Die Würde des Menschen ist unantastbar?

Wie weit darf man gehen wenn man sich im Recht fühlt?
Im Grundgesetz steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Was bedeutet das?
Gilt das für queere Menschen genauso wie für Menschen anderer Religion oder für Andersdenkende?
Ich habe mal 2 Beispiele herausgesucht die mich tief bewegt haben.

https://hateaid.org/suizid-kellermayr-twitter/

https://www.lokalkompass.de/bochum/c-kultur/zum-tod-von-clemens-arvay_a1839826
Zitat:
„Die Menschenwürde (seltener fachsprachlich auch Menschwürde) ist nach moderner Auffassung zum einen der Wert, der allen Menschen gleichermaßen und unabhängig von ihren Unterscheidungsmerkmalen wie Herkunft, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung oder Status zugeschrieben wird, und zum anderen der Wert, mit dem sich der Mensch als Art über alle anderen Lebewesen und Dinge stellt. Als Rechtsbegriff umfasst die Menschenwürde in der deutschsprachigen Rechtsphilosophie und Rechtstheorie bestimmte Grundrechte und Rechtsansprüche der Menschen und ist von der umgangssprachlichen Bedeutung des Begriffes Würde zu unterscheiden.“
 
Werbung:
Eine Diskussion kann kontrovers und heiß diskutiert sein ohne das Gegenüber als Person anzugreifen. Solange der Streit nur um die Sache geht finde ich das O.K.
Beim Mobbing wird eine Person durch eine Gruppe von Menschen bedrängt, beleidigt und verletzt.

Und das bedeutet?

Wie sieht es für Dich in folgender Situation aus: Jemand sellt sich mit einer These in die Öffentlichkeit und erntet massiv Gegenwind. Ein großer Haufen Leute, also etwas, was man "Mob" nennen kann, erklärt, warum es Blödsinn ist, was die Person gesagt hat.
Mobbing oder nicht?

Der Tonfall ist dabei auch rauh. Es fallen auch worte wie: "dumm", "idiotisch" o.ä.
Mobbing oder nicht?

Der Tonfall ist vereinzelt noch rauher, und es werden nicht nur die Adjektive verwendet, sonder daraus werden Charakterbezeichnungen. Zum Beispiel: "Idiot."
Mobbing oder nicht?

Worauf ich hinaus will, ist, dass die Grenzen hier leider fließend sind. Und, da man dazu neigt, der eigenen Meinungsseite mehr durchgehen zu lassen, wird man je nach Topic und eigener Meinung die Grenze mal mehr nach oben oder unten schieben. So kommt es dann mitunter auch zustande, dass einige Leute sich übel gemobbt fühlen, während die anderen das noch als gute sachliche Diskussion erachten, was es zu einem großen Anteil auch sein kann.
 
Und das bedeutet?

Wie sieht es für Dich in folgender Situation aus: Jemand sellt sich mit einer These in die Öffentlichkeit und erntet massiv Gegenwind. Ein großer Haufen Leute, also etwas, was man "Mob" nennen kann, erklärt, warum es Blödsinn ist, was die Person gesagt hat.
Mobbing oder nicht?

Der Tonfall ist dabei auch rauh. Es fallen auch worte wie: "dumm", "idiotisch" o.ä.
Mobbing oder nicht?

Der Tonfall ist vereinzelt noch rauher, und es werden nicht nur die Adjektive verwendet, sonder daraus werden Charakterbezeichnungen. Zum Beispiel: "Idiot."
Mobbing oder nicht?

