Ebola-Epidemie in Westafrika

Was in deinem Link steht...

"Bei dem Schreckensszenario, man sitze zufällig neben einem unerkannt Infizierten in der U-Bahn, bestehe keine Übertragungsgefahr. "Dafür müsste man mit Blut oder Erbrochenem in Berührung kommen."

...ist allerdings nicht richtig FIWA (ich habe wohl auch schon Quellen dazu verlinkt). Selbst Schweiß und Hustentröpfchen reichen zur Infizierung aus, nicht etwa nur Blut und Erbrochenes (oder Fäkalien). Außerdem ist eine Türklinke zum Beispiel, die ein Kranker berührt hat potentiell infektiös, da das Virus Tage außerhalb des Körpers überdauern kann. Man kann sich in dem Fall definitiv infizieren.

Die Viren können nicht in Aerosolen schweben und damit direkt über die Luft übertragen werden. Dennoch ist das Virus hoch ansteckend. Eine Person in Liberia hat keine wirklich sichere Option die Ansteckung zu vermeiden.

Ja, keine Frage, mit höchster Wahrscheinlichkeit bekommen wir das in den Griff, solange hier zumindest nur vereinzelt Infizierte auftauchen.

Dennoch gibt es Gründe vorsichtiger zu sein und eben nicht soviel Sorglosigkeit zu verbreiten. Was in den USA gerade passiert ist, darüber sollte man sich Gedanken machen. Wenn die infizierte Person zum Beispiel als illegale Prostituierte arbeitet, dann infiziert sie eine ganze Menge Leute, die sich dann auch nicht unbedingt stellen (zumindest nicht bevor sie nicht eindeutig krank sind), weil Prostitution wiederum dort verboten ist. Die stecken dann vermutlich andere an usw. Bei derartig engem Kontakt könnte eine Infektion auch schon erfolgen, wenn jemand keine Symptome zeigt.
Schon in diesem Fall stehen jetzt 80 Personen unter Beobachtung.

Zusätzlich wurde der Mann trotz Symptome zwischenzeitlich nach Hause geschickt, obwohl er sagte, dass er aus Westafrika komme. Soviel zur medizinischen Professionalität in den USA.

Die enorme Mobilität heute ist ein großer Risikofaktor, etwas was es auch im Mittelalter nicht gab. Obwohl die Hygiene damals natürlich katastrophal war, ist heute eben auch nicht alles besser in Bezug auf die Ausbreitungsgefahr von Epidemien. Vor allem gibt es hier auch weiter kein Gegenmittel, anders als bei vielen anderen Seuchen (wie der Pest).

Sorry, aber Sorglosigkeit scheint mir viel mehr das Problem zu sein als Panik, wenn man weiterhin touristische Flugreisen erlaubt.

Man will halt die Bevölkerung beruhigen. Das wäre ja noch ok, wenn man gleichzeitig sinnvolle Maßnahmen ergreifen würde.

LG PsiSnake

Danke Psi, :danke:dafür daß Du so bemüht um Aufklärung bist.
 
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http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/LiberiaSicherheit_node.html

Bei medizinischen Auffälligkeiten (insbesondere erhöhte Körpertemperatur) im Rahmen solcher Kontrollen sind Probleme bei Ein- bzw. Ausreise bis hin zu z.B. Zwangsquarantänemaßnahmen nicht auszuschließen.

Medizinische Evakuierungen von Erkrankten zur Versorgung z.B. in Deutschland können erschwert, verzögert oder sogar unmöglich sein. Auf entsprechenden Versicherungsschutz ist daher nur eingeschränkt Verlass.

Aufgrund der Epidemie ist die ohnehin defizitäre medizinische Versorgung in allen betroffenen Ländern derzeit noch weiter eingeschränkt und darüber hinaus besteht in Krankenhäusern ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Fluggesellschaften haben Flüge in und aus von Ebola betroffenen Ländern gestrichen. Reisenden wird geraten, auf aktuelle Informationen der Fluggesellschaften zu achten.Die WHO schätzt das Risiko, sich während eines Fluges an einem Mitreisenden mit Ebola zu infizieren, als sehr gering ein und sieht bisher keine Notwendigkeit für internationale Reisebeschränkungen.


Aktuell vom 3.10.2014

Merkblatt Ebola des auswärtigen Amtes (Deutschland)
http://www.auswaertiges-amt.de/cae/...4/publicationFile/196314/Ebola_Westafrika.pdf

Interessant finde ich den Rat:
halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Ländern so gut es geht fern.

Ist dies nicht genau das, was auch die Einheimischen von sich aus getan haben und wo ihnen Aberglaube vorgeworfen wurde und Dummheit? Über solche Sachen wundere ich mich immer wieder.

LG
Any
 
Zitat:Ebola ist für uns kein Thema, war es noch nie. Wenn es jetzt zum Thema wird, mit einer Epidemie, sollte man sich fragen, ob es Ebola überhaupt ist. Denn, hier wäre tatsächlich nicht der Nährboden vorhanden, nicht für Ebola, nicht für eine solche epidemische Ausbreitung.

Das würde ich schön im Hinterkopf behalten. Hier, brauchen wir keine Angst haben vor Ebola. Selbst Nigeria hat es unter Kontrolle gebracht. Aber z.B. Deutschland, zweiter Ebola-Fall aufgenommen. Würde hier jetzt ein Flächenbrand stattfinden ........ entfleuchte etwas ganz gezielt.

