Wenn ich mich emotional erschöpft fühle (was nach einer Zeit häufig der Fall ist), setze ich mich auf's Pferd.
Zu helfen ist am Ende auch eine Form zu lernen, sich selbst zu helfen.
Ich denke, es ist für jeden Menschen wichtig das zu lernen.
Und
Es ist für jeden Menschen wichtig auch etwas zurück zu bekommen.
Nicht nur in Form von Sachwerten, sondern auch in Form von Liebe.
Und das ist es, was Pferde mir schenken: Ihre Liebe.
Ich sehe es in Ihren Augen.
Die Pferde, die mich kennen, Sie lachen, wenn sie mich sehen.
Kann man sich ein schöneres Kompliment vorstellen?
Das Ignorieren und Missachten der Persönlichkeit (wie es so oft und fast alltäglich geschieht) vertieft beständig
nicht nur bei Menschen die Verletzlichkeit und hinterläßt Narben auf der Seele.
JEDES WESEN will, SEINEM WESEN NACH, geachtet werden.
Irgendwann brauchen Menschen daher einen, der Ihnen HILFT Achtsamkeit zu erfahren oder wiederzuerlangen.
Einen Ausgleich für MISSACHTUNG von Bedürfnissen (habe ich für mich erkannt),
weil man sonst (das gilt für Mensch und Tier im gleichen Masse) an Lebensfreude verliert.
So können Tiere Menschen, aber auch Menschen Tieren helfen..
Denn was sich die Menschen SELBST nicht schenken können, (Freude an KLEINEN DINGEN z.B.),
bringen die Tiere (aber auch kleine Kinder) WIE SELBSTVERSTÄNDLICH mit.
Das können sie den Menschen, die das verlernt haben, daher zurück schenken.
Diese Menschen brauchen dann einen, der sie genau daran erinnert.
Das Tier oder ein Kind FREUT SICH immer "einfach so" AM LEBEN und kann eben
das (als NATÜRLICHE GABE) in Erinnerung bringen.
Der Mensch wiederum ist in der Lage ACHTSAM ZU HANDELN und kann so einem Lebewesen, seine verlorene WÜRDE ZURÜCKSCHENKEN.
Das ist MEHR als ein Tier kann.
Denn dieses GESCHENK, diese GABE, ist in der Lage in einem Wesen seine, Ihm innewohnenden Fähigkeit zu lieben
NEU hervortreten zu lassen, es so in NEUE BAHNEN zu lenken.
(Ich erinnere mich gerne an die ART dieser besonderen Menschen mit Menschen, Tieren, kurz dem Leben,
denn es bezieht sich auf ALLES WAS SIE UMGIBT IN GLEICHEN MASSEN, umzugehen..)
Denn man gibt und geht leer aus,
denn man bekommt und gibt NICHTS zurück .
Sowohl die Gabe als auch das Geschenk
können Ihren Mehrwert, aber auch Ihren WERT SELBST
durch Missachtung verlieren.
Durch das MISSACHTEN der GLEICHWERTIGKEIT ALLER DINGE in der Schöpfung
EBEN DADURCH
denn durch solch einen MANGEL in der Wahrnehmung entsteht ein Mangel im Handeln und Denken,
weil Urteilen
was bewirkt das das, was das Leben BESTIMMT (das Richtmass) AUS DEM GLEICHGEWICHT GERÄT.
Denn man gibt und erhält zurück
oder erhält und gibt zurück
weil DIE GABE GEACHTET WIRD
oder man gibt und geht leer aus
oder erhält und gibt nichts zurück,
weil die Gabe MISSACHTET wird.
Irgendwann erschöpft das.
Das ist kein Vorwurf, aber es macht Erholung, Wiederherstellung der Balance notwendig.
So ist es auch für mich notwendig mich häufig zu erholen und ich bin eigentlich sehr gerne allein dabei
(oder eben am Pferd bzw. in der Natur)
UND (so habe ich es für mich erkannt) damit ich mich WIRKLICH ERHOLEN KANN, ist es für mich notwendig
den Anspruch an mich und meine Kraft zu begrenzen, denn der Mensch ist häufig nicht in der Lage die Begrenzung
(eben dadurch, diesen Mangel) wahrzunehmen.
Wenn man daher nicht selbst sagt: genug! (ich bin auch nur ein Geschöpf/Mensch/Wesen mit eigenen Bedürfnissen)
und kein Selbstbedienungsladen, dann machen diese Menschen einfach immer weiter, weil sie den MANGEL den sie HABEN und so BEWIRKEN
gar nicht erkennen oder zur Kenntnis nehmen.