Worauf ich hinaus will, ist, dass die Grenzen hier leider fließend sind. Und, da man dazu neigt, der eigenen Meinungsseite mehr durchgehen zu lassen, wird man je nach Topic und eigener Meinung die Grenze mal mehr nach oben oder unten schieben. So kommt es dann mitunter auch zustande, dass einige Leute sich übel gemobbt fühlen, während die anderen das noch als gute sachliche Diskussion erachten, was es zu einem großen Anteil auch sein kann.
Generell ist es leichter in einer Gruppe gegen etwas zu sein als allein dazustehen. Idiot ist eine Beleidigung, aber kein Mobbing. Mobbing wird es wenn Viele auf einen Einzigen herum hacken.
Und wenn man einer Gruppe von Menschen gegenüber steht die einen persönlich angreifen, verhöhnen, verlachen und als Idioten hinstellen fühlt man sich sicherlich verletzt.

@Elfman schrieb ja gerade, dass die Menschenwürde etwas anderes ist als das was wir landläufig als Würde bezeichnen. Es geht darum, dass Jeder die gleichen Rechte und Pflichten hat. Die Moral ist also nicht gemeint.
 
Alles hängt mit Bewusstseinsgrad zusammen. Die Unterschiedlichkeit darin und alles in einem Topf macht die Welt zu einem Konflikt und Reibungsfeld ohne Grenzen. Ich betrachte die Spezies Mensch als evolutionsbiologisches Produkt innerhalb eines tierhaften Naturgesetzkontext. Eingeengte Bewusstheiten tun eben das was diesen entspricht.
Ich habs schon mal erwähnt, Bildung des EQ und das als Pflichtfach. Und ein würdevolles Dasein wird dann viel mehr möglich sein.
Trotzdem würde weiterhin Konflikte sein, weil immer wieder junge Seelen reinkommen, die das ungehemmte Spielen bevorzugen.
Das ist sehr von oben herab betrachtet. Ich weiß nicht ob ein Pflichtfach in EQ irgendetwas bringen könnte. Der Mensch fühlt sich in der Gruppe stark. Nimm ihn aus der Gruppe raus und stelle ihn allein gegen eine anders gesinnte Gruppe...
Aber die Schlussfolgerung wird nicht bei allen gleich sein. Kommt auf die Empathiefähigkeit an und die kann man nicht lernen.
 
Ich wüsste aber auch nicht, was "landläufige Bezeichnung" für Würde wäre, @east of the sun.
Es gibt den § 1 des Grundgesetz und dieser wird trotz klarer Aussage dennoch von Mensch zu Mensch
unterschiedlich ausgelegt.
Dies hat sicherlich mit einem Bildungsgrad, aber auch mit der von dir angesprochenen
Empathiefähigkeit zu tun.

Nicht umsonst kommen z.B. innerhalb einer Gerichtsverhandlung Fachleute aus verschiedenen
Richtungen zusammen, was natürlich auch nicht immer optimal verläuft, da
Menschen immer "etwas fehlerhaft" bleiben.
Es liegt daran, dass Bildung oft auf Liebe verzichtet und Liebe oft auf Bildung.
Das Grundgestz meint aber ALLE Menschen. die mit ihren unterschiedlichen Auffassungen
alle erfasst werden sollen.

In extremen Fällen werden dann die Gesetze versucht zu ändern oder der Notwendigkeit
angepasst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke schon, dass ich einem Menschen würdevolles Verhalten entgegenbringe,
wenn ich versuche, ihn zu verstehen. Somit hat es halt doch mit Würde zu tun.
Würde hat ja nichts damit zu tun, der gleichen Meinung sein zu müssen.
Ich denke nicht jeder hat es verdient
@ Alexon : Nicht, dass ich es gut finden würde, dass Sitzbänke mit Metallspitzen
versehen werden.....
So wird es z.B. von Kreditinstituten mit Vorraum auch so gemacht - Metallspitzen
auf den Bänken - für nicht mehr so rüstige Rentner bleibt die Möglichkeit
zum sitzen. Auch wenn es ärgert: Selbst diese reichen Institute haben gleiche Rechte, z.B.
Eigentum zu schützen und wenn ich ganz ehrlich bin, gehe ich nicht gerne dort
Geld holen, wo es nach Urin stinkt.

