Ehren bedeutet demnach: Etwas nicht blind zu wiederholen.
ja, sehr schön. Das führt weiter zu dem, was "ehren" seiner Natur nach ist. Es ist ein "neunen". So wie die neun Monate der Schwangerschaft, der "Gravidität", was von "gravis", "schwer" herkommt. Die beschwerlichen Monate, in denen das Süßeste heranreift, was das irdische Leben hier schenken kann, ein ganz neues Universum in Form eines Kindes.
So könnte man ohne weiteres alle "Schwierigkeiten" (und "schwierig" kommt auch von "schwer", ist eben nicht leicht, sondern schwer) ehren, ihnen ihr Gewicht geben und nicht versuchen, sie "leicht" zu machen. Mach nicht das Kind weg... sondern lasse es heranreifen. Was zunächst schwer erscheint, möchte ganz in vollem Gewicht, mit aller Hingabe gelebt werden. Und dann, wenn es fast schwerer nicht mehr werden kann, kommt die "Niederkunft" im Zeichen der Neun, des neunten Monats.
"Tief neigt der Himmel sich zu Armen...
Emanuel will sich uns nahn.
Gott wurde Mensch, oh welch Erbarmen,
Du, mein Volk, bete staunend an."
Das Zeichen der 9 ist ein oben hängender Kreis, aus dem sich ein Arm herabsenkt ins Irdische. Ein ER-b-Armen. Nicht nur Gottes Finger, auch nicht die ganze Hand, nein der ganze Arm schenkt sich dem Menschen. Gottes gesamte Kraft senkt und schenkt sich in den Menschen hinein, der sie "ehrt"...
ja, denn das ist das höhere Ehren, oder auch das Höhere zu ehren.
Gott zu fluchen auf hebräisch ist wörtlich "Gott leicht machen". Ach Gottchen... so ist diese Verkleinerungsform ein Zeichen der Unehre.
Denn wer ist wirklich Vater und Mutter mir?
Ist es die leibliche Mutter und der leibliche Vater?
Sie sind lediglich das letzte, kleinste Glied in der Kette, die mir das Sein hier ermöglicht hat.
Mir kommt gerade "pater et mater". Die magische Sprache im Lateinischen hat das noch etwas genauer kodiert. Ein P und ein M, gefolgt jeweils von -ater. P ist der Punkt, aus dem alles strömt, wie ein Urknall. M ist wie das kosmische Hintergrundrauschen, der überirdisch schöne Klangteppich, den der Urknall uns hinterlies.
Und das ist nur das physische Universum. Das größere ist das geistige Universum, die Himmel und die Himmel der Himmel. Aus diesen Wurzeln komme ich, und indem ich ihnen Gewicht gebe, mir ihrer überhaupt bewusst werde und in Resonanz mit ihnen gehe, ehre ich wirklich Vater und Mutter.
Egal wie unvollkommen oder völlig verkorkst oder wie unmenschlich die Eltern waren... sie haben mir dieses Leben hier ermöglicht. Alles was danach geschah, mag meinetwegen ausradiert werden, mag gestrichen werden, aber der tiefe Dank und die größte Ehre gebürt ihnen, mich hier hergeholt zu haben.