Sie handeln dadurch so, als ob "alles gratis" ist, aber das ist es nicht.
Es kosten etwas.
Es kostet Anstrengung bei freudlosen Menschen seine Freude nicht zu verlieren,
es kostet Kraft bei gleichgültigen Menschen nicht abzustumpfen,
es kostet Leben den Ansprüchen des anderen nachzukommen.
DAS ALLES ist nicht umsonst, es KOSTET etwas.
Solange der Mensch nicht bereit ist, den Bedarf anderer Menschen oder Lebewesen WAHRZUNEHMEN,
oder noch nicht bereit oder Willens dazu ist, an sich selbst, seiner Wahrnehmung und seiner Erkenntnisfähigkeit zu arbeiten,
so lange bleibt das Gleichgewicht der Gabe, weil von Geben und Nehmen in Gefahr.
Das ist bei Tieren seltsamerweise anderes.
Das Gleichgewicht von Geben und Nehmen ist IN IHNEN, TEIL IHRES WESENS, sie sind NIE losgelöst von Ihrer eigenen Natur,
SELBST DANN NICHT, wenn das bedeutet, dass sie eben dadurch zu Grunden gehen.
Sie leben und sie lieben Ihre Bedürfnisse,
aber sie verstehen es zugleich auch jene zu lieben,
die Ihre Bedürfnisse erfüllen
Und es lenkt Ihre Liebesfähigkeit in neue Bahnen, wenn einer kommt und Ihnen Ihre Würde zurück schenkt,
den MISSBALANCE im Geben und Nehmen verletzt IMMER die Würde.
Ihr Dankeschön kommt einfach als Geschenk zum Gebenden zurück und man weiß dann,
man hat als Mensch (auch wenn man nicht vollkommen ist und Fehler macht) offenbar auch etwas richtig gemacht
und Gutes getan, weil Gutes bewirkt.
Man sieht es, erkennt es dann, in Ihren Augen.
Das hilfte (mir) bei dem Gefühl etwas WERT zu sein.
Denn dieses Selbst_wert_gefühl ist bei mir massiv aus der Balance geraten.
Wenn man in der Not im Stich gelassen wird
weil die durchlebten Gefühle missachet oder ignoriert oder be/verurteilt werden, dann verletzt das.
Tiefer als ich dachte.
Es braucht ZEIT über so etwas hinweg zu kommen UND es braucht Zeit mit so etwas LEBEN zu lernen.
Der Umgang mit den Pferden hilft mir dabei.
Die Besitzer sind mir AUCH sehr dankbar, aber das, was mir Ihre Pferde zurückschenken, enthält für mich einen Mehrwert.
Es schenkt mir als Person Kraft und Lebensfreude zurück und dafür bin ich sehr dankbar.
Krishnamutri sagt (Über die Liebe)
"Da man uns verletzt hat, errichten wir eine Mauer um uns herum, damit man uns nie wieder verletzt;
und wenn man eine Mauer um sich herum errichtet, (...) wird man nur noch mehr verletzt."
darum halte ich nichts von Einmauern
und doch ist es wichtig mit GENAU DEM umgehen zu lernen und eben dadurch (emotional und als Mensch)
nicht zu Grunde zu gehen
Er sagt weiter (über Verletzungen) in "Vollkommene Freiheit"
"Solange Sie ein Bild von sich selbst haben, ein vollkommenes oder ein minderwertiges, werden Sie verletzt werden"
Der Punkt dabei ist nur, dass das, was der Mensch ist, oder wie man sich selbst wahrnimmt, ENTSTEHT erst durch die Reflexion,
die man der Welt entnimmt,
aber es entsteht AUCH durch der Reflexion, die einem die Welt zurück gibt(!).
Wenn Jesus z.B. sagt: "ich bin in der Welt, aber nicht von Ihr (gemacht)" dann drückt er für mich damit aus:
"Euer BILD von mir kann mich nicht (mehr) verletzen, denn egal wie groß Ihr mich machen müßt, weil Ihr Eure eigenen Größe
nicht wahrnehmt (da Ihr wie ich vom Vater seid),
oder wie klein Ihr mich machen müsst, da Ihr nicht erkennt, dass Ihr wie ich vom Vater seid,
es kann das, was ich bin, nicht mehr bewegen/verändern...ich bin in der Welt, aber nicht (mehr) von Ihr (gemacht)"
Dadurch wird Jesus (für mich) zu einem Menschen, der lebte und doch nicht erkannt wurde
und zu einem Menschen der erkannte, aber doch nicht verstanden wurde...
