Zitat:Neulich vergegenwärtigte ich mir noch einmal die außerordentlich geringe Wahrscheinlichkeit der Evolution von Vogelfedern. Einer Hypothese zufolge sollen sie ja aus den Schuppen von Reptilien hervorgegangen sein aufgrund neutraler bzw. selektionsvorteilhafter Mutationen und entsprechender Selektionsfaktoren, oder?
Habe ich auch mal gedacht (damals in der Jugend als ich mich für Dinosaurier noch stark interessiert habe), aber soll nicht der Fall sein. Siehe hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Feather#Evolution
Zuerst war wahrscheinlich Thermoregulation- und Isolierung relevant.
Später dann kamen andere Funktionen hinzu. Dromaeosaurier können nicht fliegen, haben aber trotzdem Flugfedern ähnliche Federn an Armen, Beinen und am Schwanz
Siehe hier:
http://scienceblogs.com/notrocketscience/2009/09/evidence_that_velociraptor_had_feathers.php
Ich kann es mir so vorstellen:
Ein kleiner schon gefiederter (Isolation ist für ein kleines gleichwarmes Tier wichtig) zweibeiniger Dinosaurier lebte in Bäumen und Sträuchern. Auf 2 Beinen auf Ästen zu balancieren ist aber nicht so einfach.
Dabei könnte es sein, dass er mit den Armen die Balance gehalten hat (wie wir es als bipede Spezies ja auch machen).
Immer längere Federn an den Armen helfen bei der Balance und machen ihn geschickter im Geäst. Schließlich konnten die Federn einen Fall abfedern und irgendwann konnte er damit sogar gleiten...
Zitat: Daher erkenne ich schon die kleine Wahrscheinlichkeit bezüglich einer parallel verlaufenden Evolution auf anderen Planeten, die der unsrigen auch noch ähnlich sein soll.
In diesem Fall hast du auch ein gutes Argument. Federn sind wohl nur ein einziges Mal entstanden. Der Flug ist überhaupt nur 4 Mal durch die Evolution
hervorgebracht worden (erst Insekten, dann Pterosaurier, dann Vögel und zuletzt Fledermäuse). Trotzdem bietet einem die Beherrschung des Luftraumes einen so großen Vorteil, dass es unwahrscheinlich erscheint, dass
es auf anderen Planeten keine Fluglebewesen gibt. Und die müssen sich eben
irgendwo anatomisch auch ähneln (leichter Körperbau, Tragflächen, Schwerpunkt in der Luft...).
Zitat:Selektions liest aus, aber erschafft ursächlich nichts Neues im Wesen von Lebensformen. Nur Mutationen führen zur Entstehung neuer genetischer Informationen und Codierungen, aus denen anschließend neue biologische Konstruktionen hervorgehen können, wenn auch mit einer geringen Wahrscheinlichkeit.
Klar, habe ich irgendwo auch bereits gesagt:
"Zudem kann die Evolution nur auf Mechanismen aufbauen, die bereits entwickelt wurden, um auf neue Umweltbedingungen zu reagieren.
(zum Beispiel waren die Flossen eines bodenbewohnenden Fisches plötzlich sogar noch nützlicher an Land, und konnten schließlich in echte Beine umfunktioniert werden)"
Die Mutation kann kein neues Organ aus dem Nichts schaffen (statistisch unmöglich). Das schränkt die Evolution aber sogar noch mehr ein, was ich ja gerade auch annehme.
LG PsiSnake