Es ist aber doch leicht beantwortbar. Und wenn Du der Ansicht bist, jemand der mit der Parteilinie nicht einverstanden sei, vielleicht besser austreten oder die Partei wechseln sollte... finde ich solche Fragen nicht unberechtigt.
Nochmal: Was macht dich glauben, ICH sei dieser Ansicht? Genau darum gings in den letzten 20 Beiträgen dieses Threads.
Condemn schrieb:
Wie sieht denn hier die andere Seite der Medaille aus? Mir wurde gesagt, Du habest hier mögliche Vorteile aufgezählt... wo? Du nanntest Effizienz, aber auf meine Frage was dadurch effizienter wird bist Du nicht eingegangen. Also: Was wird effizienter?
Hast du schonmal Protokolle von Diskussionen im BT gelesen? Und für was für einen Schwachsinn die Redezeit da teilweise draufgeht? Wie manche Abgeordnete die Zeit nur für ein gegenseitiges Hick-Hack oder zur Selbstdarstellung verwenden? Eine größere Fraktionsdisziplin und damit eine bessere und überlegtere Auswahl der Redner ist etwas, das in Anbetracht dieser Tatsachen durchaus eine Rolle spielt. Wir bezahlen diese Leute, und zwar nicht zu knapp.
Ein weiterer Vorteil wären klarere Entscheidungen. Wenn eine Partei einen Vorschlag einbringt, ist es wichtig, dass sich die einzelnen Abgeordneten auf ihre Partei verlassen kann und umgekehrt - das führt zu klareren Fronten und zu einer effizienteren Entscheidungsbildung als wenn sich Dutzende kleine Splittergruppen ergeben, die auf "zwar finde ich ... aber ich finde auch, dass ..." argumentieren und am Ende kommt nix bei raus.
Ein dritter Vorteil wurde schon genannt - das Volk wählt Parteien als Bündel von verschiedenen Punkten einer Parteilinie. Eine schwache Fraktionsdisziplin löst so etwas wieder auf und im Endeffekt setzt man sich der Willkür einzelner Abgeordneter aus.
Condemn schrieb:
Ja... sie "durften". Deshalb soll es ja dieses Gesetz geben - weil sie durften. Und das darf ja nicht sein das die auch noch begründen dürfen, warum sie dagegenstimmen.
Wenn das Gesetz zu diesem Zeitpunkt in Kraft gewesen wäre, hätte trotzdem ein Großteil der oppositionellen Redner Stellung beziehen dürfen, da sich das Gesetz nur auf fraktionsinterne Opposition bezieht.
Warum glaubst du, kommt dieser Vorschlag nach der EFSF-Debatte? Protip: Es geht
nicht darum, die Opposition per se auszuschalten. Warum traue ich mich das so pauschal sagen? Weil kein kausaler Zusammenhang besteht. Die EFSF-Wahl führte zu einer
ganz deutlichen Mehrheit, obwohl die Oppositionen aus allen Lagern sprechen durften.
Aber durch die verschiedenen innerparteilichen Streitereien kam einiges an Pressewirbel zusammen. Warum wollen die Parteien das durchboxen? Um ein starkes Bild nach außen zu liefern. Ein Bild von Einigkeit und Zusammenhalt, um am Ende die nächste Wahl dominieren zu können. Denn niemand wählt gern eine Partei, bei der eine starke Zersplitterung vorherrscht.