Egozid

das kann ich mir vorstellen. Wenn dem so gewesen wäre, habe ich aber schon wieder ein neues Verständnisproblem. Warum schreibst du denn nicht auf die doppelte Nachfrage von fiory und mir, dass du dich einfach etwas unbeholfen oder verkürzt ausgedrückt hast und eigentlich meintest "ich komme mal zum Punkt."

Stattdessen gehst du ab wie ein Zäpfchen:


Da reagiert etwas heftig. Weder fiory noch ich wollen dich oder sonstwen angreifen. Es war doch nur eine einfache Nachfrage, die nun geklärt ist. Oder?


a) es geht mir nicht um die Richtigkeit oder Falschheit meines Konzeptes. Ich beschreibe - mit unbeholfenen Worten, die man auch in jede Richtung falsch verstehen kann - wie etwas für mich funktioniert. Für mich gibt es "falsch" und "richtig" nicht absolut, ich spreche viel lieber von "funktioniert" und "funktioniert nicht oder nicht so wie gewollt". Und das was ich beschreibe, muss für niemand anderen ein Maßstab sein. Ich beschreibe es, wenn ich es in einem solchen Forum hier beschreibe, für mich selbst. Und für jeden, der sich durch diese Worte inspirieren lassen möchte. Jeder kann doch für sich selbst prüfen, wenn er will, ob das ähnlich funktioniert.

b)selbst wenn mein Konzept und/oder die Beschreibung meines Konzeptes völlig falsch wäre, wäre mir das auch egal, solange es funktioniert. Natürlich wäre es auch noch zusätzlich schön, wenn ich begreife, was ich wirklich tue, aber nicht unabdingbar notwendig.

c)nein, ich muss gar nichts sehen, das ist ein Missverständnis.
Es ist möglich, auf diese Weise mit dem anderen "Punkt" oder auch mehreren anderen zu verschmelzen, aber es ist nicht zwangsläufig.

Zum einen gibt es Grenzen dieser Art von Verschmelzung. Die Grenzen liegen in diesem Fall in meinem Ego (also dem großen).
Die prinzipielle Überwindung der Grenzen des kleinen ego bedeutet nur, dass man in diese Richtung gehen kann, noch nicht, dass man beliebig verschmelzen kann.
Wenn man diesen Punkt des Übergangs von kleinem ego zu großem "Ego eimi" als Erleuchtung definiert, ist Erleuchtung erst der Anfang.
Biblisch gesprochen ist es der Übergang über den Jordan. Doch dann fängt es ja erst an interessant zu werden. Die Bundeslade, das ist das Bewusstsein des Atman, wird in einem Abstand von 2000 Fuß durch den Tod getragen, und das trockenen Fußes. 12 Stämme, davon gehen neuneinhalb rüber, und zweieinhalb bleiben drüben. Und jeder dieser Stämme ist ein neues Teilgebiet von Erleuchtung, das erst verwirklicht sein will, das will ausgelebt werden. Ganz exakt werden im Buch Josua (das ist auf griechisch Jesus!) im Alten Testament die Grenzen jedes Stammes beschrieben und jeder dieser Grenzpunkte und Linien sind Arbeitsanweisungen für bestimmte Teilaspekte von Erleuchtung. Es ist noch viel ausführlicher als das, was man als Magier mit Pfadarbeit im Lebensbaum im kabbalistischen Konzept macht. Und dann gibts noch Jerusalem, und den Tempelbau usw.

Man begibt sich aus dem Sandkasten des kleinen ego in die Realität. Dort gelten aber andere Spielregeln.
Eine der Spielregeln ist die Achtung vor dem Anderen, der ja auch ich ist, nur auf seine Weise.
Ich als Ego kann zwar mit dem Anderen verschmelzen auf diese Weise, mit ihm völlig eins sein und sein Sein als mein Sein teilen, es hat aber Voraussetzungen. Zum Einen ist da die Freiwilligkeit. Der Andere muss es mir erlauben. Sonst ist es so, als wenn ich in dein Haus eindringe und alle Schränke durchwühle, alle Schubladen durchwühle und alle Menschen, mit denen du in Kontakt stehst, komplett über dich ausfrage und dich selbst ebenfalls über alles ausfrage. Das wäre eine Grenzüberschreitung.

Das nächste ist, es hat Auswirkungen auf das Sein und das Bewusstsein des Anderen. Das Sein im Körperlichen und das Bewusstsein im Geistigen.
Diese Auswirkungen mögen manchmal erwünscht sein, wichtig ist aber auch da, dass man vorher abstimmt, was eventuell geschieht und ob beide "Punkte" damit einverstanden sind.