(92): Jesus sagte:
"Sucht, und ihr werdet finden.
Aber das, wonach ihr mich in diesen Tagen fragtet, sagte ich euch an jenem Tag nicht.
Jetzt will ich es sagen, und ihr fragt mich nicht danach."
(TE)
Das Selbst_bildnis eines Menschen benötigt ZEIT, um zu reifen, ins Gleichgewicht zu kommmen oder zu heilen.
Die SEELE aber, die ohne Bild ist, weil sie nicht abhängt ist von dieser Welt, ist IMMERDAR.
Sie benötigt keine Zeit.
Und doch ist es für sie notwendig, das der Mensch alles wegzulassen LERNT,
was VERHINDERT, dass sie zum Tragen kommt.
Das BILD, das die Menschen haben, verhindert oft, dass die Seele für sie zum Tragen kommen kann und das ist so,
weil sie bereits WISSEN, was sie wollen, weil sie GLAUBEN es zu erkennen.
Ihre ERKENNTNIS bestimmt Ihre Ansprüche.
doch es gilt:
(TE: 62): (...) Was deine rechte Hand tun wird, deine linke soll nicht wissen, was sie tut."
Menschen wirken oft erstarrt, befremdet, wenn sie etwas sehen, dass sich nicht EINFÜGT in Ihr Bild
Ihre "Normalität"
oder dem, von dem sie DENKEN, dass es "normal" ist oder "normal" sein sollte, aber sie sehen dadurch nicht, was WIRKLICH IST,
sondern nur das, was sie GLAUBEN das ist (siehe mein Taubenbeispiel).
Ihre MEINUNG prägt Ihr Bild und Ihr Urteil und es fällt auf mich zurück, wenn ich es zulassen würde
bzw. es fällt auf sie selbst zurück, weil es sie davon abhält, die Wirklichkeit in Wahrheit zu erkennen.
Die Grenze, die ich nun zu setzen lerne, behindert sie oft in dem BILD, dass sie sich von mir machen wollen,
weil ich dem Bild, das sie sich machen wollen, widerspreche.
Aber
Der Mensch BRAUCHT MICH NICHT, er BRAUCHT KEIN BILD von MIR oder EINEM ANDEREN..(!)
Alles was der Mensch WIRKLICH BRAUCHT, ist SICH SELBST, ist in Ihm selbst.
Wenn die Menschen aufhören würden MICH oder ANDERE durch Ihr URTEIL BESTIMMEN zu wollen (was sie sehen),
durch das VERGRÖßERN oder VERKLEINERN des BILDES, das sie haben,
von sich selbst,
und so der Welt, gemessen durch die eigene Größe oder Kleinheit Ihrer Perspektive...
Eine Erzählung dazu aus "Der verletzte Mensch" von Andreas Salcher
Felix ist anders. Außer einer Hand und den Kopf kann er nichts mehr bewegen. Er wird beatmet und manchmal muss
Schleim abgesaugt werden. Die Folge eines Autounfalls. Felix ist sechs Jahre alt, querschnittgelähmt und für den Rest
seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt.
Seine Eltern haben nach dem Kindergarten versucht, einen Platz in einer "normalen" Grundschule für Ihn zu finden.
Felix wurde von allen abgelehnt. Die Begründung der Schule war vor allem die Angst der Lehrer, denn das Kind muss
rund um die Uhr in der Schule von einer Krankenschwester betreut werden. Geistig ist Felix völlig normal.
Sonja Schärf, eine junge Lehrerin an einer privaten Grundschule, wird von Ihrer Direktorin gefragt, ob sie sich
zutraue, das Kind in Ihrer ersten Klasse aufzunehmen.
"Ich habe gesagt, dafür sind wir da. Das ist unsere Aufgabe. Ich habe natürlich nicht gewußt, worauf ich mich einlass,
aber ich habe mich darauf gefreut."
Von Ihren Kolleginnen schlägt Ihr Skepsis entgegen: "Das tust Du Dir an, da steht doch dann immer eineschulfremde
Person in der Klasse."
Der verantwortliche der Schulbehörde verweigerte eine zusätzliche Integrationslehrerin mit den Worten:
"Wozu brauchen wir das, Ihr steht Euch dann doch nur gegeseitig im Weg herum."
Im Sommer macht sich Sonja viele Gedanken und bereitet sich genau vor. So hat sie vor allemviele Bewegungsspiele
für Ihre Klasse geplant und fragt sich, wie das denn werden wird, wenn Felix nirgends mitmachen kann.