Wer sein Hausrecht so nutzen will, darf es tun und es ist nachvollziehbar,
dass es an mancherlei Orten nicht gerade dem eigenen Geschäft förderlich
ist, an die Obdachlosen zu denken ( hoffe, ich werde nun nicht geteert u. gefedert).

Aber nun will ich nicht zu weit abschweifen.....
Ich ergreife keine Partei für diese Menschen , sie sind mir egal .
Ich wollte nur veranschaulichen das diesem Gesetz keine wirkliche Achtung geschenkt wird ,
Auch das ist mir relativ egal .
Was ich allerdings gar nicht mag ist wenn ein Haufen offensichtlich schwacher Menschen zusammentut um einen anderen zu schikanieren .
Um es einfach zu sagen sind Gesetze relativ und nur eine Form die Masse zu dominieren . Ich meine , wie respektvoll ist das ? Leider ist der Großteil der Bevölkerung nicht dazu qualifiziert weitsichtig zu denken und und vernünftig Entscheidungen zu treffen , für die ist so eine Sanktion bestimmt notwendig .
Bestimmt sind mache einfach zu bequem über den Tellerrand ihrer kleinen Matrix zu schauen . Eine verrückte Welt .😂
 
Ich denke, dass es diese vielzitierte Würde nicht gibt, bzw. dass sie nur so weit reicht, wie es der Gesetzgebung gerade in den Kram passt. Queere Personen werden von der deutschen Regierung deutlich zu wenig unterstützt. Hassverbrechen aus homo - und transphobem Hintergrund werden kaum erfasst. Gegen Aktionspläne, die beispielsweise Mobbing in schulischen Einrichtungen minimieren soll, machen CDU/ AFD regelmäßig Stimmung. Es gab bis 2017 ein Eheverbot für queere Paare und noch immer gibt es ein Blutspendeverbot für nicht heterosexuelle Personen. Auch gibt es den Zwang zur Begutachtung bei Transpersonen.

Und an Corona hat der Großteil der Bevölkerung gesehen, wie unantastbar unsere "Würde" wirklich ist: faktischer Impfzwang, 2G - Diskriminierung, Diffamierung Ungeimpfter/ Andersdenkender usw.

An den hungernden Senior*innen mit ihren lächerlichen Renten und den Arbeitssuchenden, die mit sinnlosen und teuren Maßnahmen und Leistungskürzungen drangsaliert werden, sehen wir die unantastbare "Würde" übrigens täglich und fernab jeglicher von der Politik verursachter Krisen.

Also nein, diese "Würde" existiert für mich nur auf dem Blatt Papier.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Alexon, du darfst denken, dass nicht jeder das Recht auf menschenwürdige
Behandlung hat. Sich sozusagen das Recht darauf selbst vermasselt hat.
Doch die Umsetzung bestimmst nun mal nicht du, sonst würden Menschen ohne
eigene "Autorität" rumlaufen und Mörder ermorden. (ist nur ein Beispiel).
 
Generell ist es leichter in einer Gruppe gegen etwas zu sein als allein dazustehen. Idiot ist eine Beleidigung, aber kein Mobbing. Mobbing wird es wenn Viele auf einen Einzigen herum hacken.
Und wenn man einer Gruppe von Menschen gegenüber steht die einen persönlich angreifen, verhöhnen, verlachen und als Idioten hinstellen fühlt man sich sicherlich verletzt.

Das geschieht aber geradezu automatisch, sobald man sich irgendwie in die Öffentlichkeit stellt - und zwar egal, was man so aussagt. Du hast am Anfang als Beispiele die Fälle Clemens Arvay und Lisa-Maria Kellermayr aufgeführt. Beide hatten sowohl eine große Zahl an Menschen, die ihnen zugestimmt haben und gut fanden, was sie sagten, wie auch eine große Zahl von Menschen, die es ablehnen. Beide erlebten starken Gegenwind - bei Frau Kellermayr sogar zusätzlich mit konkret beschriebenen Morddrohungen, nur weil sie die Impfung gut fand, beworben hat und gängigen Verschwörungsmythen widersprochen und sie sachlich-korrekt widerlegt hat.

