Eifersucht vs. teilen können

athanasis schrieb:
wäre es für ihn "die liebe (was auch immer das sein mag; steht frei zur diskussion, da treue eher einen moralkodex betrifft)" gewesen, wäre er nicht fremdgegangen. deshalb kann er für die betrogene durchaus "die liebe" sein/ gewesen sein. nur eben wurde sie scheinbar nicht im selben masse erwidert. (ohne auch die ganzen wenns und abers einzugehen, wie "ausrutscher", "im suff", "nur körperlich"; was mehr oder weniger ein herumschrauben an der toleranz- und akzeptanzschwelle ist)

dem/ r betrogenen bleibt in der tat nicht viel wahl: verzeihen oder gehen; wenn der partner nicht ohnehin schon weg ist (emotional, gedanklich, oder körperlich); a la "der zug ist abgefahren", wie meine vorrednerin schon schrieb.

Und da haben wir nun ein Dilemma: Hier im Forum geistert in vielfältiger Form diese allumfassende, göttliche bedingungslose Liebe rum.

Aber beim eigenen Partner ist die Liebe eine exklusive, nur mich alleine verfügbare, die nur ich bekommen soll und will, die, sobald er/sie mich betrügt, erlischt, erloschen ist, wäre?

Wie passt das denn bitte zusammen?

Es ist so nicht pauschalisierbar, klar, will da auch niemandem seine eigenen Vorstellungen madig machen. Nur frage ich mich dennoch, wie soll das ein Ganzes werden? geht das überhaupt? Oder wo sind zwischen Theorie und Praxis die Unterschiede, Grenzen?

Hinzu kommt, fremdgehen kratzt durchaus am Ego, tut weh, wird als Zurückweisung, Verletzung empfunden,...
Aber, was würde, so es tatsächlich wirklich Liebe wäre, Liebe in dem Fall tun?
Wirklich gehen? Oder versuchen eine Lösung zu finden?
Was ist das denn für eine Liebe, die aus gekränkter Eitelkeit heraus, oder aus der Verletzung heraus entscheidet? War das dann überhaupt jemals sowas wie Liebe? Oder nur die eigene Vorstellung, Erwartungshaltung, Projektion davon auf den anderen?

Ist Liebe das reibungslose Funktionieren ohne Probleme, oder doch mitunter auch ein Trotzdem, das Lösungen sucht, findet, wo ohne Liebe keine möglich sind, wären?

Will das alles jetzt gar nicht werten oder beurteilen. Nur mal in dem Raum stellen.

lies bitte nochmal meinen text.

einmal fremdgehen, kann, aber muss noch nicht das ende einer beziehung sein. denn wie bei "liebe" sind da mehrere kausalitäten involviert (wie schon erwähnt: moralische modalitäten; oder ökonomische prioritäten), und man arrangiert sich; schleift sich aneinander glatt wie kieselchen; oder lässt es sein.

kriterium ist: was das beste für einen ist (oder die schutzbefohlenen).
reduziert man "liebe" auf das essentielle, entpuppt sich die göttliche, allumfassende "liebe" oft als emotion, nicht selten geblendet durch eitelkeit und ego. und das auf beiden seiten. mir ist wohler, die "göttliche liebe" bei reiner nächstenliebe zu belassen, und aus emotionen nicht mehr zu machen, als sie sind.

männer (ohne alle über einen kamm scheren zu wollen, tun sich damit leichter; ausser sie werden betrogen...)
 
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was du nun wieder in meine worte hineininterpretierst...
ganz animalisch und überspitzt formuliert: wenn jemand "liebt", dann sind andere, potentielle geschlechtspartner erstmal aus dem rennen. dann gibt es nur diese person. ersetzte das "liebt" meinetwegen mit "geil findet". wenn das interesse abkühlt, dann werden auch andere modelle inspiziert.

mensch ist mmn. nicht monogam.

und nein: ich glaube nicht an die allumfassende liebe zwischen zwei menschen.

