Mir ist übrigens eine relativ leicht zu verstehende Erklärung eingefallen, die vielleicht die Perspektive des Kurses deutlicher, und damit auch manches was kontrovers wirkt, verständlicher macht.
Also, nur mal als Gedanken-Experiment, es wirkt auf den ersten Blick sicher etwas schräg, kann m.A.n. aber manches klar machen:
Man stelle sich Folgendes vor:
1) Ein Kind (vollkommen gesund und auch sonst fehlt es ihm an absolut nichts) schläft sehr fest ein und träumt.
2) Es träumt von Leid und Chaos, hat in der Tendenz also einen Albtraum.
3) Es ist nicht möglich das Kind von außen zu wecken, was aber möglich ist: Du erscheinst im Traum des Kindes und kommunizierst dort mit ihm.
Nun stell Dir vor, dass Du Teil des von dem Kind geträumten (Alb-)Traumes sein kannst, Du erscheinst dem Kind als eine Person im Traum - und zwar einzig mit der Absicht Leid zu verringern und letztendlich, dass das Kind zurück zur Wirklichkeit erwacht. Du selbst willst nichts von dem Traum. Nichts was das Kind dort schätzt und will hat für Dich Bedeutung. Nichts was das Kind in Angst versetzt fürchtest Du.
Da sich das Kind vollkommen in dem Traum verfangen hat, alles für real hält was es wahrnimmt, ist es beständig auf der Flucht vor allem was es als leidvoll empfindet oder als leid-bringend befürchtet. Dabei lernt es, aber es lernt was der Traum lehrt, was gleichzeitig bedeutet: Während das eigene Bewusstsein die einzige wirkliche Ursache ist, lernt es falsche Ursache-Wirkungen-Verbindungen und gibt damit beständig mehr Macht weg, bewegt sich immer tiefer in die Ohnmacht des Traumes hinein. Es ist beständig auf der Suche und läuft allem hinterher wovon es glaubt, es könne Leid lindern oder sogar glücklich machen. Und es flieht beständig vor allem das Angst macht.
Du verstehst wie ein Traum funktioniert, Du verstehst dass das (verwirrte) Bewusstsein des Kindes die Angst erzeugt um dann wieder vermeintliche Lösungen anzubieten - alles als vermeintlich real wahrnehmbar. Du möchtest nicht, dass sich das Kind noch mehr im Traum verfängt, denn das bedeutet Leid. Daher kannst Du schlecht die Überzeugungen des Kindes bestätigen und zwar auch jene nicht, die es selbst (und alle anderen "Traumpersönlichkeiten") als positiv ansehen. Für Dich macht es keinen Unterschied ob das Kind Monster wahrnimmt und sich davor fürchtet, oder ob es sich in die Arme einer geliebten Person flüchtet. Du verstehst zwar, dass es ein großer Unterschied für das Kind ist - Dir ist gleichzeitig aber auch bewusst, dass der Glaube an das eine wie auch der Glaube an das andere der Glaube an den Traum ist, anstatt an die eigene Wirklichkeit. Du willst auch nicht, dass es im Traum "Dinge" gibt an die sich das Kind klammert, die es nicht verlieren will. Denn auch das würde das Erwachen behindern.
Wie also würde man sich in einem solchen Szenario verhalten, wie würde man mit dem Kind sprechen? Vermutlich jeder unterschiedlich - genau wie spirituelle Lehren und Lehrer unterschiedliche Ansätze verfolgen. Aber:
Du wirst vermutlich irgendwie versuchen zu erklären was da vor sich geht, dass das was das Kind wahrnimmt nicht real ist, dass wenn es vor dem einen flieht und dem anderen hinterher läuft, die eigenen Überzeugungen und damit den Traum nur weiter verfestigt und daher sowohl Angst wie auch ständige Wünsche nicht hilfreich sind. Du wirst außerdem darauf hinweisen, dass es in der Wirklichkeit nicht auf diese Art leidet, dass es gesund und sicher ist und während der Traum chaotisch und willkürlich ist, die Wirklichkeit berechenbar ist.
Und das macht der Kurs in Wundern...
Man kann natürlich dennoch glauben, dass das alles Blödsinn ist. Das Leben ist doch kein Traum - das hier ist doch real! Aber, selbst die größten Zweifler können das nicht wissen. Und was vermutlich allen schon mal aufgefallen ist: Es gibt immer mal wieder sehr interessante "rote Fäden" im Leben, die berühmten "Warum passiert mir das immer wieder?". Und natürlich gibt es dann auch jede Menge Rationalisierungs-Versuche. Es kann aber durchaus Sinn machen das alles mal aus einer anderen Perspektive zu durchdenken.