Hm, jetzt sagst Du etwas, worauf ich hinaus wollte. Du sagst, die Unterschiede seien größer. Also erkennst Du Unterschiede an, oder hast Du Dich hier schlecht ausgedrückt?
Merkst Du den Unterschied zwischen Deinem Beispiel und den Läufern nicht?
Ein Unterschied zwischen Gruppen ist relevant oder groß, wenn die Verteilungsfunktionen nur wenig bis gar nicht überlappen - d.h. wenn der Unterschied der Mittelwerte größer ist als die Streubreiten.
Wenn die Verteilungsfunktionen sich stark überlappen, ist ein Unterschied irrelevant - d.h. zu relativieren.
Bei der Laufgeschwindigkeit zwischen Geparden und Löwen ist ein deutlicher Unterschied. Geparden schaffen leicht die doppelte Geschwindigkeit von Löwen. Mit ganzen Messreihen erkennt man da leicht, dass die Streubreite GRÖSSER ist als der Unterschied der Mittelwerte. Es mag zwar Überlappungen in den Verteilungsfunktionen geben, die dann vereinzelt zu solchen Ausnahmefällen führen, wie Du sie beschreibst, aber der Unterschied zwischen den Gruppen ist deutlich.
Andere Unterschiede, wie z.B. bei den menschlichen Läufern sind nicht so deutlich. Und aus den Zahlen, auf denen Du rumreitest, kann man nicht den deutlichen Unterschied schließen, wie Du es tust. Das ist ein mathematischer Fakt.
Wir haben den Disput doch nicht wegen der 100m Läufer, sondern weil wir auch angeborene Fähigkeiten den Ethnien zuschreiben, was Du ursprünglich in Zweifel gezogen hast. Zumindest es immer relativiert.
Weil es relativiert gehört. Es mag größere und angeborene Unterschiede zwischen Ethnien geben. Bei ALLEN Unterschieden, die man betrachtet muss man aber u.a. die Frage stellen
- Wie stark überlappen sich die Verteilungsfunktionen?
- Was sind die Ursachen?
Die Beantwortung dieser Fragen relativiert nunmal sehr häufig die Unterschiede. Da hilft dann auch ein Beispiel aus dem Tierreich nicht weiter, wo Du dann einen relevanten und großen Unterschied heranziehst. Das macht kleine Unterschiede zwischen Ethnien oder den Geschlechtern nicht größer und auch nicht relevanter.
Du bist es doch, der aufs Differenzieren besteht. Dann sollte es Dir doch eine Freude sein zwischen großen und kleinen Unterschieden zu differenzieren. Dann solltest Du eigentlich auch wissen, dass ein Beispiel eines großen Unterschieds im Tierreich einen kleinen Unterschied zwischen Ethnien nicht größer macht.
Und da dieses Relativieren, bzw Negieren dieser Tatsache einer linken politischen und ideologischen Richtung entspringt, die Benennung sogar ein Tabu darstellt, ich aber weiß, das dies falsch ist, poche ich darauf.
Welche Tatsache meinst Du denn? Ein kleiner Unterschied wird nicht dadurch größer, indem Du es "Tabu" nennst, wenn man diesen Unterschied mit Verweis auf die sich stark überlappende Verteilungsfunktionen relativiert. Und ein Unterschied wird auch nicht größer, wenn man ihn anhand einer Zahl begründet, die für diese Betrachtung aber keine Schlussfolgerung erlaubt.
Wenn keine Unterschiede vorhanden wären, würde ich mich Deiner Argumente anschließen. Aber diese Unterschiede springen ja förmlich ins Auge, nicht nur die Hautfarbe.
Ich habe niemals behauptet, es wären keine Unterschiede da. Ich relativiere aber. Ich diffrenziere zwischen den Stärken der Unterschiede. Und, wenn sich die Verteilungsfunktionen nunmal stark überlappen, ist ein Unterschied irrelevant. Dann wirst Du mit großer Wahrscheinlichkeit Gegenbeispiele des Klischee-Unterschiedes finden. Und dann ist es falsch, anhand dieser kleinen Unterschiede irgendwelche Entscheidungen zu treffen.
Gleichzeitig gibt es aber hier ein political correctness, das uns vorschreiben möchte, wie wir zu denken haben und dagegen wehre ich mich. Nicht nur weil ich sehe, dass es falsch ist, sondern weil ich mir meine Freiheit im Denken nicht nehmen möchte.
Und diese Dendiktatur ist zwar eine Gegenreaktion auf die leidliche Geschichte des Nationalsozialismus mit ihren Perversionen, aber sie ist dennoch nicht deshalb als Rechtfertigung zu akzeptieren!
Das hat nichts mit political correctness zu tun, sondern mit mathematischer Korrektheit. Welche Schlussfolgerungen kann ich aus welchen Zahlen ziehen und welche nicht. Und ein Unterschied zwischen Ethnien bzw. Geschlechtern ist nunmal äußerst klein, wenn die Verteilungsfunktionen sich stark überlappen. Das ist kein "Biegen der Statistik", wie Du mir mal vorgeworfen hast, das ist Fakt.