmen kann...

Sonnige Grüße,
Eva

Ähnlich handhabe ich das ja auch...
Ich ZWINGE mich dazu, mir auch mal was zu gönnen...
Trotzdem ist diese Lösung nicht der Weisheit letzter Schluß...
weil ich mich ja trotzdem dann mit einem "schlechten" Gewissen deswegen selber belaste...obwohl mein Verstand schon begriffen hat, daß das Unsinn ist und unnötig... kriege ich das nicht abgestellt...

Also nix mit "Gefahr erkannt-Gefahr gebannt"
So einfach scheint das leider nicht zu sein...

alles in allem empfinde ich dieses "mich-dazu-zwingen" letztendlich als Notlösung, aber nicht als wirklich auflösend, erlösend oder befriedigend, irgendetwas fehlt da noch, so wie ein Schlüssel, um eine Tür endgültig aufzustoßen...:confused:
 
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Interessante These...
die ich aber leider aufgrund meiner fehlenden Kindheitserinnerungen nicht wirklich klar beantworten kann...




Ähnlich handhabe ich das ja auch...
Ich ZWINGE mich dazu, mir auch mal was zu gönnen...
Trotzdem ist diese Lösung nicht der Weisheit letzter Schluß...
weil ich mich ja trotzdem dann mit einem "schlechten" Gewissen deswegen selber belaste...obwohl mein Verstand schon begriffen hat, daß das Unsinn ist und unnötig... kriege ich das nicht abgestellt...

Also nix mit "Gefahr erkannt-Gefahr gebannt"
So einfach scheint das leider nicht zu sein...

alles in allem empfinde ich dieses "mich-dazu-zwingen" letztendlich als Notlösung, aber nicht als wirklich auflösend, erlösend oder befriedigend, irgendetwas fehlt da noch, so wie ein Schlüssel, um eine Tür endgültig aufzustoßen...:confused:


Nein, zwingen ist nicht wirklich die Lösung.

Sich selbst verstehen, das bringt was.

Wie? Musst du selbst rauskriegen.

:)

crossfire (Der es für sich rausgekriegt hat.)

 
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