"Wir haben den Kindern gleich am ersten Schultag die Situation genau erklärt. Auch scheinbar schwierige Dinge,
wie das mit dem händischen Abpumpbeutel funktioniert, wenn das Beatmungsgerät ausgeschaltet ist.
Wir zeigten Ihnen die Geräte und ließen sie alles probieren.
das der Beatmungsschlauch aus dem Hals herausrutschen kann, warum das kein Problem sei und wie man Ihn
wieder hineinsteckt.
Für die meisten Kinder war die Situation keine Belastung, sie haben alles angenommen und ausprobiert.
Bis auf ein Mädchen, das sehr ängstlich dreingeschaut hat.
Nach ein paar Tagen hat sich dann Ihre Mutter an mich per Mitteilungsheft gewandt und mir geschrieben,
dass Felix ein Problem für die Klasse sei, weil Ihre Tochter sich fürchtet.
Ich habe Ihr dann ziemlich brutal zurück geschrieben:
Das Problem sei nicht Felix, das Problem sei auch nicht Ihr Kind, das Problem sei sie selbst.
Eine Woche später hat genau dieses Mädchen Felix als erstes Kind den Schlauch wieder hineingesteckt.
Das war eines der ersten Erlebnisse, wo ich mir gedacht habe: "so jetzt haben wir es geschafft""
Sonja Schärf lockert Ihren Unterricht mit vielen Gruppenarbeiten auf und freut sich, dass alle Felix
in Ihrer Gruppe haben wollen..
Wenn alle getanzt haben, saß er in seinem Rollstuhl und lachte von einem Ohr bis zum anderen.
Wenn die Lehrerin fragte, ob alle ein Lied singen wollen, schrie Felix als erster "ja", obwohl er
nicht laut mitsingen konnte.
Die Kinder bestanden auch darauf, Felix selbst in der Pause zu füttern und das nicht der Krankenschwester
zu überlassen.
Interessanterweise entwickelten aber die Kinder nicht nur für Felix ein besonderes Mitgefühl,
sondern auch füreinander.
So etwas hatte Sonja Schärf noch nie vorher erlebt. Offensichtlich erkannten die Kinder dieses mehr
an Zuwendung und es wurde Ihnen bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein (...)"
(aus Andreas Salcher "Der verletzte Mensch")
Ich denke nicht, dass das der Punkt ist.
Diese Kinder wurden aus der "Normalität" gerissen, in der es nur "normale" Kinder gibt.
Der Mensch hat sich eine Art Kunstwelt erschaffen, mit künstlichen Vorstellungen, wie etwas SEIN SOLL,
aber diese künstliche (durch menschl. Vorstellung) erschaffenen Welt, entbehrt die Welt, wie sie WIRKLICH ist.
Die wirkliche Welt ist VOLLER MÄNGEL, die ANGENOMMEN, VERSTANDEN, im Selbst INTEGRIERT und mit denen
UMGEGANGEN erst gelernt werden will.
In dieser Welt müsste es SELBSTVERSTÄNDLICH die Großmutter geben, die in Ihren letzten Lebenstagen gefüttert
werden muss
und den Sterbenden
und die Geburt und alles was NICHT VOLLKOMMEN IST..
ALL DAS, was sich HEUTE, in einer künstlichen Welt nur hinter MAUERN verbirgt.
Weggesperrt, damit diese Welt Ihrem künstlichen Bild "gerecht" werden kann.
Nur.
Dieses "vollkommene" BILD wird der unvollkommenen Seele/dem unvollkommenen Geist des Menschen nicht gerecht!
Erst im liebevollen Angenommen Sein dieser Unvollkommenheit wird diese erstarrte Weltsicht
und eingeschränkte Erkenntnisfähigkeit aufgelöst,
SO WIE ES AUCH FÜR DIESE KINDER IST!
Denn nun NEHMEN DIESE KINDER GENAU DAS WAHR, IST ES TEIL IHRER NORMALITÄT.
Sie ERLEBEN: selbst in diesem Zustand haben MENSCHEN/KINDER noch eine WÜRDE, einen WERT, Ihren PLATZ
in dieser Welt.
Sie verlieren Ihre ANGST nicht vollkommen genug und passend genug und GUT GENUG für diese Welt zu sein.
Mit starren Hieben kann man zwar einen Baum fällen, aber nur mit der Würdingung seiner natürlichen Gegebenheiten,
ist man in der Lage ein Kunstwerk aus Ihm zu gestalten.