Ich übe grade "Benennen, was mir am Nerv geht - und warum"
Damit habe ich zum Ende meiner Beziehung hin ganz verstärkt angefangen... so in den letzten 2 Jahren derselben...
was dann vor 3 Jahren in absoluter Eskalation endete und zum Ende der Beziehung führte...da Mann das nicht hören wollte...weil es jedesmal so treffend war...immer schön das Spiegelchen vors Gesicht gehalten... ich war einfach nicht mehr bereit, ständig das Schuldpäckchen auf meine Schultern laden zu lassen, alles in mir wehrte sich dagegen...das förderte sein wahres Gesicht gaaanz deutlich zutage... da kam dann der ganze Selbsthaß dieses Menschen derart geballt hoch, daß es für ihn wohl nicht mehr zum Aushalten war...also entlud sich dieser dann in Form von körperlicher Gewalt, was er zuvor immer damit kompensiert hatte, mich nieder zu machen und mir verbale/psychische Gewalt anzutun... das reichte dann aber nicht mehr...also ließ ich irgendwann die Polizei anrücken und ihn raus holen...weil ich fast unser Kind verloren hätte...und ließ ihn noch 2 Mal wieder einziehen...

... dann ließ ich Besuche zu wegen des gemeinsamen Kindes...und Stück für Stück grenzte ich mich immer mehr emotional ab...meine ganze Außenmauer bestand zum Schluß nur noch aus Spiegeln... ich habe mich keinen Millimeter mehr niedermachen lassen... und blieb zum Schluß unseres Kontaktes sogar noch seelenruhig dabei und ließ mich durch NICHTS mehr aus der Reserve locken...
Ich konnte ihn jetzt letztendlich ganz loslassen und erneut lieben, aber eben auf einer anderen Ebene, die auf Mitgefühl mit seinem Leid das er sich selber damit antut basiert...der Haß ist weg...er hat sich gewandelt in einen gesunden Zorn über seine Demütigungen...darüber bin ich sehr froh...
Aber dieser Haß war für mich eine Zeit lang sehr notwendig, um mich zu lösen...
Wenn ich ehrlich bin und das jetzt so schreibe, fällt mir grad so auf, daß ich es eine weile so richtig genossen habe, daß er mich nicht mehr mit den alten Mustern locken und niedermachen konnte...irgendwie ging er zuletzt immer als Verlierer vom Platz...weil ich eben NICHT mehr zu packen war für ihn... und weil er spürte, daß ICH die Stärkere von uns beiden bin...ich glaube, es hat mir innerlich irgendwie eine Befriedigung verschafft, weil ich wußte, daß er weiß, daß ich das weiß...wenn verständlich ist, was ich damit meine...
Ich glaube, das ist ein ganz wesentlicher Bestandteil meiner langsamen Genesung, das wird mir grad hier mal eben so klar...
ich begriff irgendwann, daß nicht
er der Stärkere von uns beiden ist... das gab mir immer mehr Sicherheit ihm gegenüber und ich wurde damit auch immer ruhiger und gelassener im Umgang mit ihm...und wie gesagt, eine Zeit lang habe ich es auf diabolische Art genossen, ihm treffsicher immer den passenden Spiegel hinzuhalten, worin er dann Bilder von sich sah, die er nicht sehen wollte und die ihm sogar Angst machten...
oh ja, wenn ich das grad so Revue passieren lasse, dann tun sich im Nachhinein nochmal einige Abgründe meiner eigenen Person in diesem Machtspielchen auf...uuups...
Was mir fehlen würde, wäre ein wirklich offenes Gespräch, in dem ich ihm gerne mal alles sagen würde, was sich die ganzen Jahre so aufgestaut hatte...ich fürchte aber, das würde er garnicht verkraften...was sich dann auf sein Haupt entladen würde...
Wunschdenken wäre, wenn er es obendrein noch begreifen würde...was er wirklich die ganzen Jahre mit mir abgezogen hat...also quasi ein Eingeständnis und Begreifen seines Handelns...OHNE anderen die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben... naja, das käme einem Wunder gleich...
Soviel erstmal von mir dazu...zu meiner ganz persönlichen Verarbeitung...
ps.: dieser thread von dir kommt für mich jetzt wohl grad richtig...um so einiges nochmal Revue passieren zu lassen, da ich seit über einem halben Jahr null Kontakt mehr habe und mich auf mein Leben, meine Entwicklung und meine Kinder konzentriert habe...ich hatte das Thema erstmal an "die Seite gelegt"...