Die Sehnsucht nach dem ewigen Leben wird uns mit dem Lebenswillen in die Wiege gelegt. Deshalb erscheint dieses Thema auch in den meisten die meisten Lehren. So verliert auch Adam und Eva mit ihrem Sündenfall die Unsterblichkeit und mit dem Tod Jesus sollen die Menschen wieder unsterblich werden.
Das Problem bei dieser Vorstellung ist, dass im Universum das Grundprinzip des Kommens und Vergehens herrscht. Ein Prinzip, das mit dem Phänomen der Zeit verbunden ist. Die Zeit ist eine Kraft, die alles verändert und so wird das Vergangene vergangen bleiben.
Selbst wenn wir unsterblich wären, würde das keinen Einfluss auf unsere Willenskraft haben. Soll heißen, dass wir nicht mehr oder weniger unser Dasein beeinflussen könnten. Das sogenannte Schicksal hängt mit den inneren und äußeren Einflüssen zusammen.
So spielt auch die sogenannte Duplizität der Ereignisse eine Rolle, mit dem durch das Zusammentreffen von zwei Faktoren dem Geschehen eine Bedeutung verleiht. Man kann also bei Rot über eine Ampel fahren, es wird erst bedeutsam, wenn ein anderer bei Grün ebenfalls auf die Kreuzung fährt.
Nun ja, ich bin mir sicher, dass Ramses oder Sethos die Existenz der Götter nicht als eine Lüge anerkennen würden. Ich erinnere daran, dass sich die Pharaonen selbst als Götter verstanden. Ich fürchte auch, dass wir gar keine Möglichkeit bekämen, mit einem der Pharaonen zu sprechen, zumal es, da ein großes Sprachproblem gäbe.
Ich denke, dass wer die Götterwelt als Lüge bezeichnet, dessen Wesen nicht verstanden hat. Die Götter sind nicht ihretwillen da, sondern der Menschen wegen. Für die Seele eines Menschen spielt es keine Rolle, ob ein Tröster und Beistand realer oder virtueller Natur ist.
Die Götter sterben deshalb dann, wenn sich niemand mehr ihnen anvertraut. Ob das nun ein Gewinn für die Menschlichkeit wäre, wage ich zu bezweifeln.
Merlin
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