Ein Beispiel (auch wenn es unglücklicherweise wieder aus dem religiösen Bereich kommt):
Jesus kommt zum Punkt :), kommt zu einem Blinden.
Jesus kann genau sehen und wissen, was dieser Blinde will.
Und dennoch, aus dem vollen Respekt und der vollen Achtung vor dem freien Willen des Anderen, fragt er ihn, was dieser von ihm will. Auf Augenhöhe also.

Wenn ein Mensch zu mir kommt und Heilung möchte, dann können wir beide mit unserem Bewusstsein in diesem Teil seines und meines Seins verschmelzen. Ich werde mir dessen bewusst wie er es macht krank zu sein und er steckt sich an mit meiner Gesundheit.
Die Asymmetrie besteht darin, dass er sich ja nicht bewusst war, wie er es anstellte so krank zu sein, sonst hätte er sich ja selbst helfen können.
Der "proof of concept", also quasi der Beweis dieser Verschmelzung ist dann, dass der andere Mensch plötzlich gesund ist.
Und das ist das, wonach ich dich fragte. Welche Krankheiten sind dir bei dir oder bei anderen begegnet und sind danach verschwunden? Denn dann hast du es geschafft (bei der Heilung eigener Krankheiten), mit dem gesunden Anteil deines Selbst zu verschmelzen, bzw bei der Heilung anderer Krankheiten, den gesunden Anteil deines Selbst mit dem anderen zu verschmelzen.


ja, schön ist alle Theorie, aber ich bin auch mehr für die Tatsachen.
Wer heilt hat recht.
Deshalb meine Frage nach den Heilungen.
Es ist eines der Kennzeichen von Erleuchtung.


Die Frage ist ja nur, wer sich denn angegriffen fühlt? Ich habe mich nicht angegriffen gefühlt, es war eine neugierige Nachfrage, was du meintest mit diesem Komm zum Punkt.


ich würde auf der verbalen Ebene noch eher sagen wie man antwortet (aber auch das kann man ja mit einiger Geduld erlernen, im christlichen Kontext spricht man dann davon, dass man "kanaanäisch" sprechen gelernt hat), aber das andere, das viel viel wichtigere, ist die Ebene des Körpers. Da zeigt sich, was wirklich ist und was nicht.
Man kann in einem Forum noch soviel schreiben und alle Konzepte und Theorien rauf und runter deklinieren können, die Frage ist doch wie lebe ich. Kriege ich mein Leben auf die Kette?
Bin ich glücklich?
Wächst mein Glück?
Kann ich mein Glück mit anderen teilen?

Ich weiss, warum ich Mathematik so liebe.:rolleyes:
Da wird alles so fein in Formel gepackt, so dass einem beim Anblick nicht schwindelig wird.
Du bist die Frau der langen Reden und ich einer, der sich gerne in Telegrammstil ausdrückt.
Wie sollen wir uns je verstehen?
Wie sollen wir je miteinander glücklich werden?
Und dann sagst du auch noch, wir seien eins. Erschrecke mich bitte nicht.
Wenn wir eins wären, so bräuchtest du mir nicht so einen langen Liebesbrief zu schreiben. *heul*
 
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Maria, ich suche keine Heilung. Hier geht es auch nicht um Heilung.
Deine Ideen mögen für dich stimmig sein, ich will sie ja auch nicht anzweifeln.
Nur hast du deine und ich meine und die müssen sich nicht decken.
Für mich ist das in Ordnung. Für dich auch?
 
Ist es nicht das Ego, das mit Andersartigkeit nicht umgehen kann?
Muss etwas so sein, wie wir es unbedingt sehen wollen, um es auch so annehmen zu können?
Oder müssen die Bedingungen des Ichs unbedingt erfüllt sein, um von Gesundheit sprechen zu können und das etwas Andere anzunehmen?

Was ALLES beinhaltet, das ist in allem enthalten und braucht keine Transformation, um das Andere sich selbst anzupassen, denn es IST bereits AUCH das Andere.
Es ist eher das Ich, das das Andere nicht wieder erkennt und meint, es nach seinem Ebenbild umformen sprich transformieren zu müssen.
Es ist das Ego, das nur sich selbst akzeptieren kann und mit der Vielfalt von ALLEM nicht umgehen kann.
 
Zitat:Solange eine Subjektivität besteht, ist doch immer ein Ich im Spiel?

Kommt darauf an, was du unter "Ich" verstehst.

Da existiert dann kein Ich mehr, dass sich nach außen (oder möglicherweise überhaupt) durch verschiedene Charaktereigenschaften und im Gegensatz zur Außenwelt definiert. Es ist aber so, dass da weiterhin ein Beobachter ist, welcher die Dinge manifestiert. Wenn Objekte nicht objektiv wirklich sind, sondern nur im Auge des Betrachters existieren, dann ist Realität subjektiv, und dann hat das ICH in diesem Sinne letzte Realität.