Daher ja, Ebola, höchst ansteckend und nein, mit den Lebensumständen in Afrika hat das nichts zu tun, nein, nein. Tja, tja, tja ........


Es hat natürlich was mit den Lebensumständen zu tun, aber hohe Mobilität hier ist wiederum auch ein Risikofaktor. Nichtsdestotrotz gehe ich ebenfalls davon aus, dass im Moment noch keine direkte Gefahr besteht, außer für einzelne Personen, die Kontakt mit einer Person hatten, die in diesen Ländern war. Allerdings könnte sich das ändern, sollte die Seuche wirklich eine weitere exponentielle Ausbreitung erfahren. Dann könnte das Virus weiter mutieren, er könnte sich erst einmal in anderen Teilen der Welt ausbreiten, wie Indien zum Beispiel und dann ist das einfach nicht mehr kalkulierbar. Jedenfalls ist das Virus per se nicht auf irgendwelche Tiere angewiesen, die nur in Afrika vorkommen, der Verzehr von Buschfleisch spielt überhaupt keine Rolle mehr was die weitere Ausbreitung von Ebola betrifft.

Ebola hätte immer ein Thema sein müssen, da immer klar war wie tödlich und durchaus auch ansteckend die Krankheit ist. Man siehe nur wie massiv sich medizinisches Personal ansteckt, was zwar auch an den Bedingungen liegt, doch sind diese Mediziner in ihren Schutzanzügen und Handschuhen (ja, das gibt es dort auch :rolleyes:) dennoch weit besser geschützt als irgendwelche Bürger auf der Straße. Das tatsächlich vorgeschlagen wurde (hatte ich in einem Artikel gelesen), dass das Personal ohne Schutzanzüge herumlaufen sollte um die Patienten nicht zu erschrecken ist komplett wahnsinnig und demonstriert komplette Ahnungslosigkeit.

Das Ebola bis 2013 nicht zur echten Epidemie wurde war der direkten Eindämmung zu verdanken, was diesmal eben nicht gelungen ist.

Lg PsiSnake
 
Ich hatte in der Arbeit ein Gespräch mit jemanden, deren Nichte Ärztin bei ÄoG ist und derzeit in Westafrika arbeitet.
Und die meinte eben, die Zustände wären viel schlimmer als das, was uns hier in den Medien erzählt würde.

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Ich hatte in der Arbeit ein Gespräch mit jemanden, deren Nichte Ärztin bei ÄoG ist und derzeit in Westafrika arbeitet.
Und die meinte eben, die Zustände wären viel schlimmer als das, was uns hier in den Medien erzählt würde.

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Wenn dem so ist und Leichen quasi schon im Freien liegen, was man vermuten könnte, also das Virus wirklich so schlimm diesmal ist, dann ist das ein Spiel mit dem Feuer, aus diesen Gebieten noch Erkrankte rauszufliegen.

Denn auch durch auf der einen Seite Hilfe, bleibt es ein potenzielles Risiko.

Daher, mal wieder, wir wissen nicht, wir sind nicht da vor Ort ........
 
http://www.stern.de/news2/aktuell/mitarbeiterin-in-madrider-klinik-mit-ebola-infiziert-2143468.html

Soviel zum Glauben, dass sich das medizinische Personal in Afrika nur aufgrund der schlechten Bedingungen infiziert...

Nun hat sich eine Krankenschwester in Madrid infiziert, die zwei infizierte Missionare gepflegt hat.

Und damit http://www.spiegel.de/gesundheit/di...-frankreich-und-grossbritannien-a-995443.html rechnen Forscher.

Ich würde dafür sorgen, dass jeder normale Reiseverkehr in die 3 Länder Guinea, Sierra Leone und Liberia umgehend gestoppt wird. Spezielle Hilfe ist natürlich davon ausgenommen, aber auch hier müssten weitreichende Vorsichts- und Quarantänemaßnahmen gelten.

Niemand sollte dieses Virus unterschätzen und wir wissen überhaupt nicht, ob es in entscheidenden Punkten noch das selbe Virus ist, wie in vorangegangenen Ausbrüchen, wir wissen aber, dass es eine ganze Reihe Mutationen gab.

LG PsiSnake
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemand sollte dieses Virus unterschätzen und wir wissen überhaupt nicht, ob es in entscheidenden Punkten noch das selbe Virus ist, wie in vorangegangenen Ausbrüchen, wir wissen aber, dass es eine ganze Reihe Mutationen gab.

LG PsiSnake

ich würde in deiner Stelle nicht mehr vor die Tür gehen. Das Virus lauert da draußen, fletscht schon die Zähne und wartet auf dich ........

na mal sehen, wer das als Angriff wertet, warte .........
 
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FIWA, ich gehe immer noch ins Fitnessstudio und habe keine Angst :D

Aber Fakt ist, dass man nicht die Vorkehrungen ergreift, die nötig sind. Das hat man zu Anfang nicht, und ich fürchte, dass es immer noch so ist. Weshalb lässt man einen Touristen aus Liberia in die USA einreisen, der dann möglicherweise Personen in den USA infiziert hat. Nicht nur provoziert das einen möglichen Ausbruch, auch erzeugt es dann tatsächlich Panik.

Ich finde es immer noch richtig, dass Helfer heimgeholt werden (andernfalls würde man die Situation vor Ort verschlimmern und eine massive Ausbreitung wäre noch gefährlicher, unabhängig davon, dass es auch moralisch sinnvoll ist), aber auch hier sieht man, dass reale Gefahr besteht.
 
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