Stimme ich dir ja zu. Aber dann ist diese "Liebe" ein Art momentaner Empfindung ohne Garantie auf Haltbarkeit. Ein Zustand, der sich auch wieder verändern kann. Also eine Art Suggestion.

Ist es dann wirklich Liebe, oder bilden wir uns das nur ein?
Und wenn ja, warum eigentlich?
 
lies bitte nochmal meinen text.

einmal fremdgehen, kann, aber muss noch nicht das ende einer beziehung sein. denn wie bei "liebe" sind da mehrere kausalitäten involviert (wie schon erwähnt: moralische modalitäten; oder ökonomische prioritäten), und man arrangiert sich; schleift sich aneinander glatt wie kieselchen; oder lässt es sein.

kriterium ist: was das beste für einen ist (oder die schutzbefohlenen).
reduziert man "liebe" auf das essentielle, entpuppt sich die göttliche, allumfassende "liebe" oft als emotion, nicht selten geblendet durch eitelkeit und ego. und das auf beiden seiten. mir ist wohler, die "göttliche liebe" bei reiner nächstenliebe zu belassen, und aus emotionen nicht mehr zu machen, als sie sind.
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Klingt vernünftig. Und etwas entmystifiziert. Sowas wollte ich hören. Danke!
 
Stimme ich dir ja zu. Aber dann ist diese "Liebe" ein Art momentaner Empfindung ohne Garantie auf Haltbarkeit. Ein Zustand, der sich auch wieder verändern kann. Also eine Art Suggestion.

Ist es dann wirklich Liebe, oder bilden wir uns das nur ein?
Und wenn ja, warum eigentlich?

in dem kontext ja; "liebe" als emotion, mit begrenzter haltbarkeit. :/
dummes bsp.: wasser, das erhitzt wird. es kommt in bewegung. der aggregatszustand kann sich verändern. (ok, sehr dummes bsp.)

suggestion, jain, aber in vielen fällen hat es was passives, ein geliebt werden wollen. oder aber, "einbildung"; dh, wunschbild oder ideal (und damit liesse sich der kreis zur allumfassenden liebe schliessen) :thumbup:

warum? frag mich was besseres. es macht wohl spass. ja, es macht spass, und bringt eine gewisse befriedigung mit sich (miteinander, oder auf die kosten des anderen). :lachen:
 
dem/ r betrogenen bleibt in der tat nicht viel wahl: verzeihen oder gehen; wenn der partner nicht ohnehin schon weg ist (emotional, gedanklich, oder körperlich); a la "der zug ist abgefahren", wie meine vorrednerin schon schrieb.
Ich habe in Foren schon öfters das schildern hören: Also der "Betrüger" (dies waren sowohl Männer als auch Frauen) sitzt in einer von ihm kaum zu bewältigenden Klemme - weil nach eigenen Agaben in tiefster "Liebe" dem Ehepartner verbunden ist und gleichzeitig auch den anderen Menschen liebt. Und immer wieder hieß es: "Was soll ich tun?"
 
Macht es (noch) Sinn, oder wird's sinnlos?

Ganz allgemein gesagt, Dinge zu klären, macht immer Sinn.
Die haben oft mehr mit einem selbst zu tun, als man anzunehmen bereit ist.
Ich höre ganz genau hin, falls ich mich mal verletzt fühle und frage nach. Zwar sind die Botschaften für mich erstmal unangenehm, logisch, doch ich möchte sie wissen... bevor mir dieselbe Sache immer und immer wieder passiert.
 
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Nö! Ich persönlich seh's ja wieder ganz anders... Mitunter.
Ist also nicht notwendigerweise meine Wahrheit.

Ich meinte eher die Reaktion, Schlussfolgerung auf das was ischon hier stand. :D

nb! die beurteilung ist nicht unabhängig vom hormonspiegel.

emotionales rational zu diskutieren bleibt immer theoretisch...
 
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