Ninja schrieb:
Funktioniert das Familienstellen auch wenn man sich die Personen im Geiste vorstellt und mit Hilfe eines Therapeuten dann alles auflöst? ( also ohne andere Personen)
in einem solchen fall ist dann therapeut/in besonders gefordert ... aber es ist nicht die vorstellung im geist, sondern die personen werden schon "im raum" gestellt, sei es als zuckerstreuer auf dem tisch oder durch pantoffeln auf dem boden symbolisiert oder durch zettel, die die position markieren...
und dann hat therapeut/in von position zu position sich jeweils in die verschiedenen empfindungen einzufühlen... das verlangt enorm viel vermögen, sich von eigenen projektionen und hypothesen zu distanzieren und aus der jeweiligen position erst mal unbefangen kommen zu lassen, was da kommen will...
die aufstellung im "wissenden feld" führt da m.E. einfach zu "farbigeren" bildern, und wenn die qualität dieses feldes auch mit dem zusammenschluss der achtsamkeit der anwesenden zu tun hat, dann ist da einfach mehr energie drin. was aber nix darüber sagt, dass die lösungen, die gefunden werden, besser sein müssen.
ich habe allerdings zu beobachten gemeint, dass zum beispiel rituale - wie z.b. die rückgabe von lasten, die der aufstellende übernommen hat und die nicht zu ihm gehören - in 2er-Aufstellungen problematisch ist. da hat zum beispiel das bild einer mutter, hinter der die weibliche generationenkette in gelöster beziehung steht, mehr kraft als "empfänger" im vergleich zu einer situation, in der immer wieder nur therapeut/in als gegenüber da ist.
Wenn Eltern schon verstorben sind, stellt man die auch auf?
wie christina schon sagte ... hängt von der art der aufstellung ab. ich habe aber eigentlich ohne ausnahme gesehen, dass eine gelöste elternbeziehung das fundament anderer lösungen ist. früher oder später kommt es ins blickfeld - und warum nicht first things first? ausnahmen sind freilich, wenn akute anstehende probleme so drängen, dass sie vorrang gegenüber der klärung von herkunftsbedingten verstrickungen haben.
Wie sehr sind Haustiere mit einzubeziehen? Vor allem wenn man ein sehr enges Verhältnis zu ihnen hat?
ich hab mal eine aufstellung erlebt, bei der eine katze eine wesentliche rolle spielte. und why not ... im "wissenden feld" wird ja nicht familienleben als schmierentheater aufgeführt, sondern die repräsentanten geben ihre empfindungen zu inneren wirklichkeiten und verbindungen wieder. dass die auch bei haustieren sehr eng sein können, ist wohl keine frage ... wofür solche bindungen (auch) stehen können, mag dann sehr wohl eine frage sein.
ich würde aber keinen goldfisch aufstellen... *fg*
alles liebe, jake