Darüber streiten sich wohl auch Advaita Vedanta und Buddhismus.
Und die Antwort ist einfach, dass jeweils was anderes mit "Ich" gemeint ist.
So kommt halt raus, dass es quasi nur ICH (subjektiver Beobachter) bzw. kein Ich (Ego ist Illusion) gibt, was ich jeweils als korrekt ansehe.
 
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Ist es nicht das Ego, das mit Andersartigkeit nicht umgehen kann?
Muss etwas so sein, wie wir es unbedingt sehen wollen, um es auch so annehmen zu können?
Oder müssen die Bedingungen des Ichs unbedingt erfüllt sein, um von Gesundheit sprechen zu können und das etwas Andere anzunehmen?

Was ALLES beinhaltet, das ist in allem enthalten und braucht keine Transformation, um das Andere sich selbst anzupassen, denn es IST bereits AUCH das Andere.
Es ist eher das Ich, das das Andere nicht wieder erkennt und meint, es nach seinem Ebenbild umformen sprich transformieren zu müssen.
Es ist das Ego, das nur sich selbst akzeptieren kann und mit der Vielfalt von ALLEM nicht umgehen kann.
Meinst du dieses Dingens, dass durch Wertung von Wahrnehmung Kategorien wie z.B. Junkismus kreiert, um gegen die eigene Kreation dann anstänkern zu können?
:rolleyes:
 
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Ich weiss, warum ich Mathematik so liebe.:rolleyes:
Da wird alles so fein in Formel gepackt, so dass einem beim Anblick nicht schwindelig wird.
Du bist die Frau der langen Reden und ich einer, der sich gerne in Telegrammstil ausdrückt.
Wie sollen wir uns je verstehen?
Wie sollen wir je miteinander glücklich werden?
Und dann sagst du auch noch, wir seien eins. Erschrecke mich bitte nicht.
Wenn wir eins wären, so bräuchtest du mir nicht so einen langen Liebesbrief zu schreiben. *heul*

Ich liebe auch Mathematik.
also gut, hier die Schöpfungsformel: d=12n^2-18n+7

Viel Spaß damit. :)

P.S.: Doch gerade unsere Unterschiedlichkeit, um nicht zu sagen Einzigartigkeit, erzeugt doch einen Tensorraum, in dem wir Glück wohnen lassen können.
 
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Maria, ich suche keine Heilung. Hier geht es auch nicht um Heilung.
Deine Ideen mögen für dich stimmig sein, ich will sie ja auch nicht anzweifeln.
Nur hast du deine und ich meine und die müssen sich nicht decken.
Für mich ist das in Ordnung. Für dich auch?

Klar. Ich finde auch, dass du ganz wunderbare Fragen in diesem thread gestellt hast. Ich bin schon ganz gespannt, wann du dich ihnen stellen wirst und welche Antworten du findest.
 
Ihr Lieben,

Egozid - ja oder nein?

Damit meine ich die vielbeschworene Auflösung des "Ego"; vielfach wird ja ein regelrechter Vernichtungskrieg dagegen geführt (welch herrliche Ironie) - das verdammte Ego muß sterben..

Ich frage: was ist Ego und warum muß es sterben bzw. sich auflösen?


Wie Maria bereits erwähnte, das Ego kann sich nicht selbst auflösen, es kann aber Umstände herbeiführen, die dies begünstigen bzw. welche offenlegen, was es mit dem Ego überhaupt auf sich oder eben auch nicht hat.

Dann löst sich so einiges (in Wohlgefallen auf), erfordert aber grundsätzlich eine ziemliche starke psychische und physische Stabilität, um nicht vollends durchzuknallen und man fragt sich berechtigterweise an diesem Punkt - was macht da eigentlich was genau stabil? Und was löst (sich) auf?
 
Und was löst (sich) auf?

so wie "ich" es erlebt habe, der ich-gedanke.
hinter dem ich steht kein ich mehr das beobachtet, nur noch reines gewahrsein in dem sich paradoxien auflösen, alles und nichts gleichzeitig in der wahrnehmung erscheinen. nach einiger zeit ging der schleier/ vorhang wieder zu, und da ich vorher schon instabil war, bin ich danach so gefühlt zu 3/4 durchgeknallt, sprich immer hauchdünn an der grenze zu psychiatrie entlang.
 
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Ich liebe auch Mathematik.
also gut, hier die Schöpfungsformel: d=12n^2-18n+7

Viel Spaß damit. :)

P.S.: Doch gerade unsere Unterschiedlichkeit, um nicht zu sagen Einzigartigkeit, erzeugt doch einen Tensorraum, in dem wir Glück wohnen lassen können.

Solange du deine Texte kurz hälst, habe ich keine Probleme damit. ;)

Zumindest die, die du an mich richtest.
 
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