Eine der frühesten Deutungen dieses Vergleichs
[4] schlägt etwa vor, dass die Rede von einer hypothetischen engen Gasse in
Jerusalem mit einem kleinen Tor an ihrem Ende sei, die im Volksmund angeblich den Namen „Nadelöhr“ trug. Nach dieser mittlerweile allgemein verworfenen Vermutung (Pedersen: Art.
κάμηλος, Sp. 610) konnte ein Kamel das Tor nur passieren, wenn es kniete und nicht mit zu viel Gütern bepackt war.
[5]
Hallo
@Filomena - ich kannte bisher nur diese eine Vermutung, wusste nicht dass diese mittlerweile verworfen wurde. Danke für die Info.
Mir ist jedoch bei der Forenübersicht - also nur den Titel des Threads gesehen - ein interessanter Verleser passiert:
statt:
"Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr als das ein Reicher in dem Reich Gottes kommt"
gelesen:
"Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr als das ein Rechner in das Reich Gottes kommt"
Insofern für mich pers. stimmig, da Reichtum an sich neutral ist (außer man hat ihn unrechtmäßig erlangt) und reich sein demnach keine "Sünde", also nicht verwerflich.
In Gottes Augen verwerflich kann jedoch sein,
wie man damit umgeht.
Behält man alles für sich od. teilt man mit Bedürftigen? Macht man damit etwas Sinnvolles wie bspw. eine Solaranlage aufs Hausdach od. verpulvert man ihn für eine ultraschickes, teures Auto, od. eine nur bedingt nötige Schönheits-OP od. was auch immer?
Und vor allem:
Wenn man mal etwas davon hergibt:
Rechnet man sich vorher genau aus, was das später für einen selbst an Vorteilen bringen wird/könnte? Oder: Hält man anderen, denen man von seinem Reichtum abgibt ständig vor, sie sollten einem für immer und ewig dankbar sein, man wäre ja soooo guuut?
DAS ist verwerflich!
Gott liebt einen fröhlichen Geber.
Nichts
muss hergegeben werden, aber alles, was man über ein "normales" Maß an Gütern besitzt,
kann (u. sollte teilweise) weitergegeben werden. Und so ganz nebenbei häuft man sich damit einen Schatz im Himmel an, wo weder Motte u. Rost ihn verzehren od. Diebe u. Einbrecher ihn stehlen können.