Wie willst Du das bei Menschen, die sich derart öffentlich positionieren - was ihr gutes und auch wichtiges Recht ist - verhindern, dass da auch grundsätzlich fast automatisch Gegenwind kommen wird? Eigentlich sind da Polizei und Justiz gefragt, dieses Recht mit zu verteidigen. Frau Kellermayr haben sie aber arg in Stich gelassen.

@Elfman schrieb ja gerade, dass die Menschenwürde etwas anderes ist als das was wir landläufig als Würde bezeichnen. Es geht darum, dass Jeder die gleichen Rechte und Pflichten hat. Die Moral ist also nicht gemeint.

Ok, das ändert nichts an meinen Beiträgen bisher. Und es lässt sich durchaus auch auf die "Moral" ausweiten, dass man also gleichermaßen nicht-illegale aber moralisch fragwürdige Aktionen gleichermaßen bewertet, unabhängig davon, der das Opfer ist.
 
Werbung:
Ich denke, dass es diese vielzitierte Würde nicht gibt, bzw. dass sie nur so weit reicht, wie es der Gesetzgebung gerade in den Kram passt. Queere Personen werden von der deutschen Regierung deutlich zu wenig unterstützt. Hassverbrechen aus homo - und transphobem Hintergrund werden kaum erfasst. Gegen Aktionspläne, die beispielsweise Mobbing in schulischen Einrichtungen minimieren soll, machen CDU/ AFD regelmäßig Stimmung. Es gab bis 2017 ein Eheverbot für queere Paare und noch immer gibt es ein Blutspendeverbot für nicht heterosexuelle Personen. Auch gibt es den Zwang zur Begutachtung bei Transpersonen.

Und an Corona hat der Großteil der Bevölkerung gesehen, wie unantastbar unsere "Würde" wirklich ist: faktischer Impfzwang, 2G - Diskriminierung, Diffamierung Ungeimpfter/ Andersdenkender usw.

An den hungernden Senior*innen mit ihren lächerlichen Renten und den Arbeitssuchenden, die mit sinnlosen und teuren Maßnahmen und Leistungskürzungen drangsaliert werden, sehen wir die unantastbare "Würde" übrigens täglich und fernab jeglicher von der Politik verursachter Krisen.

Also nein, diese "Würde" existiert für mich nur auf dem Blatt Papier.
Das kann man aber alles kaum über einem Kamm scheren.

Ich finde es unglaublich herabwürdigend "Queerfeindlichkeit" mit der nicht vorhandenen Diskriminierung gegenüber "Andersdenkende", gleichzusetzen. Ersteres existiert und ist vollkommen ungerechtfertigt, denn damit bringt man niemanden in Lebensgefahr, noch schränkt es jemanden ein, wenn Queere Menschen, da hinkommen wo sie eigentlich hingehören. Und zwar in die Mitte der Gesellschaft, ohne irgendwelche Sonderstellungen.

Die Corona Maßnahmen haben Menschen geschützt, die ohne all dem , nicht überlebt hätten. Es gibt auch keine Zwang zur Impfung, nur mit der Konsequenz ist halt niemand aus der entsprechenden Szene klar gekommen. Weil man plötzlich nicht mehr den Wohlstand genießt, der vorher doch auch andauernd kritisiert wurde?! Wer schon das große Heulen bekommt, weil man eine Maske tragen muss, dem ist echt nicht mehr zu helfen..... Hier wird der Tod von anderen Menschen einfach billigend in Kauf genommen.


Die Dinge sind ganz und gar nicht gleich.
 
Zurück
Oben